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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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aufschwang.
    Schweren Herzens hatte er die boshafte Bemerkung, die ihm auf der Zunge gelegen hatte, hinuntergeschluckt und war gegangen. Danach hatte er nichts mehr von Macy gesehen oder gehört. Nur an sie gedacht hatte er dann und wann, nein, ziemlich häufig sogar, genau genommen ständig. Warum wollte sie ihm nicht aus dem Kopf gehen? Leo runzelte nachdenklich die Stirn. Die Antwort lag natürlich auf der Hand, aber sie gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Schon etliche Tage vor dem Zwischenfall mit Lauren hatte Leo die Schlüssel für sein neues Apartment in Empfang genommen und es mit den wichtigsten Möbeln ausgestattet. Vollständig eingerichtet war es noch lange nicht, aber leben konnte man bereits darin. Davon hatte er Macy allerdings kein Sterbenswörtchen verraten. Warum eigentlich nicht? Er hätte sofort seine Sachen packen, ihr für ihre Gastfreundschaft danken und ausziehen können. Weshalb war er länger geblieben als nötig, wenn er es doch angeblich so hasste, aus Koffern zu leben, nicht im eigenen Bett zu schlafen und seine kostbare Freizeit mit einem anderen Menschen zu verbringen, noch dazu mit einer Frau, die in einem Riesenaquarium lebte?
    Die Antwort war klar, als Macy sein Büro betrat und die Tür leise hinter sich zuzog. “Hallo, Leo”, grüßte sie. “Keine Angst, ich werde dich nicht lange aufhalten.”
    Leo nickte und deutete auf einen der mit dunkelblauem Leder bezogenen Stühle, die vor dem Schreibtisch standen. “Setz dich bitte. Du brauchst dich nicht hetzen. Ich freue mich immer über netten Besuch.”
    “Bin ich das, ein netter Besuch?”
    Leo schwieg. Macy war mehr als das, viel mehr. Und sie war hier. Der Stein, der ihm seit Tagen auf dem Herzen gelegen hatte, wog plötzlich federleicht. Aber war das wirklich seine Macy, die da vor ihm stand?
    Sie trug einen schmal geschnittenen, knielangen schwarzen Lederrock und eine schneeweiße ärmellose Bluse. Schwere Silberknöpfe verschlossen sie vom Hals bis zur Taille und verhinderten jeden Einblick. Eine schwarze Spitzenstola hatte sie über den Arm gelegt, und in der Hand hielt sie eine schwarze Tasche. Schwarze Pumps, der letzte Schrei, aber zweifellos zum Schreien unbequem, bekleideten ihre Füße – sonst nichts. Sie trug keine Strümpfe, und ihre nackten Beine zogen Leos Augen magisch an. Überhaupt konnte er kaum den Blick von ihr wenden. Das weiche Leder des Rocks schmiegte sich eng um ihre Hüften. Es sah aus, als könnte der nächste Schritt die Nähte sprengen.
    Sie ließ sich auf dem Stuhl nieder, den er ihr angeboten hatte, und schlug die Beine übereinander. Endlos lange Beine, wie es schien, ein Eindruck, der durch die hohen Absätze entstand. Im Grunde wusste Leo genau, wie lang Macys Beine waren, wie weit sie um seine Taille reichten und wie sehr Macy sich strecken musste, wenn … Eine Frau, die so unersättlich war wie sie, hatte er noch nie kennengelernt. Sie konnte nicht genug bekommen, weder von seinem Körper noch von seiner Gesellschaft. Dabei spielte es für sie anscheinend keine Rolle, ob sie sich unterhielten oder schweigend die Nähe des anderen genossen.
    Leo merkte, dass sich seine Gedanken auf Abwege begeben hatten, und riss sich zusammen. Verlegen erforschte er Macys Miene. Ihr schien nichts aufgefallen zu sein, aber sie lächelte geheimnisvoll. Hatte er etwas Komisches gesagt, hatte sein Gesichtsausdruck seine Gedanken verraten?
    Plötzlich erinnerte er sich wieder, wo sie stehen geblieben waren. “Du lächelst, das genügt, um dich in die Kategorie nett einzustufen.”
    Macy runzelte die Stirn. Ganz gegen ihre Gewohnheit waren ihre Augen dezent geschminkt. Das Haar hatte sie auf dem Hinterkopf zu einem lustigen Tuff zusammengesteckt, aus dem einzelne Strähnen ragten. “Täusch dich nur nicht. Ich könnte auch ein Feind sein, der Geschenke bringt.”
    Leo hatte sie einmal als Feind bezeichnet, aber das war lange, bevor er sie besser kennengelernt hatte. Damals hatte er sie für dumm und oberflächlich gehalten. Er hatte ihr jede Art von Geschäftstüchtigkeit abgesprochen, weil ihr, so hatte er damals geglaubt, der nötige Biss und das Durchhaltevermögen fehlten.
    “Bringst du denn Geschenke?”
    “So ist es.” Sie öffnete ihre Handtasche und entnahm ihr eine riesige Tafel Schokolade, die sie mitten auf seinen Schreibtisch legte.
    Leo starrte das in Goldpapier gewickelte Monstrum an. Er setzte sogar die Brille ab und rieb sich die Augen, aber alles nützte nichts. Wenn sich dahinter eine

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