Fesselnde Liebe - Teil 2
Jahren wollte ich nichts so sehr wie dich.«
Mein Herz scheint auf einmal eine Tonne zu wiegen. Ich schlucke und versuche, seinem Blick auszuweichen, als er erneut nach meinen Fingern greift. Großer Gott, wenn er nur nicht so unverschämt gut aussähe! Wenn nicht dieser perfekte Bogen seiner Augenbrauen wäre. Diese winzige Narbe am Auge. Das markante Kinn mit dem ordentlichen Bärtchen, und dazu Augen, die sich gerade in mich hinein bohren und mir den Atem nehmen.
» Warum kannst du uns nicht zulassen?« Er legt den Kopf auf die Seite, sein Gesichtsausdruck ist ernst. Ich sollte mich jetzt nicht mit Sarkasmus oder Ironie retten, nicht bei diesem Gespräch, das ahne ich.
» Du hast heute die Premiere eines kleinen Theaters in Newcastle gestört, um zu verhindern, dass ein anderer Mann mich küsst. Auf der Bühne, vor allen Leuten. Das ist nicht normal, Adrian, das ist krank! Du hast mich in London heimlich beobachtet, durch einen Spiegel. Auch das ist nicht gesund. Du willst mich gar nicht, du willst einfach jemanden, den du besitzen kannst. Und kontrollieren. Um dein schlechtes Gewissen zu heilen. Und ich bin höchst allergisch gegen alles, was mit Kontrolle zu tun hat.«
Er verzieht getroffen das Gesicht. »Ich brauche dich, Gwen. Ich lasse dir alle Freiheiten, die nötig sind, aber ich brauche dich bei mir. Ich will deinen Rat, aber vor allem, dass du bei mir bist. Ich bin nicht mehr ganz, wenn du nicht da bist.« Jetzt umklammert er meine Finger, beugt sich weiter über den Tisch zu mir. »Es tut mir sehr leid, was in London passiert ist. Deine Worte haben mich verletzt und ich habe lange darüber nachgedacht. Du hast mich falsch verstanden, weil du vieles nicht verstehst und dich davor verschließt, aber ich bin bereit, neu anzufangen und es diesmal besser zu machen.«
Ich nehme eine Haarsträhne und wickle sie mir um den Finger. Irgendwie muss ich meine freie Hand beruhigen. Schon sein Anblick macht mich kribbelig, und der Gedanke, was er heute getan hat, nur um mich zu beeindrucken ... oder mich zu kontrollieren? Was jemand aus Liebe tut, bewegt sich oft auf einem schmalen Grat zwischen Romantik und Wahnsinn. Was zunächst wie eine romantische Geste wirkt, kann plötzlich umschlagen in Stalking, in Starrsinn.
Trotzdem ... im Moment bin ich beeindruckt, geschmeichelt und vielleicht sogar verliebt, falls sich das so anfühlt. Ich bin jedenfalls so verwirrt wie nie und habe keine andere Erklärung dafür. Mein Herz zieht sich zusammen, sobald ich ihn anschaue. Mein Magen flattert, wenn ich in seine Augen sehe. Meine Finger zittern, sobald er mich berührt. Und jedes Wort von ihm löst eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Was zum Teufel ist das? Seine Präsenz hat schlimmere Auswirkungen auf mich als eine Droge! Warum kann ich nicht einfach vernünftig sein, ihn in die Wüste schicken und mein langweiliges Leben wiederhaben?
» Und falls du nicht Ja sagst, muss ich wohl endlich das Ass aus meinem Ärmel ziehen.«
» Ass im Ärmel ?« Ich ziehe die Brauen hoch und sehe ihn fragend an. »Ich war mir sicher, dass du dich auf das Ass in deiner Hose verlassen wirst.« Durch meinen Unterleib fährt ein unmissverständliches Zucken. Ich verdränge die unzüchtigen Gedanken an das, was sich in seiner Hose befindet, und schlucke trocken.
» Ich werde nicht so leicht aufgeben, Kleines«, raunt er.
Der tiefe Blick aus den blauen Augen verstärkt das Zucken. Hastig presse ich meine Oberschenkel zusammen.
» Fliegst du heute zurück nach London?«, frage ich, um ihn abzulenken. Ich kann einfach nicht. Nicht, wenn er mir gegenübersitzt und mich ... so ansieht.
» Nein. Ich habe ein Zimmer im Malmaison gemietet.«
Das Boutique-Hotel an der Tyne-Brücke. Nett. Ich kenne es nur von außen, aber es ist wohl eins der schönsten Hotels in Newcastle. Jedenfalls muss der Blick über den Fluss bestimmt traumhaft sein.
»Leistest du mir noch Gesellschaft? Nur auf einen Drink?«
Er muss nicht mehr sagen als das. Ich weiß genau, was er meint. »Nein. Ich ... besser, ich gehe nach Hause.«
Seine Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben, aber ich bin stolz darauf, hart geblieben zu sein. So leicht lasse ich mich nicht rumkriegen, nicht mal von Adrian Moore, der wahrscheinlich jede Frau auf der Welt haben könnte, aber trotzdem verrückterweise hinter mir her ist.
»Dann erlaube mir wenigstens, dich zu begleiten. Ich möchte dich ungern nachts allein durch die Stadt laufen lassen.«
Ich muss lachen. »Ich wohne
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