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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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Sydney war wie vor den Kopf gestoßen. Sie selbst hatte nur wenig über sich verraten, es musste sich also ein Spion in ihrer Mitte befinden. Wer konnte das bloß sein?
    Wie dem auch sei, Ray war unangefochten der Sieger des Wettbewerbs. Plötzlich stand er im Rampenlicht. Alle scharten sich um ihn, in der Hoffnung, eine Einladung auf die Yacht zu ergattern. Ray, der das ungewohnte Gefühl sichtlich genoss, weigerte sich jedoch, sich jetzt schon festzulegen. Macy vermutete, dass Sydney auf jeden Fall ganz oben auf seiner Gästeliste stehen würde. Wenn sie sich nicht schrecklich täuschte, bahnte sich auch zwischen diesen beiden Schnitzeljagdpartnern ein Techtelmechtel an. Zufrieden spießte Macy ein Riesen-Marshmallow auf die Gabel. Wenigstens für zwei Paare hatte die Schnitzeljagd ein Happy End!
    Der arme Jess allerdings würde wohl bis an sein Lebensende von der Geschichte mit der Brustrasur verfolgt werden. Er ertrug den gutmütigen Spott der anderen erstaunlich gelassen, rächte sich aber mit einer Geschichte über Melanies Jugendsünden. Macy würde sich nicht wundern, wenn Mel sie ihm zum Trost freiwillig gebeichtet hätte. Nach einem Umzug in eine andere Stadt hatte Melanie sich in ihrem ersten Sommer als Junge verkleidet in die Footballmannschaft ihrer neuen Schule eingeschmuggelt. Der Schwindel war erst nach den Ferien aufgeflogen, als sie sich in der neuen Klasse als Mädchen zu erkennen geben musste. Macy grinste vergnügt.
    Leider verging ihr das Lachen, als Anton begann, mit Laurens Wahl zum Mädchen, mit der die meisten Jungs gerne eine Nacht verbracht hätten, anzugeben. Macy war aufgefallen, dass Anton den ganzen Abend über mehr dem Kirschlikör zugesprochen hatte als dem Fondue. Mit seinem betrunkenen Gefasel verdarb er den anderen gründlich die Laune.
    Macy hätte nicht übel Lust gehabt, ihn zur Strafe seinen Rausch draußen im Hof ausschlafen zu lassen, aber davon wollte die gutmütige Lauren natürlich nichts hören. Zusammen mit Jess und Ray schleppte sie Anton in die Tiefgarage und verstaute ihn auf dem Beifahrersitz seines Jaguars, und auch die übrigen Gäste gingen zu ihren Autos, und plötzlich war die Party vorüber.
    Macy atmete erleichtert auf, als sich einer nach dem anderen verabschiedete. Noch nie war ihr ein Spielabend so lang erschienen wie heute. Sie wollte gerade zum Lift gehen, da bemerkte sie, dass Lauren noch unschlüssig neben dem Jaguar stand.
    “Ziemlich blöd gelaufen heute, was?”, meinte Lauren bedrückt. “Tut mir leid für dich.”
    Macy seufzte. “Nicht so schlimm. Ich war selbst nicht gerade in Höchstform. Schön, dass Ray gewonnen hat. Glaubst du, dass er und Sydney …?”
    “Auf jeden Fall! Ich hoffe nur, dass sie den armen Ray nicht benutzt, um es ihrem Vater heimzuzahlen.”
    “Das sieht Sydney nicht ähnlich!”
    “Nein, aber du kennst ja ihr gespanntes Verhältnis zu ihrem Vater.” In diesem Moment begann Anton, unruhig zu werden, und Lauren stieg hastig ein. “Ich bringe den Burschen lieber nach Hause, bevor ihm übel wird”, meinte sie. “Dann komm ich zurück und helfe dir beim Aufräumen.”
    Macy schüttelte den Kopf. “Kommt nicht infrage! Anton braucht dich jetzt. Besser, du bleibst bei ihm, bis er aufwacht und erkennt, wie blöd er sich heute benommen hat. Du solltest ihm noch eine Chance geben, Lauren. Sprecht noch einmal in aller Ruhe über die Angelegenheit. Vielleicht klappt es beim zweiten Anlauf.”
    “Machen wir”, versprach Lauren und ließ den Motor an. “Und dir drücke ich die Daumen, dass die Sache mit Leo wieder ins Reine kommt. Sonst muss ich deine Regeln brechen und dich zur Vernunft prügeln.”
    Traurig winkte Macy hinter ihr her. Laurens letzte Worte hatten sie wieder an ihre eigenen Probleme erinnert. Sie zuckte die Schultern. Egal! Irgendwie würde sie schon darüber hinwegkommen. Der Vorrat an Alkohol und Schokolade, über den sie noch verfügte, reichte aus, um eine ganze Fußballmannschaft über Liebeskummer hinwegzutrösten.
    Tatsächlich stand Macy wenig später vor dem Tisch, auf dem sich die Überreste des Fondues stapelten, und haderte mit sich. Sie hatte sich fest vorgenommen, nicht nachzugeben, aber es lagen so viele Schokoladenkrümel herum. Und erst die Reste in den Fonduetöpfchen … Nein, nein und noch mal nein! Dann hätte Eric recht behalten und diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben.
    Keine Träne würde sie einem gewissen Anwalt nachweinen, das war er nicht wert. Er war es auch nicht wert,

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