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Festungsklause Saghon

Festungsklause Saghon

Titel: Festungsklause Saghon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Hauptsteuerpositronik in erster Linie den Befehl erhalten hatte, die Festungsklause des Saghon vor einer Entdeckung abzusichern. Das bedeutete, daß wir nicht mit abhörgefährdeten Funknachrichten rechnen durften.
    In zweiter Linie hatte der Robotkommandeur dafür zu sorgen, daß Unbefugte auf keinen Fall das Labyrinth betreten konnten. Versuchte man es dennoch, war eine gezielte Abwehr gewiß.
    Wahrscheinlich würden sich bei diesem Faktor bereits die Programmierungen überschneiden.
    Einmal sollte der Eintritt unwillkommener Besucher verhindert werden, andererseits durfte man auf keinen Fall durch hohe Energieentwicklung geortet werden. Das, so glaubte ich, bedingte den Einsatz von Waffen, die wir als »konventionell« bezeichneten.
    Ursache und Wirkung würden genau berechnet werden. Reichte die Waffenwirkung zur Abwehr Ungebetener aus, konnte es auf keinen Fall zu energetisch massiven Ausbrüchen kommen. War die konventionelle Abwehr unzureichend, mußte der Kommandoroboter schon in argen Zwiespalt geraten.
    Was war in dem Fall für ihn wichtiger? Unbefugte hineinlassen, oder trotz der Ortungsgefahr schwere Geschütze auffahren? Ich glaubte an die zweite Lösung. ZONTA, Beherrscher des Mondes, war ein guter Lehrmeister gewesen.
    Wir hatten dem Kommandoroboter der Festung einen Eigennamen verliehen. KLAUSENWÄCHTER hatten wir ihn genannt; aber das war an sich nebensächlich.
    Für uns war vorerst die Frage entscheidend, ob er uns einlassen würde oder nicht. Allison und Nishimura hatten mir geraten, meinen marsianischen Kommandokodator einzusetzen und dessen weit übergeordnete Befehlsimpulse gegen den Großrechner auszuspielen.
    Ich hatte gezögert. Jetzt lehnte ich die Idee sogar ab!
    Der KLAUSENWÄCHTER war nicht ZONTA. Alle Erfahrungen mit marsianischen Robotgehirnen hochwertiger Ausführung wiesen darauf hin, daß jede Einheit spezielle Grundbefehle erhalten hatte. Sie waren grundsätzlich nach den jeweils örtlichen Bedingungen ausgelegt.
    ZONTA war nach dieser Überlegung als »überregional« einzustufen. NEWTON auf dem Mars war wieder ganz anders geschaltet, und der VENUSGEIST hatte sich ebenfalls umweltbedingt verhalten.
    Es gab viele Beispiele dieser Art!
    Ich lehnte es daher ab, meinen Kommandokodator einzusetzen, ehe wir nicht versucht hatten, allein durch den Kodeschlag als einmalige Legitimation die Festung zu betreten.
    Das bedingte naturgemäß die Reaktion eines Ankunfts- und Einlaßsystems. Ob es tatsächlich vorhanden war, wußten wir nicht, aber die Logik sprach dafür. Irgendwie mußten autorisierte Besucher doch in den Berg hineinkommen.
    Funktionierte das noch? Hatte es eine solche Vorrichtung jemals gegeben, oder waren die wie Felswände getarnten Tore aus MA-Metall nur dann aufgeglitten, wenn ein hoher Marsoffizier einen bestimmten Kodeimpuls abgestrahlt hatte?
    Ich glaubte nicht daran! Marsianische Planer waren nach meiner Auffassung die vorausschauendsten Intelligenzen der Galaxis gewesen. Ich hatte immer wieder erfahren müssen, daß sie an jede Eventualität gedacht und sie auch berücksichtigt hatten. Ich wollte es also darauf ankommen lassen; trotz aller Bedenken und Zweifel.
    Der Einsatz des übermächtigen Kommandokodators konnte unvorhersehbare Folgen haben. Es war eigentlich nur ein Gefühl, das mich vor der Handhabung abhielt und mir riet, erst einmal den primitiv anmutenden Weg zu beschreiten und einfach den Einlaß zu erbitten.
    Hannibal hatte wieder einmal meine Gedanken belauscht.
    »Mindestens zu fordern!« korrigierte er mich. »Ist das zuviel verlangt?«
    »Unter Umständen. Es erfolgt noch eine kleine Planänderung.«
    »Was?« sagte er laut. Sein Triefauge funkelte mich an.
    »Machen Sie keinen Unsinn«, mischte sich Allison ein. Er war betroffen. »Was gibt es denn jetzt schon wieder? Was haben Sie ausgebrütet?«
    »Ich werde mich nicht als Brigadegeneral HC-9 und Einsatzschatten der GWA vorstellen.«
    »Richtig. Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund«, pflichtete mir Kenji Nishimura unverhofft bei.
    »Fangen Sie jetzt auch noch an durchzudrehen?« fuhr ihn Framus an. »Was soll das? Wir reden seit Stunden über unsere Taktik, und nun kommen plötzlich neue Eröffnungen. Freunde, das geht zu weit.«
    »Überhaupt nicht«, wies ihn Kenji gelassen ab. »HC-9 sollte sich unter dem Namen des ehemaligen atlantischen Spitzenwissenschaftlers Metranon vorstellen. Darunter ist er bekannt und mit allen Individualdaten gespeichert. MA-23 sollte demzufolge als Vorgh

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