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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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durch ihre vollständige Abwesenheit.
    Die Sitze waren so aufgestellt, dass die Reporter in der Nähe des Schattens saßen, der vom Landungsschiff geworfen wurde, aber nicht darin. Ein spektakulärer Lichteinfall versprach, den Excalibur so anzuleuchten, dass die silberne Farbe des Rumpfes maximale Wirkung zeigte. Es war im Jargon der Presse ein >gutes Holo<. Aaron war sich sicher, dass die Szene an diesem Abend nahezu alle Trividschirme des Planeten zieren würde.
    Selbst die Reporter waren in gewisser Weise >arrangiert<. Die Pressemitteilungen waren an alle Medien gegangen, von denen eine dem Schwertschwurvorschlag freundlich gegenüberstehende Berichterstattung zu erwarten war, und nur an ein paar wenige, die ihn ablehnen würden. Einige feindselige Fragen würden den Duke in einem sympathischen Licht erscheinen lassen und der ganzen Darbietung einen legitimen Anstrich geben.
    Aaron stand an der Außenwand der Tyrannos Rex und schaute durch ein kleines, verspiegeltes Fenster hinaus auf die dicht gepackte Tribüne und das von Holokameras und Mikrofonen umringte Podium. Das Fenster befand sich in einem kleinen Wachraum neben der großen Empfangshalle, die als formeller Eingang ins Schiff diente.
    Links von ihm war das >Loch< zu sehen, über das sich Captain Clancy so vehement beschwert hatte: ein Eingang in klassisch griechischem Stil, flankiert von zwei Säulen. Eine Treppe und ein roter Teppich führten zum Podium hinab. Ein Teil der architektonischen Elemente war jetzt dauerhaft am Schiffsrumpf befestigt. Andere waren in den Werkstätten, die einen großen Teil von Frachtraum drei beanspruchten, hergestellt und nach der Landung angebracht worden.
    Aaron trat in die Eingangshalle und musterte die Prachttreppe hinauf in sein Quartier in Frachtraum eins, den äußerst unpraktischen Kristallkronleuchter, der über ihm von der Decke hing (und während des Fluges in ein gepolstertes Staufach hochgezogen wurde) sowie die Gemälde an den Wänden. Beabsichtigt war ein Eindruck von klassischer Eleganz, nicht von hoffnungslosem Luxus. Die Luft war parfümiert, um die ständig präsenten Maschinengerüche des Schiffes zu überdecken, und leise Musik drang aus versteckten Lautsprechern.
    Aaron lächelte. Er fühlte sich zuversichtlich und bereit, vor sein Publikum zu treten. Und drehte sich zu Ulysses Paxton um, der in grauem Nadelstreifenanzug und dunkler Sonnenbrille eine beeindruckende Figur machte. »Sie haben bei der Vorbereitung der Pressekonferenz hervorragende Arbeit geleistet, Ulysses.«
    Paxton verzog das Gesicht. »Ihnen ist doch hoffentlich klar, dass das hier ein Sicherheitsalbtraum ist? Was den Rest betrifft, brauchen Sie wirklich einen Pressesekretär.«
    Deena Onan lief die Treppe herunter, fasste Aaron bei den Schultern und drehte ihn herum, um ihn anzusehen. Sie richtete seinen Kragen, fuhr mit den Fingern die Bügelfalten der Hose nach und holte schließlich ein Taschentuch hervor, um einen Fleck auf seinen Schuhen wegzupolieren. Aaron betrachtete sich im Spiegel und drehte den Kopf, um seinen Dutt zu begutachten. »Sie haben beide ausgezeichnete Arbeit geleistet, in Funktionen, für die Sie nicht eingestellt wurden und die Sie trotzdem gut ausfüllen. Das wird belohnt werden.«
    Deena blickte kurz zu ihm auf, dann setzte sie ihre Arbeit fort. »Davon gehe ich aus«, war alles, was sie sagte.
    »Ulysses, schauen Sie mal, was Sie an Kandidaten für einen Pressesekretär finden können, während wir hier sind. Diskret natürlich, wie immer.«
    »Versteht sich, Lordgouverneur. Vorausgesetzt, Sie überleben die Pressekonferenz.« Er deutete zur Tür. »Bringen wir es hinter uns?«
    Aaron grinste und sie traten durch die seltsam alltäglich wirkende, holzverkleidete Tür. Paxton ging voraus. Kameras richteten sich auf ihn aus - wie Raketen, die Berühmtheiten suchen.
    Nicht weit entfernt sah Aaron eine neugierige Menschenmenge sich hinter der Glaswand des Abfertigungsgebäudes drängen. Er winkte. Erstaunlich genug schob sich die Menge näher. Kinder winkten zurück. Die meisten von ihnen hatten vermutlich keine Ahnung, wer er war, aber sie wollten dabei sein!
    Das wird funktionieren. In meiner Hand wird das Schwert meinen Krieg entscheiden.
    Paxton trat ans Podium. »Ladys und Gentlemen, Duke Aaron Sandoval, Lordgouverneur der Präfektur IV.«
    Aaron ließ demonstrativ den Blick über die versammelte Menge schweifen. Er bemühte sich, den Eindruck zu erwecken, dass sie alle, jeder Einzelne von ihnen, ihm

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