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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Schlafzimmer. Er hielt in dem breiten Durchgang zwischen den Zimmern an, und sein finsterer, betroffener Blick richtete sich auf Sabers schlanke Gestalt. Sie lag auf
dem Bauch und hatte ihr tränenüberströmtes Gesicht in die Armbeuge gepresst.
    Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Mit einem einzigen Stoß seiner kräftigen Arme war er an ihrer Seite, und seine Hand grub sich in die Lockenpracht. »Kleines. « Das Wort kam als ein leises, gequältes Stöhnen aus ihm heraus. »Tu das nicht.«
    »Geh weg.« Ihre Stimme klang erstickt.
    »Du weißt, dass ich das nicht tun werde«, erwiderte er mit gesenkter Stimme. »Du bist krank, Saber, und ich denke gar nicht daran, dich hier oben dir selbst zu überlassen. « Seine Hand strich über ihr Haar. »Komm schon, Liebes, du musst aufhören zu weinen. Sonst bekommst du Kopfschmerzen.«
    »Die habe ich schon«, schniefte sie. »Geh weg, Jesse, ich will nicht, dass du mich so siehst.«
    »Wer sieht denn hier etwas? Es ist dunkel im Zimmer«, neckte er sie, und seine Hände glitten in einem beruhigenden Rhythmus über ihre Schultern.
    »Wohin ist deine Freundin gegangen?« Saber konnte die Worte, die aus ihr hervorsprudelten, nicht zurückhalten, obwohl sie sich, sowie sie draußen waren, am liebsten die Zunge abgebissen hätte. Als ob sie das interessierte. Von ihr aus konnte er jede Nacht, während sie im Sender arbeitete, fünfzig Frauen zu sich einladen, einen ganzen Harem.
    Jesse ertappte sich dabei, dass er trotz allem lächelte, und er musste sich schleunigst zusammenreißen, damit sie es ihm nicht anhörte. »Du hast Fieber, Kleines. Lass mich dir einen kalten Waschlappen holen. Hast du schon Aspirin genommen?«
    »Das hast du scharfsinnig bemerkt.« Saber setzte sich
auf und rieb sich mit der Faust die Augen. Sie war wütend auf sich, weil sie weinte. Mit einer Hand fuhr sie sich durch die zerzausten rabenschwarzen Locken, um sie zu glätten, doch diese Mühe war vergeblich. »Und ich werde es wohl noch schaffen, allein eine Aspirintablette zu nehmen.«
    Er war bereits auf halbem Wege zu ihrem Bad. »Das ist wahr, aber tätest du es?«, erkundigte er sich, während er die Tür aufstieß.
    Jesse hatte die Pläne für den Umbau seines Hauses selbst gestaltet und darauf geachtet, dass jede Tür breit genug und alles niedrig genug angebracht war, um in seiner Reichweite zu sein. Jetzt war er besonders froh, dass er dafür gesorgt hatte, sich auch im oberen Stockwerk ungehindert voranbewegen zu können. Jesse schenkte den winzigen Wäschestücken aus zarter Spitze, die zum Trocknen am Handtuchhalter hingen, keinerlei Beachtung und schnappte sich einen Waschlappen.
    Saber bemühte sich, sich zusammenzureißen. Ihr ging es nicht gut. Na und? Ihr bester Freund auf der ganzen weiten Welt hatte ihr eben einen teuflischen Schrecken eingejagt. Na und? Jesse gab sich klammheimlich mit einer Frau ab, von der sie nichts wissen sollte. Dieser miese, ekelhafte Taugenichts. Saber siedete vor Groll, Frustration und noch etwas anderem, das viel zu dicht an Eifersucht grenzte.
    Was genau tat er eigentlich bei ausgeschaltetem Licht? Wie oft besuchte ihn diese schamlose Person, wenn sie außer Haus war? Es war ja schließlich nicht so, als erzählte Saber ihm nicht von jedem einzelnen ekelhaften Kerl, mit dem sie ausging. Sie hatten endlose Diskussionen darüber. Sie tat nichts heimlich hinter seinem Rücken.

    Jesse unterdrückte ein Grinsen. Es kostete ihn gewaltige Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Ihre veilchenblauen Augen sprühten Feuer. Eifersucht bedeutete, dass sie sich etwas aus ihm machte, ob sie es wollte oder nicht. Tief in seinem Innern regte sich etwas Sanftes und Zärtliches, das er längst vergessen geglaubt hatte.
    »Kleines«, sagte er sanft, »wenn du mich weiterhin so ansiehst, werde ich zwangsläufig tot umfallen.« Der kühle Waschlappen bewegte sich über ihr glühend heißes Gesicht und glitt behutsam über ihren Hals.
    »Eine gute Idee, sogar eine ganz großartige Idee«, fauchte Saber, doch sie wies seine Fürsorglichkeit nicht zurück.
    »Soll ich Eric anrufen?« Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht.
    Eric Lambert war der Arzt, der Jesse das Leben gerettet hatte, eine echte Kapazität, die offenbar hohes Ansehen unter Kollegen genoss, und er machte trotzdem Hausbesuche – zumindest bei Jesse. Manchmal kam er nicht allein, sondern in Begleitung einer Ärztin, der Saber allerdings noch nie begegnet war. Aber sie wusste, dass es Jesse furchtbar

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