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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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zahllosen anderen Panik und Chaos zu säen. Sandoval ging es nicht darum, eine bestimmte Welt zu beschützen, sondern Haus Liaos Vormarsch aufzuhalten, den Capellanern eine blutige Nase zu verpassen und zu hoffen, dass es gelang, den Widerstand gegen sie zu mobilisieren.
    New Aragon war nichts weiter als die richtige Welt am richtigen Ort der Sternenkarte: ein Ort, an dem die begrenzten Kräfte des Schwertschwurs ausreichten, um das Kriegsglück zu wenden und wo ein Sieg in der Schlacht eine reale Bedeutung haben konnte. Diese Welt war die letzte große Militärbasis der Republik in der Region. Der Rest war bereits an Liao gefallen. Allein und unvorbereitet schien der Planet stark genug, den Invasoren einen Kampf zu liefern, mehr aber auch nicht. Jetzt wurden sie, dank
    Sandovals Einheiten, zurückgetrieben, und der Stützpunkt konnte als Basis für einen Gegenangriff dienen.
    Die nächsten vierundzwanzig Stunden waren entscheidend. Danach würde New Aragon entweder den Großteil der Angreifer zurück ins All getrieben haben oder vor einer neuen Kampfrunde stehen, die nicht zu gewinnen war.
    Falls es zu einem solchen Rückschlag kam, war klar, was Aaron tun würde. Er hatte nichts dagegen, die Rolle des ritterlichen Retters von New Aragon zu spielen, letztlich aber war diese Welt nur ein Bauer. Und Bauern waren - auch wenn es schade um sie war - entbehrlich.
    Soweit es den Duke betraf, galten derartige Entscheidungen nicht als grausam. Grausamkeit setzte böse Absichten voraus - und die hegte er nicht. Vielmehr orientierte er sich am wichtigeren Wohl Haus Davions. Falls es möglich war, New Aragon zu retten und unter das Banner des Sonnenschwerts zu holen, gut. Falls nicht, so war sein Fall ein bedauerlicher Umstand, der ihn nicht weiter berührte.
    Justin Sortek, der Dienst habende Wachoffizier, sah von seiner Konsole auf. »Lordgouverneur, Sie wollten informiert werden, sobald Commander Sandovals Einheit zurück ist. Sie haben soeben das Schiff betreten. Commander Sandoval stellt seinen Mech ab.«
    Er nickte und stand auf. »Sehr schön, Major. Ich gehe zur Nachbesprechung hinunter. Sie haben bis auf Weiteres den Befehl. Falls Sie meinen Rat brauchen: Ich nehme mein Kommset mit.«
    Als Aaron aus der Zentrale ging, kam er dicht an Sorteks Konsole vorbei und lehnte sich zu dem Offizier hinüber. »Passen Sie auf die Gouverneurin auf, solange ich fort bin. Falls die Kämpfe heftiger werden, lassen Sie sie hinaus eskortieren. Irgendein Vorwand wird sich finden.«
    Der Herzog trat in den Aufzug und die Metallschotts schlossen sich vor ihm. Sein Magen hüpfte, als die Kabine abrupt abwärts zum Deck des Mech-hangars sackte. Hier hatte er zwar einen seltenen Moment Privatsphäre, trotz bester Bemühungen fühlte er jedoch den Druck der Lage. Er lehnte sich zurück an das Geländer und fühlte das kühle Duraplast unter den Händen. Er drückte fest zu, als könnte er den Kunststoff mit bloßen Händen zerbrechen, und versuchte, die Zweifel und Emotionen in die Tiefen seines Geistes zu verbannen, in denen er sie eingeschlossen hatte. Zu viel hing von dieser Schlacht ab, von den Entscheidungen, die er noch treffen musste, und von denen, die er bereits gefällt hatte.
    Die Türen glitten auf, und der Anblick, die Geräuschkulisse und ganz besonders der Geruch des Mechhangars schlugen über ihm zusammen. Er roch heiße Hydraulikflüssigkeit und Schmiermittel, verbranntes Schießpulver, Raketenauspuffgase, Ozon, Schweiß und einen leichten Unterton von Angst. All das vermischte sich mit dem Aroma New Aragons: zerquetschte Pflanzen, Brackwasser,
    ein Hauch von Salz aus einem nahen Marschgebiet.
    Wieder ruhten die Blicke anderer auf ihm, und Aaron wusste, er musste die Autorität ausstrahlen, die seinem Rang entsprach. Er richtete sich auf. Steifer Rücken, gerade Schultern, hohes Kinn. Alle Zweifel waren vergessen. Er trat aus der Kabine, hörte das Rattern der Werkzeuge, Befehle aus Lautsprechern dröhnen, Warnsummer, das Winseln von Elektromotoren und gelegentlich das Donnern von Mechschrit-ten auf dem Metalldeck.
    Durch die offenen Luken hörte er das ferne Knattern von Geschützfeuer und gedämpfte Explosionen. Normalerweise blieben Landungsschiffe weit hinter den Frontlinien, aber die schnellen Bewegungen des Feindes hatten Aaron veranlasst, diese Sicherheitszone etwas zu verschieben. Die Front war erneut in Bewegung und bald schon würde die Victory wieder in einem Hüpfer von fünf Minuten Dauer über das Kontingent von

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