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Fessle mich!

Fessle mich!

Titel: Fessle mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Hoffmann
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ziemlich dasselbe geblieben ist – nicht gerade seit der spanischen Inquisition, wie Anastasia meint, aber im Bereich der Prostitution schon seit fast 200 Jahren. (Das Berkley Horse etwa, eine von Theresa Berkley entworfene Prügelbank, geht auf das Jahr 1828 zurück. Berkley war Besitzerin eines Londoner Flagellationsbordells und verdiente mit ihrer Erfindung innerhalb von acht Jahren 10 000 englische Pfund.) Man muss sich hier also keineswegs immer auf dem allerneuesten Stand halten.
    Anastasia schildert bei ihrer ersten Besichtigung von Christians verstecktem Privatgemach, sie habe dort unter anderem ein Andreaskreuz gesehen, außerdem zählt sie Flogger, Seile, Ketten, Paddles, Peitschen und Rohrstöcke auf. In Kapitel 24 des Buches wird Christian Grey noch von einer Spreizstange sprechen, außerdem von einer »Katze« in seinem Besitz – was Anastasia verwirrt, da sie sich an kein solches Haustier erinnern kann. Im zweiten Band der Reihe schließlich werden Nippelklammern und ein Pinwheel erwähnt. Was genau ist das alles und was kann man mit diesem Spielzeug anstellen?
    Beginnen wir mit dem Andreaskreuz , das aus zwei x-förmig aneinandergefügten Balken besteht. Es ersetzt das zum christlichen Symbol gewordene Kreuz aus senkrechtem Haupt- und waagrechtem Querbalken, das vor rund 2000 Jahren nicht nur als Instrument der Folter und der Todesstrafe eingesetzt wurde, sondern auch zur öffentlichen Demütigung von daran insbesondere bei den Gladiatorenspielen im Kolosseum gefesselten Sklaven. Allerdings halten viele Sadomasochisten unserer Tage diese bekanntere Form des Kreuzes wegen seiner mangelnden Standsicherheit für unpraktisch und gefährlich. Deutlich beliebter ist das x-förmige Andreaskreuz, das (zumal es meist ein wenig geneigt ist) den Körper desjenigen, der daran mit gespreizten Beinen und ausgebreiteten Armen gefesselt wird, besser abstützt. Der Gefesselte wird in dieser Haltung für die unterschiedlichsten Behandlungen, insbesondere Auspeitschungen, sehr verwundbar. Man sollte allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass ein zu langes Angebundensein zu einer Taubheit der Gliedmaßen führen kann.
    Wenn Sie sich ein massives Andreaskreuz in Ihre Wohnung liefern lassen, brauchen Sie sich vermutlich um Ihr Outing als SM-Fan keine Sorgen mehr zu machen. Wirklich unauffällig ist es weder in den Wohn- noch in den Schlafbereich zu integrieren. Dasselbe gilt für einige weitere der folgenden Möbelstücke.
    Einen Pranger kennen Sie, wenn schon nicht aus eigener Besichtigung etwa in einem Museum, mindestens aus Mittelalter-Filmen. Diese Vorrichtung besteht aus zwei oder mehreren mit Scharnieren verbundenen Brettern, die in der Mitte jeweils eines oder mehrere Löcher besitzen. Solange die Bretter geöffnet sind, können der Kopf sowie die Hände einer Person durch diese Löcher gesteckt werden. Ein Zurückziehen dieser Körperteile ist nach dem Schließen des Prangers nicht mehr möglich. Dieser dient so einer sehr unangenehmen Fesselung. Manche Pranger besitzen eine Erweiterung für die Fußgelenke, manche sind fest installiert und unbeweglich, andere tragbar und können zum Beispiel über eine Aufhängung an der Zimmerdecke befestigt werden. Typischerweise befindet sich hierbei der Gefangene in einer schutzlosen, gebeugten Kauerhaltung, die seinen Körper von Auspeitschungen des Rückens bis zum Analverkehr sehr zugänglich macht. Auch der psychologische Effekt von Demütigung und Hilflosigkeit ist keineswegs als gering einzuschätzen. Spezialfälle des Prangers sind schraubstockartige Vorrichtungen, mit denen die männlichen Genitalien oder die weiblichen Brüste eingezwängt werden können.
    Auch eine Streckbank trägt als Teil des Wohnmobiliars ein wenig auf und könnte auf den einen oder anderen Besucher leicht verstörend wirken. Heutzutage kommt sie eigentlich nur noch in Dominastudios zum Einsatz. Wenn selbst Amazon dieses Möbelstück – im Gegensatz zu diversen Prangern und Andreaskreuzen – nicht im Angebot hat, will das schon etwas heißen. Im Gegensatz zu ihrem Einsatz in den Kerkern des Mittelalters wird heute auf einer Streckbank allerdings kaum jemand mehr an Händen und Füßen darauf festgebunden und dann über die Schmerzgrenze hinaus in die Länge gezogen. Stattdessen benutzen Dominas sie vor allem dazu, Kunden lediglich darauf zu fesseln und dann andere Praktiken an ihnen durchzuführen, beispielsweise heißes Kerzenwachs auf sie herabtropfen zu lassen.
    Einen Bock kennen wir

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