Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fesselnde Liebe - Teil 2

Fesselnde Liebe - Teil 2

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
Vom Netzwerk:
die Schulter. Ihr Lächeln wärmt meine Seele und beruhigt mich tatsächlich.
    » Ja, alles gut. Nur etwas nervös.«
    » Das ist normal. Und gut so! Das Adrenalin sorgt für Aufmerksamkeit, deshalb läuft die Premiere grundsätzlich besser als die Proben. Hals- und Beinbruch!«
    Ich nicke, ohne mich zu bedanken, wie es sich gehört. Und dann höre ich den Satz, der mich auf die Bühne ruft. Oh Gott! Mein Herz wummert so heftig, dass mir schwindelig wird, aber ich öffne den Vorhang und gehe so langsam wie möglich nach vorn.
    Nicht über das Kleid stolpern, Gwen!
    Greg schaut mich so merkwürdig an, dass ich nervös an mir herabsehe . Nicht, dass das Kleid verrutscht ist und man womöglich meine Brüste sieht oder sonst was! Aber in dem Fall hätte Cat garantiert schon gepfiffen. Text. Mein Text! Oh Himmel, was soll ich noch mal sagen?
    Endlich fällt mir wieder ein, was im Skript stand, und ich schaffe es tatsächlich, die wenigen Sätze ohne zu stottern oder mich zu verhaspeln auszusprechen. Hurra!
    Dann lehne ich mich gegen die Säule und knicke ein Bein ein. Mit einem angedeuteten Lächeln sehe ich Greg an, spitze die Lippen und schließe wie gewünscht die Augen. Und warte.
    Das Publikum raunt, Cat oder irgendwer anderes trillert, aber ich spüre Gregs Lippen nicht. Nicht einmal seinen Atem oder seine Körperwärme. Was macht er denn? Wo ist er?
    Vorsichtig blinzle ich mit einem Auge, ohne ihn zu entdecken. Dafür höre ich eine Stimme, die mir in den Magen fährt und mich zu einem Eisklotz erstarren lässt. Ach du ... nein! Das kann gerade nicht passieren! Das ist unmöglich! Ich bin eingeschlafen und träume. Habe einen Nervenzusammenbruch oder Fieber. Irgendwas, aber das kann nicht ...
    » Entschuldige, dass ich hier unterbrechen muss, aber diese Frau gehört zu mir.«
    Was. Zum. Henker? Das Publikum bricht in Gelächter aus, Cat trillert wieder, und ich stehe wie ein Idiot am Holzpfeiler mitten auf der Bühne und reiße ungläubig die Augen auf.
    Er ist es. Adrian steht zwischen Greg und mir, und obwohl ich ihn nur von hinten sehe, gibt es keinen Zweifel. Nicht bei dieser Stimme, die mir durch Mark und Bein fährt und meinen Magen aufrührt. Mein Herz hüpft auf und ab, mein Mund wird ganz trocken.
    » Adrian! Was soll das?«, zische ich in das anschwellende Gelächter des Publikums. Gleichzeitig muss ich mich bemühen, nicht selbst in Lachen auszubrechen, weil Greg aussieht wie ein verwirrter Junge an der Schultafel, der binomische Formeln erklären soll.
    » Das hier ist eine Theateraufführung und Sie stören die Vorstellung«, höre ich ihn sagen, bemüht, die Show nicht zu unterbrechen.
    » Das sehe ich durchaus anders. Niemand außer mir hat das Recht, diese Frau zu küssen.«
    Cat johlt, ich erkenne ihre Stimme inmitten des Gelächters. Gaby stürmt hinter dem Vorhang vor und bleibt mitten auf der Bühne stehen, die Hände in die Hüften gestützt.
    »Verlassen Sie sofort mein Haus!«, ruft sie, ganz im Sinne ihrer Rolle als Gregs Mutter.
    Sie ist so ein Profi, unfassbar! Im Gegensatz zu mir. Während sich Greg und Gaby bemühen, Adrians Eindringen irgendwie ins Stück zu integrieren, stehe ich wie vom Blitz getroffen da und kann nur fassungslos zusehen, was sich da gerade vor meinen Augen abspielt. Ich glaube es einfach nicht!
    »Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass sie vergeben ist. Sie hat mich verführt und ich ...«
    Greg ist in seinem Element und improvisiert, aber Adrian sieht nicht so aus, als wollte er mitspielen.
    »Moment mal ... sind Sie nicht ... sind Sie dieser Autor?«
    Ich fasse es nicht! Gaby starrt Adrian an, als wäre er der lang gesuchte Theatergeist, und verliert für einige Sekunden ihre Professionalität. Ich kann ihr nicht helfen, weil ich rettungslos überfordert bin mit der Situation. Das Gelächter im Publikum schwillt weiter an, offenbar halten die Leute Adrians Auftritt für eine gelungene Überraschung.
    »Wir gehen«, bestimmt Adrian, dann dreht er sich zu mir um, greift mein Handgelenk und zieht mich mit sich von der Bühne. Nach vorne! Mitten ins Publikum!
    Mein Gesicht fühlt sich an, als ob ich in einer Sauna übernachtet hätte. Die Menschen klatschen und trampeln mit den Füßen – anscheinend hat nicht nur Gaby Adrian erkannt – und freuen sich über den Überraschungsauftritt eines Gaststars. Ich traue mich gar nicht, aufzusehen, und stolpere halb blind hinter Adrian her, der mich beherzt durch den winzigen Zuschauerraum nach draußen in den Flur

Weitere Kostenlose Bücher