Fesselnde Liebe - Teil 2
geglaubt, dass ich dir Adrian einfach so überlasse? Er gehört mir, und ich werde ihn bekommen. Notfalls über deine Leiche.«
Ich schlucke und wende die Augen von ihr ab, um Benedict anzusehen. Ich habe ihn sofort erkannt – dieses bullige, eiskalte Gesicht, das mir schon im Club Angst eingejagt hat.
»Was wollt ihr von mir?«, frage ich und wundere mich über meine feste Stimme. Noch vor wenigen Wochen wäre ich in einer Situation wie dieser hier einfach ohnmächtig geworden, schließlich bin ich kein Bond-Girl. Aber jetzt rast Adrenalin durch meinen Körper und schärft meine Sinne, ein übermächtiger Überlebenswille verdrängt alle Ängste.
» Was denkst du denn, Kleines ?«, fragt er spöttisch und schiebt Jenna brüsk zur Seite.
Meine Augen sind jetzt auf der Höhe seines Schrittes und ich schließe sie hastig, um nicht auf das starren zu müssen, was sich unter der Lederhose verbirgt.
»Ich will dir zeigen, wie glücklich ich dich machen kann. Im Gegensatz zu Adrian, der nichts weiter ist als ein reiches, arrogantes Weichei.«
Erst jetzt bemerke ich aus dem Augenwinkel, dass er eine Peitsche in der Hand hält. Eine lange Lederpeitsche, die aus mehreren dicken Riemen besteht. Wie geflochtene Zöpfe. Ein eisiger S chauer geht durch mich hindurch. Hastig schlucke ich die Tränen runter, die nach oben kriechen wollen. Konzentriert bleiben, Gwen. Lass dich nicht einschüchtern .
» Ich weiß, was mit Gisele passiert ist. Und ich weiß auch, was er mit dir getan hat, Jenna«, sage ich und werfe Jenna einen funkelnden Blick zu.
Ihr schönes Gesicht ist kalt und hart, von ihr habe ich wohl keine Unterstützung zu erwarten. Zumal sie wahrscheinlich auch noch neidisch wäre auf das, was dieser grobschlächtige Typ für mich vorgesehen hat.
»Er hat mein Mädchen auf dem Gewissen. Jetzt nehme ich ihm seins weg.«
» Indem du mich in einen Keller sperrst und verprügelst? Netter Versuch, Benedict, aber so wird das nichts mit uns beiden.«
Jenna beißt sich auf die Lippe und sieht aus, als ob sie sich ein Lachen verkneifen müsste. Ich kann kaum glauben, dass die Frau vor mir steht, die noch vor wenigen Tagen wie ein heulendes Elend vor Adrians Bett gekniet und ihn angefleht hat. Wo ist sie hin, die demütige, unterwürfige Jenna? Irgendwo in dem kalten Biest versteckt sie sich, da bin ich mir sicher. Jetzt muss ich nur Benedict loswerden und sie aus ihr herauskitzeln, dann habe ich vielleicht eine Chance, hier wegzukommen. Und zwar so schnell wie möglich!
Benedict wedelt bedrohlich mit der Peitsche, und mein Magen schmerzt entsetzlich. Ich richte mich auf, so gut es eben geht mit den verfluchten Fesseln, weil ich stark wirken will. Stark sein muss . Meine einzige Hoffnung, ihn zur Vernunft zu bringen. Über seine Wange zieht sich eine helle Narbe. Sein markantes Gesicht ist nicht schön, aber er hat eine gewisse Ausstrahlung. Ich kann mir vorstellen, dass einige Frauen mit bestimmten Vorlieben auf ihn reinfallen, auf mich wirkt er im Moment allerdings so anziehend wie eine Vogelspinne. Vor allem, weil seine wässrig-blauen Augen im fahlen Licht, das durch die Tür in den Keller fällt, kalt wie Eisberge wirken.
» Nun, ich werde dir schon zeigen, was du an Unterwerfung hast. Und ich meine bedingungslose Unterwerfung. Ich werde dich abrichten, bis du so hörig nach mir bist, dass du in deinem ganzen Leben keinen anderen Mann mehr ansehen wirst. Schon gar keinen Schlappschwanz wie Adrian Moore, der gar nicht in der Lage ist, einer Frau Lustschmerz zu bereiten.«
» Lustschmerz?« Ich lache verächtlich und sehe ihm fest in die Augen. Nicht blinzeln. In diesem Fall ist klar, wozu ein längerer Augenkontakt führen wird. Ganz sicher nicht zu bedingungsloser Liebe! »Du hast wahrscheinlich so einen kleinen Schwanz, dass du es nötig hast, Frauen mit Gewalt zu unterwerfen. Sonst würde wohl keine mit dir ... aaah!«
Der Schmerz beißt in meinen Oberschenkel, so heftig, dass mir Tränen aus den Augen laufen und mein Gesicht heiß wird. Ich keuche entsetzt und starre erst auf die langen Riemen der Peitsche, die mich geschnitten haben, dann wieder nach oben in sein Gesicht. Ungerührt. Jenna steht hinter ihm und beobachtet mich, die Mundwinkel spöttisch nach oben verzogen.
Als der erste Schock vorüber ist und mein Körper wieder auf mich reagiert, zerre ich wütend an den Handschellen, aber ich bin kurz davor, vornüber zu fallen. Ich fühle mich gedemütigt und versuche verzweifelt, die Tränen
Weitere Kostenlose Bücher