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Festung Zehn

Festung Zehn

Titel: Festung Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bunch
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Stellen interessant voll und locker war und angespannt an anderen Stellen, um ihre schönen Plastikkurven zu betonen. »Lohnt sich immer, den Juggs zu gefallen.«
    »Den Juggs?« sagte Kleine Schwester, die verwirrt und von der Aufführung, die sie gerade gesehen hatte, immer noch etwas betäubt war. »Was meinst du, Juggs?«
    »Das aggere Gerecht. Wie die Mänger für die Fraugen … Verdammt! ein schadhaftes Band.« Sie machte ein mürrisches Gesicht. Dann sagte sie mit einer kehligen Stimme und einem neuen verständlichen Band: »Ich meine, wo sind die Jungs? Das andere Geschlecht. Wie die Männer für die Frauen. Ich bin ein Mädchen!« Sie lächelte.
    »Du sollst meine kleine Spielgefährtin sein, bis ich für die Ersetzungen bereit bin«, sagte Kleine Schwester einfach und mit einem Herz voller Liebe für das Ding aus warmem Plastik und Metall, das turmhoch über ihr aufragte. »Ich hab ja soo viele Kartweb Ausschneidepuppis. Du kannst eine haben. Und zwei Kleider zum Wechseln für sie. Heute!« Das Gesicht von Kleine Schwester strahlte glückselig über die wunderschöne Geste und die aufrichtige Bemühung, die in dieser schwerwiegenden Schenkung steckte. »Und ich werde dich ein bißchen mit meinem Strahlenspray färben lassen, wenn Du versprichst, Hand aufs Herz, nichts kaputtzumachen.«
    Ritze beäugte Kleine Schwester kühl, Abscheu und Langeweile und mitleidige Belustigung war in jedem ihrer Blicke. »Komm, werde du erst mal erwachsen!« Ihre Stimme war fest durch das Band für diesen Anlaß. »Ich bin hier, um mit deinem Pappi zu spielen. Glaube ich.« Kleine Schwester war den Tränen nahe.
    Aber Vater, so eifrig wie immer, gedachte die dumme Ablenkung zu einem Ende zu bringen, Kleine Schwester zurück in ihre Wohnung und sich selbst in seinen Schmiegesessel, um weiter über Formeln nachdenken zu können, hatte auf wissenschaftlicher Grundlage und zielbewußt die Anweisungen gelesen, nachdem er sich von dem anfänglichen Schock, Ritze sprechen zu hören und sie sich zusammenbauen zu sehen, erholt hatte. Er erinnerte sich daran, daß die erste dieser Puppen jetzt mindestens zehn Jahre alt war und daß die Idee für sie viel viel älter war, und all dies half ihm, sein Vertrauen in die Richtigkeit aller Dinge zurückzugewinnen. Als er zu dem VORSICHT-Teil der Instruktionen kam, überflog er sie nur kurz, packte Ritze fest an einem Arm, nahm die langen Teile aus ihren Beinen heraus und fuhr damit fort, ihren Bereichswechsel auf die auf SPIELGEFÄHR-TIN-KAMERADIN-EINES-KLEINEN-MÄDCHENS geeichte Stelle sicherzustellen. »Wir transportierten sie von unserer Fabrik für GROSSE-MÄDCHEN-LIEBESGEFÄHRTINNEN-ZERSTREUUNG«, erklärten die Anweisungen, »die Eichung ist von weitestmöglicher Vielseitigkeit und entspricht der größten Nachfrage. Aber sie funktionieren recht gut auf SPIELGEFÄHRTIN-KAMERADIN-EINES-KLEINEN-MÄDCHENS, wenn sie sicher entsprechend umgerüstet werden, nachdem zuerst die langen Teile der Beine abgenommen worden sind.« Und Ritze, die jetzt nur noch die Größe von Kleine Schwester hatte, war eifrig dabei, ihr Kleid neu zu wickeln, um sich für ihren neuen Größenzustand zurechtzumachen. Dann sagte sie, scheinbar etwas unlustig, mit dem Band für diesen Augenblick: »Laß uns Ausschneiden spielen. Und ich würde wirklich zu gern dein Strahlenspray Färbungs-Dings benutzen, wenn ich darf.«
    So gingen Kleine Schwester und Kleine Ritze Arm in Arm weg, über die grauen Plastikplatten auf die rote Hütte von Kleine Schwester zu und Vater, der sich die langen Beinteile fest unter einen Arm geklemmt hatte, eilte so schnell er konnte zurück zu seinem Schmiegesessel und seinem großen Schreibtisch, um zu denken. Aber gerade so, wie er fürchtete, daß es der Fall sein könnte, stellte er fest, daß er jetzt nicht sauber über allumfassende schwere Probleme nachdachte. JA! er hatte jetzt dieses andere Problem, das gelöst sein müßte, bevor er sein Herz aus dem Rucken und Zucken heraus und zurück zum kühlen Betrieb universeller Ausgeglichenheit bringen könnte. Oh, warum mußten diese Dinge geschehen. Warum konnte Kleine Schwester sich nicht einfach mit Mox, ihrem Eisenmann, beschäftigt haben, anstatt diese dumme Spielgefährten-Puppe zu bestellen? Aber Vater, wie der zähe Kämpfer, der er immer gewesen war, wich der Frage nicht aus; er fing gleich damit an, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen, selbst wenn sein Herz im Moment noch nicht so ausgeglichen und verläßlich war, wie es sein

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