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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Sachen zusammenzusuchen, um sich seiner körperlichen Nähe zu entziehen. »Ich komme schon zurecht, Brian, danke. Ruhe, Orangensaft und Hühnerbrühe, und morgen Abend bin ich wieder voll auf Draht.« Sie hielt ihren Autoschlüssel hoch. »Diesmal habe ich ihn nicht verloren.«

    Er grinste sie an. »Das schockiert mich jetzt. Warte auf den Wachmann. Du weißt doch, wie Jesse sich anstellt, wenn du allein über den Parkplatz läufst, und dann auch noch um diese Uhrzeit. Wenn ich das zuließe, wäre ich erst meinen Job los und würde dann einen Kopf kürzer gemacht.«
    »Armer Jesse.« Saber lächelte bei dem Gedanken an ihn, obwohl sogar ihre Zähne schmerzten. »Er glaubt tatsächlich, ich könnte gar nicht anders, als mir laufend Scherereien einzuhandeln, stimmt’s?«
    Brian grinste sie an. »Und damit liegt er sogar richtig. Komm schon, ich bringe dich runter.«
    »Danke, mir fehlt nichts, wirklich nicht, aber wenn du das nächste Mal einen Tag freinehmen willst, dann tu es, wenn jemand anders Dienst hat. Der Toningenieur von der Tagschicht, wie heißt er doch schnell nochmal …«
    »Les.«
    Sie verdrehte die Augen. »Der meckert und nervt nur. Es hat überhaupt keinen Spaß gemacht, letzte Nacht mit ihm zu arbeiten.«
    Er grinste sie an. »Klar. In Zukunft werde ich darauf achten, meine freien Tage mit deinem Dienstplan zu koordinieren.«
    Sie schlug ihm auf die Schulter, denn sein Sarkasmus war nicht zu überhören. »Die Lichter blinken. Sämtliche Telefonleitungen laufen heiß.«
    Er zuckte sorglos die Achseln. »Wahrscheinlich dieser Bekloppte. Er hat heute Nacht schon sechsmal angerufen. Ich will nicht mit ihm reden.«
    »Kann sein«, stimmte Saber ihm zu. »Aber andererseits könnte es auch unser mächtiger Boss sein. Bist du schon mal auf den Gedanken gekommen?«

    Brians Lächeln verblasste augenblicklich. Als Saber eine Hand hob, um zu winken, bevor sie ihre kurzen Schritte den längeren des Wachmanns anpasste, war er bereits halb durch den Gang zurückgelaufen.
    Die Heimfahrt kam ihr länger vor als sonst. Saber ging es so schlecht, dass sie kaum noch den Kopf hochhalten konnte. Sie wurde nie krank. Sie war daran gewöhnt, dass ihr Körper von Natur aus gegen Krankheiten immun war, und daher war es ziemlich besorgniserregend, jetzt festzustellen, dass sie hohes Fieber hatte. Wenn sie nicht ganz so große Angst davor gehabt hätte, Aufmerksamkeit auf sich – und auf Jesse – zu lenken, hätte sie vielleicht sogar mit dem Gedanken gespielt, zum Arzt zu gehen.
    Saber parkte ihren kleinen VW Käfer neben dem Transporter, den Jesse fuhr, eine Sonderanfertigung. An der Seite des klobigen Transporters nahm sich ihr Wagen unpassend aus. Sie blickte die beiden Fahrzeuge finster an und dachte daran, wie oft Jesse sie schon damit aufgezogen hatte, wie klein sie war. Mit plötzlich aufwogendem Groll trat sie gegen einen der Reifen. Wie sie neben ihm, so wirkten die beiden Wagen nebeneinander. Sie gehörte nicht hierher. Sie konnte niemals hierhergehören, und sie musste dringend die Kraft aufbringen, von hier fortzugehen – und zwar schleunigst.
    Das große Haus erschien ihr ungewöhnlich dunkel und gespenstisch, als sie es betrat. Saber widerstand dem Drang, sämtliche Lichter einzuschalten, denn sie wollte Jesse nicht stören. Das tat sie ohnehin schon oft genug – in den Nächten, in denen sie nicht arbeitete und ihn mit ihren Phobien wach hielt.
    Kein Laut warnte sie, doch plötzlich bekam Saber keine Luft mehr. Adrenalin floss in Strömen durch ihren Körper,
und sie erstarrte mitten in der Eingangshalle. Keine Gerüche und keine Atemzüge waren wahrzunehmen, nichts regte sich in der Luft, und doch wusste sie, eine Ewigkeit zu spät, dass sie nicht allein war.
    Etwas brachte sie zum Stolpern, und sie fiel der Länge nach auf den Hartholzboden. Es verschlug ihr den Atem, und ehe sie sich herumwälzen oder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen konnte, fühlte sie den kalten, tödlichen Kuss eines Waffenlaufs, dessen Mündung ihr jemand in den Nacken presste.
    All das spielte sich innerhalb von Sekunden ab, doch Saber erlebte es in Zeitlupe, und daher waren ihre Wahrnehmungen kristallklar. Der schwache Zitrusduft der Politur des Holzfußbodens, das Schlagen ihres Herzens, der Schmerz in ihrer Lunge, das tödliche Gefühl von Metall auf ihrer Haut. Alles stand still, als hätte sie darauf gewartet.
    Sie waren hier. Sie hatten sie aufgespürt und sich an sie herangepirscht, und jetzt waren sie hier. Jesse. O Gott,

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