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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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10. Die scharfen Strahlen der großen Zahl traten mir fest ins Gesicht und prügelten mich dort zu Bewußtsein, wo ich auf dem Boden lag, umgeben von meiner Ausrüstung und mehreren Karten und Instruktionen. Die glänzenden Nachtsicht-Zeiger auf dem kleinen Zifferblatt meines am Handgelenk verankerten Ewikoms verkündeten, daß es noch nicht Mitternacht war. So war es immer noch der siebente Tag des großen Augusts, mein Tag aller Tage, in meinem Monat aller Monate, die Zeit, in der ich die Schlacht begann. Und jetzt in eine neue Phase zu gehen, gekleidet in Stahl und bereit BEREIT …
    Das Tollhaus sauste und kreischte, als ich mich nahe heranbewegte, Plop-plip-plap-plop auf der heimatlosen Piste. War jemals ein König schändlicher eingezogen? An seinem Geburtstag!? War ein König jemals an einem Tage entschlossener eingezogen oder mit einer besseren Rüstung, um ihn in den langen Gefechten bestehen zu lassen? Die Rüstung war ich in diesem Fall, Neumetall der Hauptteil meiner körperlichen Pracht, die Fleischstreifen gering an Zahl und unbedeutend. Das Tollhaus waren die Warngeräte, die kreischten und schrien, daß sich ein unidentifiziertes Objekt auf den äußersten Wall von Festung 10 zubewegte. Und dieses Objekt wäre besser nicht schlechter als neutral, wenn es die »Warnung der Linie« erreichte, oder es würde in kürzerer Zeit als notwendig ist (um mit dem schnellsten Neumetallgehirn daran zu denken) weniger als NICHTS sein.
    Ich war um EINIGES besser als neutral! Ich war der Besitzer von Festung 10. ICH WAR FESTUNG 10! – in einer bestimmten Denkweise nach dem moderanischen Plan. Aber wie könnte ich es ihnen sagen? LIEBER GOTT, lasse uns nicht diese Schlacht verlieren, bevor man sich überhaupt auf einen Streit eingelassen hatte. LIEBER GOTT, lasse uns nicht vor dem Schloß niedergestreckt werden, meine Hülle durch Granaten geknackt und erschossen, lieber Gott, zum absoluten NICHTS durchsiebt für nichts; lasse uns nicht hoch in den Himmel und in alle Winde geblasen werden, bevor wir unseren Thron gesehen haben. Meine Gedanken begannen, die Chancen zu berechnen; mein Gehirn begann, intensiv zu schwappen. Warum hatten mir die Ärzte das nicht gesagt? Hatte ich einige Instruktionen überhört? War es ein Trick? War es ein schreckliches Bündnis zwischen dem Schicksal und einem unglücklichen Zufall, dazu bestimmt, mich zu beseitigen, bevor ich ein König sein sollte?
    Ich sah mich für einen kurzen Moment tot, ein toter, kalter Schrotthaufen, der vor Der Verheißung lag, ein dahingestreckter Reisender, dem Unrecht angetan wurde, der unschuldig getötet und verkannt wurde. Es war verlockend. JA! Es war verlockend, sie es tun zu lassen. Das Selbstmitleid war hart am Arbeiten. Oh, manchmal gibt es etwas in uns, in jedem von uns, das uns WÜNSCHEN macht, zerfetzt vor dem Feind zu fallen, nur dazuliegen, um die ganze gerechte Welt kommen zu lassen und über das Unrecht, das schreckliche Unrecht weinen zu lassen. Der weißeste Ritter von allen liegt darnieder auf seinem Schwert und Schild, die Wesen des Schattens lachen, und die ganze anständige Welt weint ihre Tränen – wie befriedigend! Daran für kurze Zeit zu denken. Dann kam mein wahres, felsiges Ich wieder zurück, die Granitkliffs schlossen ihre Reihen, alle Vorsprünge, Klippen, Findlinge und die großen, säbelzähnigen Ränder erhoben sich donnernd, um in die Welt hervorzutreten, und Schatten wurden geworfen und Drohungen, so groß und düster wie nur möglich, wurden ausgestoßen, während ich per Druckknopf brüllte HÖLLE UND VERDAMMNIS! Und HÖLLE UND VERDAMMNIS! In diesem Fall würde es nichts geben, worüber man weinen könnte, nichts Greifbares vor den Kanonen, nachdem das schreckliche Schießen vorbeigewesen wäre. Und selbst wenn es etwas geben würde, würden sie mich nur in einen Abfalleimer für Schrottmetall schaufeln, um die Fleischstreifen abzukochen. Aufrecht bleiben und weitergehen, niemals zu Boden fallen, niemals ein Zeichen der Schwäche erkennen lassen – das ist der einzige Weg, mit dieser wirklichen Welt des Bösen, der Gefahr und der äußersten Feindschaft fertigzuwerden.
    Ich wurde wieder das Ich, das sie die ganze lange Zeit geblufft hatte, das sie sich auf all den Kilometern nach Landry und darüber hinaus in ihrer Feigheit vom Leibe gehalten hatte. Ich füllte meine Luftbeutel mit soviel scharlachroter Luft des Gasschirms, wie sie fassen konnten, bewegte meine Bügel und Scharniere der Beine, um so hoch

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