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Fesseln der Sehnsucht

Fesseln der Sehnsucht

Titel: Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Frauen begehrt und würden ihn auch in Zukunft begehren, sie aber war seine Ehefrau und hatte einen rechtmäßigen Anspruch auf ihn.
    Schwer keuchend und fluchend setzten die Männer das Ungetüm in der Mitte des Raums ab und betrachteten es mit Abscheu. »Jetzt weiß ich, warum das Monstrum hier geblieben ist«, keuchte Heath und rollte einen heruntergerutschten Ärmel hoch.
    »Zu schwer?«, fragte der Arbeiter.
    »Und zu hässlich.«
    »Wenn wir das Ding die Treppe runter wuchten wollen, brauchen wir mindestens noch zwei kräftige Männer.«
    »Einfacher wäre es, das Scheusal aus dem Fenster zu werfen«, meinte Heath und der Arbeiter lachte.
    »Nicht auf meine Gartenfliesen«, meldete Lucy sich zu Wort. Heath drehte sich um, seine blauen Augen maßen sie belustigt von Kopf bis Fuß.
    »Du bist schon hier?«
    »Ja, die Fahrt war kürzer, als ich dachte.«
    Heath wandte sich an den Arbeiter. »Mr. Flannigan … meine Frau, Mrs. Rayne.«
    Nach der höflichen Vorstellung räusperte Flannigan sich verlegen. »Ehm … ich … seh mal nach den Kollegen unten.« Nachdem er gegangen war, trat Lucy zögernd auf Heath zu, der die Augen nicht von ihr lassen konnte.
    »Das ganze Haus ist voller Arbeiter …«, begann sie.
    »Morgen sind sie fort. Es waren ein paar Reparaturen nötig.«
    »Das Haus ist wunderschön, soweit ich bisher sehen konnte.«
    »Wir haben zwar noch keine Möbel außer Bett, Tisch und Stühle und diese …« Er löste seinen hungrigen Blick von ihr und blickte finster auf die Kommode. »Diese …«
    »Monstrosität?«
    »Eine Schmeichelei.«
    »Schandfleck?«, meinte sie und trat einen Schritt näher.
    »Schon besser.«
    War es unangemessen, ihn zu küssen, ehe er Anstalten machte, sich ihr zu nähern? Lucy entschied sich dagegen, legte ihm die Hände an die Brust, stellte sich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die glatt rasierte Wange. »Wie ist es dir ergangen? Hattest du viel zu tun?«, fragte sie. Er schlang die Arme um ihre Mitte. Es geschah zum ersten Mal, dass sie auf ihn zukam, ohne dazu genötigt zu werden. Heath blickte in ihr erhobenes Gesicht und die Erinnerung an seine eigenen Worte schmälerten die Freude an ihrem Entgegenkommen.
    Du wirst die Rolle der Mrs. Rayne spielen, für mich wie für alle anderen …
    Heath bedauerte seine Worte, doch als er ihr tief in die braunen Augen blickte, sah er nichts als Arglosigkeit. Zu gerne hätte er ihr geglaubt. Welches Spiel spielte sie? Vermutlich die Rolle, die er von ihr verlangt hatte. Du spielst die Rolle der Mrs. Rayne für mich …
    Stirnrunzelnd neigte er den Kopf, suchte hungrig ihre Lippen, erforschte mit der Zunge die Tiefen ihrer Mundhöhle, bis er die Gewissheit hatte, dass ihre Reaktion echt war. Eine Süße stieg in ihm auf, berauschender als Wein. Die Spannung fiel von ihm ab, als er spürte, wie Lucy sich in seine Arme schmiegte. Ihre Wangen waren rosig angehaucht, ihre Augen glänzten, als ihre Lippen sich lösten. »Mein … mein Vater ist unten …«, stammelte sie, »mit den Kisten und Truhen und … dem Wagen …«
    »Er kann noch fünf Minuten warten.«
    »Aber …«
    »Er läuft uns nicht weg.« Heath neigte sich erneut unter den Rand ihres Hutes und fand ihren Mund. Lucy schlang die Arme um seine Mitte, streichelte seinen Rücken, presste sich an ihn und erwiderte seinen leidenschaftlichen Kuss, bis Heath sich leise stöhnend von ihr löste. »Es ist wunderbar, dich in den Armen zu halten«, raunte er, nahm ihr Gesicht in beide Hände und hauchte flüchtige Küsse auf ihren Mund. »Es wird noch eine Weile dauern, bis wir allein sind. Erst müssen wir deinen Vater und die Arbeiter loswerden, dann ist es Zeit zum Abendessen …«
    »Das Abendessen können wir vergessen.«
    »Aber Mrs. Rayne …«, meinte er gedehnt in gespielter Entrüstung. Lucy errötete und lächelte verlegen.
    »Ich wollte, wir könnten es vergessen«, meinte Heath bedauernd. »Leider habe ich Damon gegenüber er wähnt, dass wir die nächsten Tage auswärts essen, bis wir einigermaßen eingerichtet sind und ein paar Hausangestellte haben. Er bestand darauf, dass wir heute Abend mit ihm im Parker House speisen.«
    Lucy seufzte in Erwartung eines langweiligen Abends. Es würde Stunden dauern, ehe sie allein wären, und sie sehnte sich danach, allein mit Heath zu sein.
    »Wir können nicht absagen«, meinte er und strich ihr zart über die Kehle. In seinen Augen blitzte ein es schalkhaft.
    »Aber ich entschädige dich später

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