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Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)

Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Held
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Typen abschleppen. So wie früher, als es keinen verfluchten Mikael Wertinger in ihrem Leben gegeben hatte.
    Sie hatte sich ihren Favoriten längst ausgesucht. In einer Hotelbar wie dieser konnte man sicher sein, hauptsächlich auf Banker, Juristen und Berater auf Geschäftsreise zu treffen – alles ein dankbares Klientel. In ein paar Tagen würden sie London wieder verlassen. Es gab keine falschen Hoffnungen, keine Versprechungen und keine Verwicklungen. Nur Abwechslung für einen Abend. Der Mann hatte eine sportliche Figur, trug einen gut sitzenden Seidenanzug, Manschettenknöpfe am Hemd und blitzende, schwarze Anzugschuhe. Seine dunkelbraunen Haare hatte er zurückgegelt. Und er hatte ihr einen Drink spendiert. Das reichte. Sie lächelte, als ihre Blicke sich kreuzten.
    »Jack Horton«, sagte er schließlich und schob sich ein wenig näher an sie heran. »Consultant bei Derner & Partner. Und Sie? Was machen Sie beruflich?«
    »Spielt das eine Rolle?« Er war also wirklich Berater. Es war eigentlich fast schon traurig, wie treffsicher sie die Berufe der klassischen Hotelbargänger vorhersagen konnte. »Ich bin auch in der Beratung. Ich war ein paar Jahre bei Ihrer Konkurrenz«, fuhr sie dann fort. »Jetzt nur noch firmenintern. Das ist weniger Stress.«
    »Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich Sie heute Abend hier getroffen habe …«
    »Miller. Tony Miller.« Sie seufzte leise auf. »Ach, Jack … Darf ich Jack sagen? Sie brauchen nicht um den heißen Brei herumreden, Jack. Sie sind hier, weil Sie alleine in London sind, ich bin hier, weil ich alleine in London bin, und jeder von uns hat gerade gewisse Bedürfnisse. Haben Sie hier ein Zimmer?«
    Manche Männer reagierten verschreckt auf eine derart direkte Ansage. Das waren die, die später sowieso nichts taugten. Dann gab es die Sorte Mann, die sich zuerst noch herausreden wollte mit einer Freundin zuhause und letztlich doch mitging. Und es gab die Sorte Mann, von der Jack war. Er lächelte, trank sein Bier aus und reichte ihr eine Hand, um ihr vom Barhocker zu helfen.
    »Ja, ich wohne hier, Tony. Für ein paar Tage.« Er reichte ihr ihre Handtasche und führte sie aus der Hotelbar zum Aufzug. Er duftete nach Tabak, stellte Tony fest, als sie nebeneinander in den elften Stock fuhren. Und er machte glücklicherweise keine peinlichen Versuche, bereits im Aufzug das Fummeln anzufangen.
    Erst als die Tür hinter ihnen verschlossen war, legte er sein förmliches Auftreten ab.
    »Zieh dich aus«, befahl er kurz angebunden.
    Obwohl sie vorher hätte schwören können, dass es im Urlaub allein an Mikael gelegen hatte, sprang ihr Körper auf diesen Tonfall sofort an. Sie zog die Kleidung aus und wartete gespannt darauf, wie es sich entwickeln würde.
    »Leg dich auf das Bett. Auf den Rücken.«
    Wieder gehorchte ihr Körper. Sie kniff die Augen zusammen, um ihn gegen das sanfte Licht des Hotelzimmers besser sehen zu können. Er war noch immer vollständig bekleidet, was ihr das Gefühl gab, ihm ausgeliefert zu sein. Es war gut. Es war alles genau so, wie zu der Zeit als Mikael mit ihr gespielt hatte.
    Trotzdem sprangen in ihrem Kopf die Warnglocken an. Jack kniete sich vor sie.
    »Mach die Augen zu. Wehe du bewegst dich.«
    Seine kalte Stimme schickte ihr Schauder über den Rücken. Das war es – Mikael hatte immer ein Safeword gehabt, oder irgendwelche Zeichen, die sie ihm notfalls geben konnte. Jacks Finger strichen über ihren Oberschenkel. Sein Gewicht lag auf ihren Beinen und hielt sie fest. Langsam aber sicher näherten seine Finger sich ihrer Möse.
    Dieses Unwohlsein war ein ganz anderes als das, das Mikael in ihr hervorrief. »Jack, bitte hör auf. Ich fühle mich nicht gut.«
    »Du stehst doch auf so was, habe ich gelesen.« Sein Grinsen wurde breiter. »Zier dich nicht, Schätzelchen. Oder was ist dein Problem?«
    »Hör auf, Jack!« Sie schrie ihn aus voller Kehle an und strampelte sich frei. Noch stand er zwischen ihr und der Zimmertür. Tony wurde schwindelig. »Lass mich in Ruhe!«
    »Keine Panik, Schätzchen.« Er hob beide Hände und hörte nicht auf, sie anzugrinsen. »Ich tue dir auch nichts. Ich habe da nur so einen Auftrag. Mein Chef will, dass ich dir zeige, was passieren kann, wenn man auf den Falschen reinfällt.«
    Dieser Schock war noch schwerer zu verdauen als der davor. Tony erstarrte und beobachtete ihn misstrauisch, wie er unter sein Jackett griff. Wieder blickte sie zur Tür. Es war vielleicht peinlich, nackt auf einen Hotelflur zu

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