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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die anderen Schattengänger verkauft. Also sollte sie ihn töten.
    »Habt ihr Jesses Schwester Patsy schon kennengelernt ?«, erkundigte sie sich und lächelte weiterhin.
    Ken nickte. »Ja, ich war ihr schon begegnet, bevor das passiert ist.« Er fuhr mit einer Hand über die Narben auf seinem Gesicht. »Sie hat geweint, als sie mich danach wiedergesehen hat. Patsy ist eine sehr fürsorgliche Frau.«
    »Ich bin ihr noch nicht begegnet«, sagte Mari. »Aber ich würde sie gern kennenlernen. Jack und Ken reden beide oft über Jesse.«
    »Jesse hat uns immer über die Feiertage eingeladen«, sagte Ken. »Er hat eine nette Familie.«
    Saber suchte weiterhin mit den Augen den Raum ab, ohne es sich anmerken zu lassen. Es würden noch mehr von ihnen da sein. Falls sie vorhatten, sie wieder an sich zu bringen, würden sie ein komplettes Team versammelt haben. Sie unterdrückte jede Empfindung und jedes Bedauern. Es würde nicht leicht sein zu entkommen. Sie war klein, und ihre Stärke lag nicht im Nahkampf. Mit Waffen konnte sie gut umgehen, aber auch das war nicht ihre Spezialität. Sie konnte es schaffen, und sie würde es schaffen, weil es sein musste. Wenn ein Fehlschlag nicht infrage kam, fand man eine Möglichkeit, wie es sich machen ließ.
    »Ich habe nur Patsy kennengelernt, und die mag ich wirklich.«
    »Sie findet, Saber sei zu jung für mich«, sagte Jesse. Sie zog sich vor ihm zurück. Er konnte es so deutlich fühlen, als sei sie bereits fort. Ein Gefühl, das an Panik grenzte, schnürte ihm die Brust ein, bis er kaum noch Luft bekam.
Er war in seinem ganzen Leben noch nicht in Panik geraten. Nicht ein einziges Mal. Nicht im Training, nicht im Kampf und auch dann nicht, als sie ihn gefangen genommen und gefoltert hatten. Aber jetzt stieg eine solche Panik in ihm auf, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte.
    »Saber.« Er sagte ihren Namen mit leiser Stimme. »Sieh mich an.«
    Sie drehte nicht einmal ihren Kopf in seine Richtung. Auf ihrem Gesicht stand weiterhin dieser träumerische Ausdruck, und sie wirkte so, als hätte sie großes Interesse an den Tänzern.
    »Ich höre.«
    Sogar ihre Stimme war munter. Der Teufel sollte diese Frau holen, aber er wusste, woran er mit ihr war. Er wusste es mit jeder Faser seines Wesens. Sieh mich sofort an! Es war ein Befehl, scharf, streng und fordernd.
    Sie war so erschrocken, dass sie ihn schockiert ansah.
    Glaubst du im Ernst, ich würde dich verraten? Sieh keinen anderen an. Sieh mich an. Glaubst du, ich hätte dich hierhergebracht, damit Whitney, dieses Dreckschwein, dich mir wegnehmen kann ?
    Er war wütend auf sie – weil sie einen solchen Verrat für möglich hielt. Und er war auch verletzt. Es tat teuflisch weh. Er wollte sie schütteln, und dieser Wunsch war so stark, dass er nicht wagte, sie anzurühren. Der Tisch vibrierte unter seinen Handflächen. Ken warf ihm einen fragenden Blick zu, doch Jesse ignorierte ihn und fixierte weiterhin Saber. Antworte mir, verdammt nochmal, ist es das, was du von mir glaubst? Dass ich dich ihm übergeben würde, nachdem ich fast ein Jahr lang mit dir zusammengelebt habe?
    Sie feuchtete ihre Lippen an. Das war die einzige Geste,
die ihre Nervosität verriet. Sie blinzelte nicht einmal, sondern sah ihm fest in die Augen. Ihr Blick wandte sich wieder der Menge zu. Das Herz hämmerte in seiner Brust, und er fühlte sich, als hätte er aus heiterem Himmel einen Schlag in die Magengrube versetzt bekommen.
    Ken veränderte unauffällig seine Haltung, um Jesse im Notfall besser schützen zu können. Diese Geste erboste ihn. Der verdammte Rollstuhl mal wieder. Ich brauche keinen Schutz, und vor Saber schon gar nicht.
    Der Tisch wackelt . Kens Stimme war nachsichtig.
    Sie glaubt, ich hätte sie verraten.
    Das wäre eine natürliche Reaktion. Sie hat das Team entdeckt. Sie weiß, dass Mari und ich dazugehören. Sie ist nicht dumm, Jesse. Falls sie auf der Flucht vor Whitney ist, muss sie glauben, es sei ein abgekartetes Spiel. Wie groß wären die Chancen, dass es sich um einen Zufall handelt ?
    Sieh mal von dir selbst ab und konzentriere dich . Jesse hörte das Echo dieses Gedankens und wurde gleich ein paar Zentimeter kleiner, während er Saber weiterhin fest ansah. Er stieß den Atem aus und versuchte die Dinge von ihrer Warte aus zu sehen.
    »Also gut, Kleines. Dann wollen wir doch mal sehen, ob ich Licht in ein paar Dinge bringen kann, damit du weißt, woran du bist. Ken und Mari sind Angehörige eines Teams der

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