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Fesseln der Sünde

Fesseln der Sünde

Titel: Fesseln der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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sarkastischen Ton an. »Schlägst du mir vor, ich solle dich schlagen?«
    Sie hielt ihre aufsteigenden heißen Tränen zurück. Wie leicht war es doch, optimistische Versprechungen zu machen, wenn man alleine im Bett lag. Umso schwieriger, sie zu halten, wenn einem seine hartnäckige Unnachgiebigkeit entgegenschlug.
    Er war so verärgert und verloren und verteidigte sich auf die einzige Art, die er konnte. Sie wusste, dass er das alles nur für sie tat. Er glaubte fest daran, ihre Liebe nicht zu verdienen. Er glaubte, mit ihm zu leben würde sie zerstören. Grenzenloser Selbstekel war eine der giftigen Früchte von Rangapindhi.
    Konnte sie seine Einstellung ändern? Lag es in ihrer Macht, ihn zu erreichen?
    »Gideon …«, protestierte sie mit belegter Stimme.
    Er richtete sich auf und blitzte sie an. »Sei keine Närrin. Ich würde dir nie wehtun.«
    Sie neigte den Kopf. »Gerade jetzt tust du es.«
    Sie sah auf und schaute ihn sein reuevolles Gesicht. Er machte eine dieser eigenartigen, abgehackten Gesten, die ihr von Beginn an aufgefallen waren. »Charis, tu das nicht.«
    Sie schüttelte den Kopf und schlang die Arme um sich. Ihr war kalt, doch diese Kälte war nicht körperlich, sondern seelisch. Wenn er sie doch nur in seine Arme nähme und sie wärmen würde. »Ich kann nichts dafür«, flüsterte sie.
    Er trat so nahe zu ihr, dass sie seine Körperwärme spürte. Wie konnte er sich nur in dieses Grab der Einsamkeit begeben?
    »Ich habe dir großes Leid zugefügt«, sagte er mit einem solchen Bedauern, dass sie anfangen wollte zu weinen.
    »Nein.«
    »Doch, das habe ich. Ich hatte gehofft, dir deine Freiheit zu bewahren, indem ich dich an einen Mann binden würde, der keine Forderungen stellt. Stattdessen habe ich dir nur Kummer bereitet.«
    »Ich möchte deine Frau sein«, sagte sie hartnäckig.
    »Du bist meine Frau.«
    »Aber nicht in jeder Hinsicht.«
    Er seufzte schwer und fuhr mit der Hand durch sein Haar. »Charis, du verlangst zu viel.«
    »Besser, als überhaupt nichts zu verlangen«, erwiderte sie schnippisch.
    Seine Augen blitzten auf, und er drehte sich weg. Sie wusste, dass es ungerecht war, ihn für etwas zu schelten, was er nicht ändern konnte.
    Er sah müde und entmutigt aus. Ihre Forderungen waren nicht einfach für ihn. Er hatte eine ihm unbekannte Frau gerettet und Verantwortung übernommen, die sich auf sein ganzes Leben auswirkte.
    In ihrem Herzen spürte sie, dass er sie lieben könnte. Manchmal ertappte sie ihn dabei, wie er sie mit einer solchen Begierde anschaute, dass ihr Herzschlag aussetzte.
    »Ich kann dir nicht mehr versprechen, als dass du dir ein Zuhause aufbauen kannst, wo immer du möchtest, nachdem wir die Rechtmäßigkeit unserer Ehe nachgewiesen haben«, sagte er mit einer Kälte, von der sie wusste, dass sie sie auf Abstand halten sollte. »Du musst mich nie wiedersehen. Dieses Zwischenspiel hier wird nur eine unglückliche Erinnerung sein.«
    »Und du denkst, das möchte ich?«, fragte sie bitter
    »Mach daraus, was du willst.« Mit einer ironischen Geste seiner behandschuhten Hand trat er weg. »Und jetzt geh ins Bett.«
    Ihre Wut hatte vor sich hingebrodelt, als sie seinen selbstaufopfernden Äußerungen zugehört hatte. Jetzt schoss sie nach oben. Ihr Kiefer spannte sich. »Wirst du dich neben mich legen?«, fragte sie mit einem gefährlichen Ton in der Stimme.
    Er sah überrascht aus. Er musste lernen, sie nicht als einen gehorsamen Hund zu betrachten, der beim kleinsten Befehl sprang. Er hatte sie gebeten, ihn alleine zu lassen, um in sein Verderben zu gehen. Doch sie ließ ihm nicht seinen Willen. Die Entschlossenheit, die sie erfasst hatte, bevor er erschienen war, kehrte mit ganzer Kraft zurück. Sie würde es ihm nicht gestatten, sich sein trostloses Halbleben so einzurichten, wie er es für sich entworfen hatte.
    »Nein, natürlich nicht.« Er runzelte die Stirn. »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?«
    »Jedes einzelne Wort, aber ich stimme keinem davon zu.«
    »Wir werden morgen früh darüber sprechen.«
    Sie spannte ihre Lippen. »Davon bin ich überzeugt.«
    »Dann gute Nacht.« Er drehte sich zur Tür, musste aber bemerkt haben, dass sie sich von der Stelle bewegt hatte. Er schaute sie mit einem irritierten Stirnrunzeln an. »Möchtest du noch etwas, bevor ich gehe?«
    »Ich möchte, dass du ins Bett kommst.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einer griesgrämigen Grimasse. »Nach dem, was hier passiert ist, würde jede normale Frau schreiend

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