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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dachte sie panisch. Jesse war allein, er schlief und war angreifbar – was war, wenn sie Jesse etwas angetan hatten? Ihr Gesichtsfeld verengte sich, alles in ihrem Innern spannte sich an, und sie machte sich sprungbereit. Sie würde den Eindringling töten müssen, um Jesse zu beschützen. Selbst, wenn ihr Angreifer sie tötete, würde sie ihn mit sich in den Tod reißen müssen.
    Sowie sie ihre Hände mit den Handflächen nach unten hinlegte, um sich vom Fußboden abzustoßen, drückte er mit der Waffe fester zu. »Tu das nicht.«
    Sie musste ihn in die Finger kriegen, ihn glauben lassen, sie sei eine Frau, die vor Angst von Sinnen war. Sie brauchte nur diesen einen Moment, in dem sie ihre Hand
um sein Handgelenk schlingen und seinen Puls und seinen Herzschlag fühlen konnte … Saber gebärdete sich wie verrückt; sie schlug um sich und versuchte, sich umzudrehen und ihrem Angreifer die Waffe aus der Hand zu schlagen. »Mach schon, schieß ruhig! Tu es! Bring es hinter dich. Ich laufe nicht mehr vor euch weg.« Sie packte den schimmernden Lauf, während sie sich aufsetzte, und zog ihn an ihren Kopf. »Mach schon!« Sie schätzte die Entfernung zu seinem Handgelenk ab. Ein Moment, nur ein einziger Herzschlag, und sie hatte ihn.
    Zu ihrem Erstaunen fluchte ihr Angreifer plötzlich und riss die Waffe zurück.
    »Saber!« Eine Mischung aus Furcht und Wut ließ Jesses Stimme heiser klingen. »Hast du den Verstand verloren, dich einfach so ins Haus zu schleichen? Ich hätte dich erschießen können.«
    Wut und Erleichterung gesellten sich zu ihrer Furcht, und sämtliche Gefühle vermischten sich und führten zu einem heftigen emotionalen Aufruhr, so dass sie sich nicht mehr beherrschen konnte. »Du drohst mir mit einer Waffe?« Sie warf sich auf ihn und holte mit geballter Faust nach ihm aus. Sie hätte ihn töten können – um Haaresbreite hätte sie Jesse getötet. O Gott, damit hätte sie niemals leben können. Niemals .
    Er packte ihre beiden Handgelenke, brachte sie aus dem Gleichgewicht und riss sie hart gegen sein Bein. »Hör auf, Saber.« Als sie sich weiterhin wehrte, schüttelte er sie. »Ich hatte keine Ahnung, dass du nach Hause kommen würdest. Du bist Stunden zu früh dran. Du hasst die Dunkelheit, und doch hast du keine einzige Lampe eingeschaltet.« Er ließ die Worte vorwurfsvoll klingen.
    Sie zitterte unkontrollierbar und stand so dicht vor den
Tränen, dass ihr graute. »Ich habe Rücksicht auf dich genommen«, zischte sie. »Und das ist mehr, als du von dir behaupten kannst. Lass mich los, du tust mir weh.« Sie hätte ihn töten können. Sie hätte ihn beinah getötet. Warum hatte sie nicht gewusst, dass er es war? Sie erkannte ihn immer an seinem Geruch und an seiner Wärme. Sie hatte noch nicht einmal seine Stimme erkannt. Vielleicht war ihr im Nachhinein auf irgendeiner Ebene aufgegangen, dass er es war, aber nicht gleich, nicht, als er sich im Dunkeln auf sie gestürzt hatte. Warum? Was war anders gewesen? Eine Frage jagte die andere, und ihr schwirrte der Kopf, aber Wut, Verletztheit und blankes Entsetzen siegten gegen die Vernunft.
    »Hast du dich wieder beruhigt?«
    »Sei bloß nicht so herablassend. Du hast mir eine Waffe an den Kopf gehalten. Mein Gott! Ich wohne hier, Jesse, ich kann kommen und gehen, wie es mir passt. Und wieso sitzt du um ein Uhr morgens bei ausgeschaltetem Licht mit einer Waffe in der Hand da?«, fuhr sie ihn an.
    Plötzlich wusste sie es. Sie nahm die Gegenwart einer weiteren Person wahr, eines Zeugen ihres hysterischen Ausbruchs. Sie zuckte zusammen und drehte sich langsam um. Saber erhaschte einen flüchtigen Blick auf eine verschwommene Gestalt, die sich hastig aus ihrem Blickfeld zurückzog. Groß, üppige Rundungen. Sabers Herz sackte wie Blei herunter. Eine Frau. Jesse war mitten in der Nacht mit einer Frau zusammen. Einer Fremden. Bei ausgeschaltetem Licht. Noch schlimmer war seine Bereitwilligkeit, diese Fremde zu verteidigen. Er hatte tatsächlich bewaffnet auf der Lauer gelegen. Das schmeckte nach bitterem Verrat. Und warum hatte sie den Geruch der Frau nicht wahrgenommen?

    Hatte er die Frau in seinen starken Armen gehalten? Seine Hände durch ihr Haar gleiten lassen? Ihr die Küsse gegeben, nach denen Saber sich so sehr verzehrt hatte? O Gott, wahrscheinlich hatten sie sich geliebt, hier im Wohnzimmer. Und die Frau hatte miterlebt, wie Saber die Kontrolle über sich verloren hatte. Ihr Blick war auf Jesses harte Züge geheftet. Stumm bezichtigte sie ihn

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