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Fesseln des Schicksals (German Edition)

Fesseln des Schicksals (German Edition)

Titel: Fesseln des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Gallaga
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ergeben würden, obwohl sie zahlenmäßig unterlegen waren und nicht die geringste Chance auf einen Sieg hatten.
    David befand sich auf seiner Plantage in Virginia, als er erfuhr, was in Alamo vor sich ging. Eine militärische Ausbildung und ein Offiziersrang hatten ihm ausreichend Erfahrung vermittelt, um zu begreifen, dass diese tapferen Männer sich nicht lange ohne Hilfe halten könnten. Ohne zweimal darüber nachzudenken ritt er nach Norfolk, Virginia, um sich dort einzuschiffen und zum nächsten texanischen Hafen zu reisen. Da das Schiff keinen Zwischenhalt machte, erfuhr er erst am Ende der Überfahrt, dass Alamo schon am 6. März gefallen war – am gleichen Tag, an dem er Virginias Küste verlassen hatte. Keiner der Kämpfer hatte überlebt.
    Er war zu spät gekommen. Enttäuscht und niedergeschlagen wollte David schon nach Hause zurückkehren, als ihm zu Ohren kam, dass Kommandant Houston ein kleines Heer um sich scharte und gegen die Mexikaner ziehen wollte. Er beschloss, sich der Truppe anzuschließen.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Houstons Einheit sich in Richtung Westen an den San Jacinto River zurückgezogen. Entschlossen, die Männer unbedingt einzuholen, ritt David in nördlicher Richtung und wandte sich auf der Höhe von Goliad nach Osten.
    Was er dort sah, bestärkte ihn in seinem Entschluss, bis zum Äußersten zu kämpfen. Zwar waren schon Wochen vergangen, seit er jenes verfluchte Goliad passiert hatte. Aber die Erinnerung an fast dreihundert Leichen von Männern, Frauen und Kindern, die in einem fortgeschrittenen Zustand der Verwesung mitten auf der Straße einfach übereinandergeworfen worden waren, ließ noch immer Zorn in ihm aufsteigen. Auch jetzt, kurz vor der Schlacht, dürstete er nach Blut. Er wollte diese mexikanischen Ungeheuer erledigen, die so viele Unschuldige skrupellos ermordet hatten, sandte einen hasserfüllten Schrei zum Himmel und gab seinem Pferd die Sporen.
    Vollkommen unvermittelt fielen die Texaner über ihren Feind her. In kürzester Zeit war der Jäger zur Beute geworden, und die Beute zum grausamsten aller Jäger. Zahlenmäßig überlegen, hatten die Mexikaner keine Vorkehrungen getroffen, um sich gegen einen möglichen Angriff zu verteidigen. Noch dazu hatte ihr Feind sich in den letzten Wochen im ständigen Rückzug befunden, und sie hielten ihn daher für militärisch unterlegen.
    Plötzlich aber sah es so aus, als hätte sich das improvisierte Heer der Texaner vervielfacht.
    Die Angreifer schlugen alles kurz und klein. Sie stießen mit Säbeln und Bajonetten zu, ohne dass die Mexikaner, die gerade aus ihrem Schlaf erwachten, Zeit gehabt hätten, sich zu verteidigen. Sie starben mit einem ungläubigen Ausdruck in den Augen.
    Von der Hitze des Gefechts angestachelt, galoppierte David auf die feindlichen Soldaten zu. Wie die Mexikaner in Alamo und Goliad kannte auch er kein Mitleid. Er zog seinen Säbel, hielt die Zügel seines Pferds mit den Zähnen fest und ergriff mit der anderen freien Hand die Pistole. Mit Säbelhieben bahnte er sich seinen Weg durch die Menge, und bald schon war seine Klinge mit Blut bedeckt.
    Begleitet vom schrillen Wiehern der Pferde, gingen die feindlichen Soldaten zu Boden. Kugeln durchschnitten mit pfeifendem Geräusch die Luft und entrissen all jenen das Leben, die den Geschossen in die Quere kamen. Mitten im Schlachtgetümmel fiel David die kleine Gruppe von vier Reitern im ersten Moment gar nicht auf. Die Männer waren Teil des Gesamtbildes von Chaos und Zerstörung. Nur ein Detail stimmte nicht: Sie galoppierten von der Schlacht weg!
    Trotz der Entfernung konnte David den Anführer der Gruppe erkennen: Es war Santa Anna, und es schien, als hätte außer David niemand bemerkt, dass er fliehen und seine Männer im Stich lassen wollte. Verzweifelt sah David sich nach seinem Anführer um. Sam Houston kämpfte tapfer zwischen den vorrückenden Reihen seiner Männer. Dann bemerkte David den mexikanischen Soldaten etwa zehn Meter vor ihm, der Houston ins Visier nahm. David reagierte sofort, zielte auf den Mann und drückte auf den Abzug. Kaum war die Rauchwolke aus Schwefel und Pulver verflogen, sah er den leblosen Körper des Soldaten am Boden liegen.
    Ohne zu zögern, stieß David seinem Pferd die Sporen in die Flanken und galoppierte Santa Anna hinterher.

    Erst Stunden später erreichte er den General und seine drei Begleiter. Zwei von ihnen tötete er mit je einem Schuss, noch bevor sie überhaupt bemerkten, dass ihre Flucht beobachtet

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