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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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aufhören kann, daran zu denken, wie es sich anfühlte, in dir zu sein.
    »Weil es vorbei ist.«
    Eine unangemessene, feige Antwort. Das wusste er. Und das, verflucht noch mal, wusste sie auch.
    »Du ziehst einen Strich unter das Thema unserer … ehelichen Beziehung und willst es nie wieder anschneiden?« Ihre hohen Wangenknochen waren immer noch rot angehaucht. Ihr fiel dieses Gespräch nicht so leicht, wie sie es aussehen lassen wollte.
    »Glaubst du nicht, es ist so das Beste?«
    Sie zog ihre feinen hellbraunen Augenbrauen hoch, die ein paar Nuancen dunkler waren als die helle Pracht ihres Haares unter ihrer hübschen Haube. »Und du lässt da nicht mit dir handeln?«
    Er seufzte schwer. »Über letzte Nacht noch einmal zu sprechen sollte für dich genauso schmerzvoll sein wie für mich.«
    Sie richtete sich wieder von der Mauer auf und sah ihn unvermittelt an. »Du … du hast getan, was du tun musstest.«
    »Doch es fehlte der Spaß dabei.« Wenn doch nur jemand vorbeikäme, sodass diese Unterhaltung beendet werden müsste. Aber die Promenade um sie herum blieb leer.
    »Übung macht den Meister«, erwiderte sie standhaft.
    Die mutigen Worte trafen ihn wie Pfeile. »Nicht in diesem Fall.«
    Er sehnte sich danach, ihr zu sagen, dass er seine Hoffnung auf den Himmel aufzugeben bereit wäre, wenn er dadurch die traurige Realität ändern könnte. Er sehnte sich danach, ihr zu sagen, dass sie schöner war als die Morgendämmerung. Er sehnte sich danach, ihr zu sagen, wie sehr er sich nach ihr verzehrte.
    Doch was würde das schon bringen, wenn er ihr bei der kleinsten Berührung wehtat?
    Sie schob ihre Kinnpartie hartnäckig nach vorn. »Das nehme ich so nicht hin.«
    »Das musst du.« Warum wollte sie nicht einsehen, dass es keine Hoffnung gab? Nachdem er gestern Abend alles vermasselt hatte, sollte sie vor ihm zurückschrecken, als hätte er die Pest.
    »Die Westons sind Kämpfernaturen, Gideon«, sagte sie mit fester Stimme. Ihr Hals bewegte sich, als sie schluckte. Ein weiteres Anzeichen ihrer Nervosität, die unter ihrer Entschiedenheit hervortrat. »Ich möchte einen Ehemann in meinem Bett. Ich werde alles tun, um dieses Ziel zu erreichen. Alles. Ich weiß, dass du mich begehrst. Ich werde es gegen dich verwenden, wenn ich kann.«
    O lieber Gott im Himmel. An sich hätte er ihre Ehrlichkeit, ihre Strategie preiszugeben, bewundern sollen, doch er konnte nur an das herzzerreißende Elend denken, das auf sie beide wartete. »Wir haben eine Abmachung getroffen …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, haben wir nicht. Du hast Bedingungen gestellt.«
    »Und du hast ihnen zugestimmt.« Er konnte einen Hauch an Verärgerung nicht verbergen. Der Kampf um sein eigenes Gleichgewicht war schon schwer genug. Da brauchte er nicht auch noch einen Kampf gegen sie.
    »Ja, das habe ich. Damals.« Als sie nach unten schaute, fächerte sie den vor Aufregung rosafarbenen Wangen mit den goldenen Spitzen ihrer Wimpern Luft zu.
    Primitives, unbändiges Verlangen nagte an ihm. Alles könnte so einfach sein, wäre sie nicht so wunderschön.
    Oder doch nicht?
    Er hatte sie von Beginn an gemocht. Seine Sehnsucht war aber nicht durch ihr Äußeres geweckt worden, obwohl das atemberaubend war. Er wollte sie wegen ihres reinen, unstillbaren Geistes.
    Die Dringlichkeit, mit der er sprach, ließ seine Stimme rau werden. Er bewunderte ihren Mut, doch sie irrte sich auf tragische Weise, mit dem was sie wollte. »Charis, ich flehe dich an, lass es sein. Ich weiß, dass es grausam ist, worum ich dich bitte. Doch bei weitem grausamer wäre es, zuzulassen, dass du dich an eine sinnlose Hoffnung klammerst. Du wirst uns am Schluss beide zerstören.«
    Die flüchtige Farbe auf ihren Wangen verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Sie blickte ihn aus Augen, die stumpf vor Elend waren, an. »Es könnte uns aber auch retten.«
    Er schüttelte voller Mitleid den Kopf. »Dies hier ist kein Märchen, meine geliebte Ehefrau.«
    Sie verzog missmutig die Lippen. »Nein, es ist eine Geschichte, in deren Verlauf du mich in das Bett eines anderen Mannes schickst. Ist es das, was du willst?«
    Bei dem Gedanken, sie könnte mit einem anderen Mann so intim werden wie mit ihm letzte Nacht, stand er lichterloh in Flammen, als ob jemand mit einer Fackel über seine Haut fahren würde. Die Vorstellung, jemand anderes außer ihm könnte sie berühren, sie seufzen hören-o Gott, in sie eindringen -, löste Mordgedanken in ihm aus.
    »Ja.«
    »Lügner.«
    Sie warf ihm

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