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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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er wach war, verschwand. In dieser bezaubernden Fantasie kam er wieder mit dem Menschengeschlecht zusammen.
    Lieber Himmel, lass ihn nicht wach werden.
    Noch nicht.
    Er drückte die Frau, um deren Taille er seine Arme geschlungen hatte, fester an sich. Er grub sein Gesicht tiefer in ihren üppigen Busen. Ein pfeffriger, blumiger Duft reizte seine Sinne.
    Ein ihm vertrauter Duft.
    Er wusste, von wem er träumte. Er wusste es von Anfang an.
    »Charis …«, flüsterte er in die zarte Seide, die ihre Brust verhüllte.
    Die Frau seiner Träume strich ihm das Haar aus der Stirn. Die Zärtlichkeit, die in dieser Geste lag, versetzte seinem Herzen einen Stich. Ihre Finger streichelten sein Gesicht, und er fühlte, wie sie tief und fest atmete.
    Die äußerlichen Details des Traumes waren so echt. So real.
    Zu real .
    Es war zu spät. Er wusste, dass er nicht schlief. Die Wärme war für ihn grausamer Spott. Er schreckte von der Berührung bereits zurück. Aus Charis’ Duft wurde der übersüße Gestank verwesenden Fleisches. Und aus der Berührung ihrer Hand der Griff toter Finger.
    Übelkeit stieg in ihm hoch, und er rollte sich weg. Er drehte ihr den Rücken zu. Sie sollte nicht den Ekel sehen, der sich, und da war er sich sicher, wie ein Schatten über seine Gesichtszüge gelegt hatte.
    »Verflucht«, brummte er und vergrub den Kopf in seine zittrigen Hände. Er spannte seinen Hals gegen die aufkommende Übelkeit an.
    »Gideon?« Nur ein einziges, vor Kummer bebendes Wort.
    Natürlich war sie bekümmert. Sie hatte einen verdammten Irren geheiratet.
    Trotz seiner Qualen nahm er dennoch verschwommen wahr, wie unglaublich erregt er war. Hart wie eine Eiche. Heiß wie die Hölle. Es war eine heimtückische Laune seines Leidens, seinen Körper weiterhin wie den eines männlichen Fünfundzwanzigjährigen reagieren zu lassen.
    »Gideon, geht es dir gut?«
    »Ja.« Er log.
    Das Sonnenlicht brannte hinter den geschlossenen Vorhängen. Das Bettzeug raschelte, als sie sich halb aufrichtete. Was für ein sinnträchtiges Geräusch. Seine Begierde wuchs zu einem lauten, wild hämmernden Verlangen in seinen Adern, das sogar das Gekreische in seinem Schädel übertönte. Er war sich nicht sicher, ob die Begierde oder die Dämonen ihm schlimmere Folter zufügten.
    »Das glaube ich dir nicht.« Die Matratze gab nach, als sie zu ihm rückte. Dann-o Gott - fühlte er die heimtückische Wärme ihrer Hand auf seinem angespannten Rücken.
    Er wurde starr vor Schreck und kämpfte gegen das Bedürfnis an, sich loszureißen. Kämpfte gegen das Bedürfnis an, herumzufahren, sie auf die Laken zu werfen und zu nehmen.
    »Du weißt doch, dass du mich nicht anfassen sollst«, brachte er durch zusammengebissene Zähne hervor. Jeder Atemzug strengte an. Sein Herz schlug so wild, dass er dachte, es würde zerspringen.
    »Ich weiß, dass du die ganze Nacht in meinen Armen gelegen hast«, sagte sie ruhig. Ohne dass sie, verflucht noch mal, ihre Hand weggenommen hätte.
    Der kalte Schweiß war ihm ausgebrochen, als er ganz zu sich gekommen war. Jetzt wurde ihm an den Stellen, die sie berührt hatte, ganz heiß, und das Blut in ihm fing an zu kochen.
    »Da schlief ich«, knurrte er und liebte und hasste es gleichzeitig, von ihr berührt zu werden
    »Ich weiß«, sagte sie geduldig und fuhr kreisend mit ihrer Hand in verführerisch quälenden Bewegungen über seinen Rücken. Er trug ein Hemd, doch er spürte ihre Berührung so intensiv, dass er auch hätte nackt sein können.
    Er war überrascht, keinen Dampf von seinem bebenden Körper aufsteigen zu sehen. Sein Schwanz pochte voller Verlangen, in sie einzudringen. Die Erinnerung daran war so stark, dass er sie förmlich auf seinen Lippen schmeckte.
    »Dein Kopf ist dein Problem, nicht dein Körper.« Sie sprach langsam, als wollte sie einem nicht sonderlich hellen Studenten ein mathematisches Problem erklären. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben, wenn er kurz davor stand, zu explodieren?
    Er war für ihn nicht länger zu ertragen. Er musste fort, bevor er etwas Unwiderrufliches, Unverzeihliches tun würde. Er taumelte hoch und drehte sich um, um ihr in die Augen zu sehen.
    »Das weiß ich. Das heißt aber nicht, dass ich mir etwas einbilde. Mein Gott, Charis, wenn ich könnte …«
    Er hielt inne und holte schaudernd Luft. Was nutzte es, sich gegen das Schicksal aufzubäumen? Er konnte nichts gegen seine trostlose Zukunft tun.
    Obwohl sie wissen musste, dass seine Wut nicht ihr galt, wurde sie nach seiner

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