Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)
Kanalisation den Russen und die Highways haben sich die Deutschen unter den Nagel gerissen. Der Stadtrat redet unentwegt davon, dass der Stadt diese Finanzspritzen gut täten. Aber ich habe Beweise dafür, dass es Mr. McCormicky ausschließlich um den eigenen Vorteil geht.«
McCormickys Nattern verspritzten Gift und Galle. »Hören Sie, Miss Moan. Sie haben es gerade nötig große Töne zu spucken. Ihr Vater hat Millionen ausgebeutet, um Milliarden zu scheffeln!«
»Das ist wahr, in der Tat! Mit Corbin Moan war nicht gut Kirschenessen«, sagte Gold. »Ein paar Leute hielten ihn sogar für einen leibhaftigen Dämon!« Schmunzelnd schüttelte er den feisten Schädel. »Aber das ist natürlich Unsinn!«
»Sie haben recht, mein Vater war …« Kitty stockte. Nun war es passiert, ihr Lieblingsthema stand auf der Tagesordnung. Zum Teufel mit dem Konzept, zum Teufel mit Daddy Moan! »Mein Vater war kein guter Mensch. Das tut mir leid. Ich sehe es als meine Aufgabe, das entstandene Unrecht wieder gut zu machen. Ich arbeite hart daran. Deshalb gibt es die Moan Foundation und ihre Center im ganzen Land und überall auf der Welt.«
»Sie und ihr verdammter Glorienschein!« McCormickys manikürte Rechte schnitt Kitty das Wort ab wie die Axt des Henkers den Kopf des Delinquenten. »Sie gehen auch nicht gerade am Bettelstab …«
Das Blut kochte und brodelte in Kittys Schläfen. Eine Explosion grellen Schmerzes katapultierte sie mühelos in eine andere Dimension. Die Druckwelle zerrieb McCormickys Worte zu mikroskopischer Bedeutungslosigkeit. Die Pein paarte sich mit der über Kitty zusammenschlagenden Furcht. Es war, als ob sich die knöchernen Finger einer unsichtbaren Hand um ihren Hals legten und ihr die Luft abpressten. Im nächsten Augenblick zerrte eine zweite Knochenfaust Kittys schlagendes Herz durch die zugedrückte Luftröhre aus der Brusthöhle. Die sirupartige heiße Studioluft umspülte den pochenden Muskel und schlagartig wurde Kitty klar: Sie würde sterben!
Dann sah sie ihren Peiniger so deutlich, als wäre ein starker Scheinwerferspot auf ihn gerichtet. Lang und dünn hockte er inmitten der Zuschauer, den teilnahmslosen, blinden Zeugen ihres Todes. Kitty zweifelte an ihrem Verstand. Das war einfach zu verrückt. Wer war der Kerl? Was wollte er von ihr? Geilheit und schiere Mordlust schlugen ihr gleichermaßen entgegen. In ihrer Kehle zerkrümelte irres Kichern alle ihre Argumente gegen John McCormicky zu kleinen schleimigen Klumpen.
Der Kerl im Publikum war nicht wirklich, das konnte unmöglich sein. Um die schmalen Schultern schlotterte ein schimmeliger Frack, der den passenden Rahmen für Brustbein und die blanken Rippenbögen lieferte. Auf dem fleischlosen Schädel saß schief ein hoher Zylinderhut. Eine dunkle Brille verschloss gnädig die leeren Augenhöhlen des Totenkopfs. Dafür spaltete ein lippenloses, zähnestarrendes Grinsen die Knochenfratze in zwei ungleiche Teile. Aus der offenen Hose ragte ein riesiger erigierter Penis.
Die Faust des Knochenmanns fuhr an dem dünnen weißen Schaft auf und ab und produzierte aus dem kleinen Loch in der Spitze trübe Tropfen einer zähen Flüssigkeit. Die Knochenfinger der anderen Hand umschlossen Kittys Herz.
Kitty spürte, wie sich die scharfen Fingernägel in den Muskel gruben. Dunkles Blut quoll aus den zerfetzten Arterien, ein stetiger Strom versiegender Lebenskraft. Tiefer und tiefer gruben sich die scharfen Nägel in das zuckende, lebendige Fleisch und trieben immer neue Wellen glühenden Schmerzes vor sich her.
Lieber Gott !, meldete sich eine Stimme in Kittys Kopf, als die Brecher über ihr zusammenschlugen. Wenn das das Ende ist, dann lass mich jetzt einfach sterben. Aber lass es aufhören. Bitte, lass es aufhören!
Wie durch blutgetränkte Watte drang McCormickys Stimme an Kittys Ohr. »… und mischen sich unentwegt in Dinge ein, die Sie absolut nichts angehen!«
Kitty blinzelte und gönnte sich einen tiefen Atemzug. Wie es aussah, hatte der Schöpfer sie erhört. Es war vorbei. Und sie lebte.
Die schreckliche Vision (wenn es denn eine gewesen war) verblasste so schnell, wie sie gekommen war. Da war das Fernsehstudio, die Hitze der Scheinwerfer, die Kameras, Benny Gold und John McCormicky. Der Politiker öffnete gerade den schmallippigen Mund, um zu einer neuen Tirade auszuholen. Von Kittys Ausflug in die Hölle schien niemand etwas mitbekommen zu haben, wahrscheinlich hatte ihr Sturz, in die Abgründe des Schmerzes und des Wahnsinns,
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