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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seinem Freund einen Blick zu, der deutlich besagte, er solle sich da raushalten, doch er hörte auf, Saber zu necken. »Ich tue es andauernd, Liebes, und ich kippe nie um.«
    »Ich weiß.« Saber trank einen Schluck und lächelte ihm beruhigend zu.
    Genau darin lag das Problem, beschloss Jesse. In eben diesem Lächeln. Als sorgte sie für ihn und passte auf ihn auf. Und fürchtete ständig, er könnte sich verletzen. Er wusste genau, wo sämtliche Ausgänge und Fenster waren. Er wusste, wer im Falle eines Kampfes die gefährlichsten Männer im Raum sein würden. Er war sich der Marke und des exakten Modells jedes Fahrzeugs auf dem Parkplatz bewusst und wusste genau, wie die Wagen geparkt waren. Er wusste, welche der Kunden bewaffnet waren und mit welchen von ihnen – höchstwahrscheinlich allen – er es aufnehmen konnte, ohne in Schweiß auszubrechen, wenn er hinterher immer noch in seinem Rollstuhl sitzen wollte. Aber sie schien ihn nicht als jemanden anzusehen, der sie beschützen konnte.
    Er hätte gern reinen Tisch gemacht. Er hatte die Verstellung satt, und es hing ihm zum Hals raus, sich behinderter zu geben, als er in Wirklichkeit war. Aber er konnte ihr nicht die Wahrheit sagen, weil er eine streng geheime Waffe im Dienste der nationalen Sicherheit war.
    Als hätte er seine Gedanken gelesen, schüttelte Ken kaum merklich den Kopf. Mari glaubt, dass sie auf der Flucht ist.
    War er wirklich so leicht zu durchschauen? Er wollte sich über den Tisch beugen und sie küssen. Wenn er sie küsste, schmolz sie und vergaß den Rollstuhl vollständig. Jesse seufzte und suchte nach einem unverfänglichen
Gesprächsstoff. »Wie geht es Briony? Ihre Babys müssten doch demnächst kommen.« Er griff wieder nach Sabers Hand und verflocht seine Finger mit ihren, weil er die Berührung brauchte. »Briony, Maris Schwester, ist mit Kens Bruder Jack verheiratet.«
    »Jack und ich sind Zwillinge«, erklärte Ken. »Und Mari und Briony auch. Briony erwartet Zwillinge.«
    »Wie ist denn das passiert?«, fragte Saber. »Das klingt nämlich absolut gespenstisch.«
    Ken lachte. »Dieser Fluch lastet auf meiner Familie. Wir bekommen immer Zwillinge. Die Männer in unserer Familie finden Frauen, die eineiige Zwillinge zur Welt bringen. Das ist entweder ein Segen oder ein Fluch, wir wissen es selbst nicht so genau.«
    Mari warf ihm einen Blick zu. »Ich nicht. Meiner armen Schwester graut davor, Kinder zu bekommen, und da es gleich zwei auf einmal sind, kann ich ihr das nicht vorwerfen. «
    Saber war entsetzt. »Zwei? Ich habe nie auch nur ein Baby in den Armen gehalten.«
    »Ich auch nicht«, gestand Mari. »Briony auch nicht, aber ich habe ihr gesagt, ich würde ihr helfen. Jack geht wirklich gut mit ihr um.«
    »Jack hat all diese Bücher, die er ständig liest«, sagte Ken, ohne sich ein Grinsen zu verkneifen. »Über Schwangerschaft, über Zwillingsgeburten, über Geburtswehen und jetzt über Kindererziehung.«
    »Er drängt uns allen diese Bücher auf«, fügte Mari hinzu.
    Saber fühlte Tränen in ihren Augen brennen. Es kam so unerwartet, dass sie auf diesen Gefühlsüberschwang überhaupt nicht vorbereitet war. Ihre Stimmen, entschied sie,
waren voller Liebe, voller Wärme. Sie waren eine Familie. Jack und Briony. Ken und Mari. Und jetzt auch noch Kinder. Irgendwie hatten sie es geschafft, dem Wahnsinn eines Lebens als Schattengänger zu entkommen.
    Sie wollte ihnen so viele Fragen stellen, aber gleichzeitig wollte sie gar nicht erst Hoffnung in sich aufkommen lassen. Denn wenn man hoffte und einem die Hoffnung dann genommen wurde, war das Leben viel schlimmer als jemals zuvor. Sie war entkommen, aber Whitney machte nach wie vor Jagd auf sie. Früher oder später würde er sie schnappen, und das würde ihr Tod sein, denn es kam überhaupt nicht infrage, dass sie sich jemals wieder in diese höllische Gefangenschaft begab. Lieber würde sie sterben. Wie war Mari rausgekommen? Und war Briony auch ein Schattengänger? Warum hatte Whitney sie laufenlassen? Warum ließ er die beiden in Ruhe und sie nicht?
    Jesse zog an ihr, bis sie von ihrem Stuhl aufstand und sich auf seinen Schoß setzte. »Tanz wieder mit mir, Kleines«, sagte er, und seine Stimme war leise und sanft. Ihr Gesichtsausdruck war herzerweichend. Wenn es jemals in seinem Leben einen Moment gab, in dem er ernsthaft mit dem Gedanken spielte, gegen jegliche Sicherheitsbestimmungen zu verstoßen, dann war das genau jetzt.
    Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, und sie

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