Fesselnde Lust 1
Knien, aber das machte ihr nichts aus. Sie wollte ihn nur glücklich machen, damit er sie berührte, ihr wehtat. Es kam ihr immer noch seltsam vor, dass sie sich nach Schmerz sehnte. Aber im Moment wollte sie darüber nicht nachdenken.
Wie überrascht sie gewesen war, als er sie gestern Abend einfach gepackt und ihr den Hintern versohlt hatte. Seine Schläge hatten wie Feuer auf ihrer Haut gebrannt, Schmerz und Lust waren zu einer einzigen Empfindung geworden. Als er fertig war, hätte sie alles für ihn getan.
Sie sehnte sich danach, dass er es wieder tat, und bebende Vorfreude stieg in ihr auf. Er würde sogar noch mehr mit ihr machen. Er hatte ihr versprochen, Dinge mit ihr zu tun, die sie sich nie hätte vorstellen können.
Sie zitterte, als sie daran dachte.
Trotz ihres inneren Kampfes, diese Seite in sich zu akzeptieren, hatte sie sich bereits in ihn verliebt.
Rowan rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Sie war schon wieder nass, und ihr Geschlecht pochte. Traumbilder der letzten Nacht zuckten in ihr auf. Christians Hand, die fest auf ihren nackten Hintern schlug.« Aber wie oft innerhalb von vierundzwanzig Stunden konnte sie zum Orgasmus kommen? Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. Vielleicht noch ein weiteres Mal.
Christian ging mit großen Schritten durch das Studio im zweiten Stock seines Hauses an den Venice Canals, jenes Viertels hinter dem Venice Beach, das dem italienischen Venedig nachempfunden war, weshalb alle Häuser an Kanälen standen. Aus dem Fenster sah er auf das kleine blauweiße Strandhaus nebenan, das moderne zweistöckige braune Holzhaus daneben und das riesige Anwesen aus Stuck und Kacheln, das ihn immer an einen alten italienischen Palazzo erinnerte.
Er war ruhelos. Zwar hatte er viel zu tun, aber er konnte sich auf nichts konzentrieren. Seit seiner Ankunft in Los Angeles hatte er kaum Zeit zum Auspacken gehabt; nur sein Studio war der erste Bereich im Haus, den er fertig eingeräumt hatte. Seine Werkzeuge lagen alle ordentlich auf seiner hohen Werkbank, aber er hatte sie noch nicht angerührt. Auch in Berlin war ihm in den letzten Monaten die Arbeit nicht von der Hand gegangen. Seit Langem schon hatte er nichts mehr gefunden, was ihn interessierte. Alles langweilte ihn.
Das war einer der Gründe gewesen, warum er in die Staaten gekommen war. Europa, wo er die letzten Jahre verbracht hatte, inspirierte ihn nicht mehr. Die Frauen kamen ihm alle gleich vor, und er mochte noch nicht einmal mehr mit ihnen schlafen. Er redete sich ein, es ginge um seine Kunst, aber das war Selbstbetrug. Er war einfach seit Langem keiner Frau mehr begegnet, die ihn zum Nachdenken brachte, die ihn herausforderte. Sie waren alle viel zu leicht zu durchschauen, zu leicht ins Bett zu bekommen.
Er setzte sich auf eine antike Chaiselongue, die mit goldenem Samt bezogen war. Sie war auf einem Flohmarkt in London erstanden worden und hatte ihn durch ganz Europa begleitet. Manchmal, wenn er die Nacht durchgearbeitet hatte, schlief er auch darauf. Das kam häufig vor, und in den frühen Morgenstunden war er oft am kreativsten. In der letzten Zeit jedoch hatte ihm auch hier die Inspiration gefehlt.
Zu nervös, um sitzen zu bleiben, stand er wieder auf und trat zu einem großen, unbehauenen weißen Marmorblock, den er kürzlich gekauft hatte. Normalerweise sprach der Stein zu ihm, und er wusste von Anfang an, was er daraus machen wollte, aber dieser Stein blieb ihm ein Rätsel. Und doch hatte er ihn unbedingt haben müssen.
Das Gleiche galt für die prachtvolle Mistress Rowan.
Mistress. Das glaubte er eigentlich nicht. Und er irrte sich in diesen Dingen selten. Allerdings konnte es natürlich sein, dass die magnetische Anziehungskraft, die er bei dieser Frau verspürt hatte, seinen Verstand benebelt hatte.
Er hatte sofort erkannt, wie viel Stärke hinter ihrer zarten Erscheinung steckte. In ihren dunkelblauen Augen brannte ein Feuer. Sie war wunderschön. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich zu einer Frau derart hingezogen gefühlt.
In Europa war er von London nach Spanien, von Italien nach Frankreich gezogen und schließlich nach Berlin.
Er war den schönsten Frauen der Welt begegnet. Aber keine konnte sich mit dieser kleinen Schönheit vergleichen.
Er musste sie in Marmor hauen. Er musste sie haben.
Und er war sich ziemlich sicher, dass das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte.
Er trank einen Schluck schwarzen Kaffee und blickte durch die Fensterfront auf das Meer in der Ferne. Im Norden
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