Fesselnde Liebe - Teil 2
selbst aus wie eine Domina, aber offenbar hat sie die Verkleidung extra für mich angezogen. Um mir Angst zu machen?
»Gut, das wird wohl in Ordnung gehen«, murmelt sie dann vor sich hin, während sie sich umdreht und den Keller verlässt.
Sofort sind all meine Sinne hellwach. Ich lasse den Blick durch den Keller fliegen und versuche, so viel wie möglich zu erkennen. Irgendwas, das mir helfen könnte. Eine Waffe, irgendwas. Aber ich bin leider nicht MacGyver, und selbst wenn in der Ecke links eine Axt läge könnte ich in meiner Situation gar nichts damit anfangen! Mir wird wieder übel, ich schließe die Augen und versuche nicht dran zu denken, dass ich in einer verdammt verzweifelten Lage bin. Plötzlich sind die Peitschenhiebe, die er mir zufügen wird, nicht mehr das Schlimmste, womit ich rechnen muss. Die nächsten Wochen ... ich stecke hier fest und verdammt in der Klemme. Denk nach, Gwendolyn. Denk nach !
Die Kälte an meiner Lippe erschreckt mich und ich fahre zusammen. Jenna hält mir ein Glas an den Mund, das mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt ist. Ob sie irgendwelche Drogen darin aufgelöst hat, um mich gefügig zu machen? Egal, ich habe keine Wahl. Ich muss etwas trinken, sonst werde ich gleich ohnmächtig und dann ist sowieso alles zu spät. Das darf nicht passieren. Vorsichtig nippe ich an dem Glas, dann kippt sie es mit so viel Schwung zu mir, dass die Hälfte des Wassers über meinen Körper läuft.
»Nett«, sagt sie süffisant, aber es kümmert mich nicht, dass mein Kleid jetzt nass ist. Ich habe verdammt andere Probleme. »Ich lasse dich jetzt allein. Vielleicht kannst du ein bisschen schlafen bis morgen. Allerdings nur in der Position, in der du dich gerade befindest.«
» Jenna, bitte ... das könnt ihr nicht machen! Was ist, wenn ich zur Toilette muss?«
Lieber Himmel, daran habe ich noch gar nicht gedacht! Mir wird ganz heiß bei der Vorstellung . Ich stöhne entsetzt und werfe ihr einen bittenden Blick zu. Okay, anstatt auf Knien Adrian anzuflehen, dass er mit mir was auch immer tut, hocke ich gefesselt vor einer fremden Frau und flehe sie an, mir wenigstens ein bisschen zu helfen. Sogar die Erinnerungen an meine Mutter verblassen plötzlich. Ich beiße mir auf die Lippen, um mein Schluchzen zu unterbinden, aber die Tränen fließen ungehemmt aus meinen Augen.
» Ach Gott, du bist wirklich ... da hinten in der Ecke ist ein Eimer, da kannst du dich erleichtern.«
Mit angewidertem Gesichtsausdruck deutet sie auf die dunkle Ecke rechts, und ich starre verdattert auf meine Beine. Wie soll ich mit diesen Fesseln überhaupt dahin kommen? Ich kann wohl kaum auf den Knien kriechen. Was, wenn ich hinfalle und mit dem Gesicht auf dem Boden aufschlage?
»Jenna! Geh nicht weg!«, rufe ich, als sie mit großen Schritten auf die Tür zugeht.
Doch sie reagiert gar n icht. Stattdessen höre ich die quietschenden Scharniere und kurz darauf wird es dunkel. Ziemlich dunkel.
Meine Zähne klappern und ich versuche, mich mitsamt meiner Fesseln irgendwie hinzulegen. Auf den eisigen Steinboden unter mir. Natürlich falle ich um, aber zum Glück zur Seite, immerhin entspannen sich meine Beine ein klein wenig. Auch wenn ich keinen Schimmer habe, wie ich aus dieser Lage jemals zurückfinden sollte. Ich heule hemmungslos und zermartere mir das Hirn, aber mir fällt einfach nichts ein. Alles ist schwarz und dunkel, mein Kopf dröhnt und ist leer. So endet es also mit mir. Gefangen von einem verrückten Perversen und seiner Freundin. Wäre das alles nicht so entsetzlich, müsste ich fast über die Ironie lachen.
*
Zwei starke Arme richten mich auf, noch ehe ich die Augen aufschlagen kann. Helles Licht sticht, sodass ich die Lider stöhnend direkt wieder schließe. In meinem Mund lebt ein Pelztier und in meinem Kopf hämmert und pocht es so sehr, dass ich taumle, als meine geschundenen Knie den Boden berühren.
»Fuck«, höre ich eine männliche Stimme, dann spüre ich, dass jemand hinter mir die Handschellen aufschließt.
» Adrian?«, lalle ich hoffnungsvoll und öffne nun doch die Augen, blinzle ins grelle Licht. Und sehe die widerliche Visage von Benedict, der mich angrinst.
» Ich wusste, dass Blondie zu dämlich war. Sorry, Kleines , das war nicht so geplant.«
Was zum ...? Ist er jetzt ganz durchgedreht? Will er mir jetzt erzählen, dass sie sich nur einen Spaß erlaubt haben? Ein kleines Spielchen, haha, nicht der Rede wert? Langsam kehren die Lebensgeister zurück, obwohl mein Körper
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