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Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Titel: Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cannonball Randall
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sie Mantel und Kostümjacke und zum Schluss die Bluse.

18
    D oc Salomos Blick glitt über Kittys nackte Brüste, denen die kühle Kellerluft eine Gänsehaut verpasst hatte, und blieb auf dem unheimlichen Ding dazwischen haften. Kitty unterstellte Solomon rein wissenschaftliches Interesse, seine Homosexualität war ein offenes Geheimnis. Die Zurschaustellung ihrer schwellenden Weiblichkeit erregte sie trotzdem. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr.
    »Teufel!« Solomon machte unwillkürlich einen Schritt zurück, seine Augäpfel kamen gefährlich weit aus den Höhlen. Erst jetzt setzte er die Brille auf, wie um die Augen vor dem Herausfallen zu hindern.
     
    Das schorfige Gewebe hatte ungefähr die Größe einer Halbdollarmünze, also nicht viel größer als das goldene Medaillon, dass Kitty ständig trug. Die Ähnlichkeit zu Bowers schwarz verkrusteter Brust war offensichtlich. Aber dieses flechtenähnliche Zeug über Kittys Herzen war zartrosa und es lebte. Es pulsierte und bildete ab und zu feine Verästelungen aus, die über die Haut krochen, sich ausdehnten und dann wieder zurückzogen. Irgendetwas schien die weitere Ausbreitung des unheimlichen Wurzelwerks zu stören.
    »Ihre Meinung, Doc?«
    »Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, Kitty. Aber ich habe von dem, ähm, Zwischenfall in Golds Sendung gehört. Sehen Sie den Zusammenhang?«
    Das in die Wangen schießende Blut färbte Kittys Gesicht dunkel. Manchmal wünschte sie sich, der Boden würde sich auftun, um sie zu verschlingen. Heute war so ein Tag.
     »Kitty, seit wann haben Sie dieses Ding?«
    »Ich habe es heute Morgen unter der Dusche entdeckt.«
     »Haben Sie versucht es zu entfernen?«
    Kitty nickte. »Es geht nicht. Es ist, als würde es sich wehren!«
    Solomon nickte und schob die Brille in die Stirn. »Kitty, ich will Ihnen keine Angst machen, aber ich muss Ihnen etwas zeigen.«
    Solomon zog einen schmalen Wagen heran. Inmitten der blutigen Werkzeuge des Gerichtsmediziners stand eine Edelstahlschale. In einer trüben Flüssigkeit schwamm Bowers Herz, oder das, was davon übrig war. Der Muskel war schwarz und löchrig, seine Konsistenz erinnert an einen mit Ölschlick vollgesogenen Schwamm.
     »Bowers andere Organe und sein Gehirn sehen ähnlich aus. Kitty, Sie verstehen selbst von Medizin genug, um Ihre Lage einzuschätzen. Ist Ihnen klar in welcher Gefahr Sie sich befinden?«
    Vor Kittys Augen flirrten die bunten Punkte aufsteigender Panik und bildeten wirre Muster. Wie ein Korsett schnürte die Angst ihren Brustkorb zusammen. Die Enge machte das Atmen schwer. Vor ihrem inneren Auge erschien die Fratze des Knochenmanns. Der Kerl grinste sein zahngespicktes Grinsen und verbeugte sich mit einer großartigen Geste, die auf Kitty wie der höhnische Salut eines untoten Musketiers wirkte. Die Wirklichkeit drohte sich erneut zu verabschieden. Wie aus weiter Ferne drang Harmon Solomons Stimme zu ihr durch. »Bowers wäre auch ohne die Kugeln der Cops gestorben. Daran besteht kein Zweifel. Es ist mir ein Rätsel, dass er in diesem Zustand überhaupt noch lebte.«
    Kitty atmete tief ein. Die formaldehydhaltige Luft drang bis in ihre Lungenspitzen und hinterließ beim Ausatmen einen medizinischen Geschmack im Mund, aber es ging wieder.
    »Doc, für all das gibt es bestimmt eine plausible Erklärung. Wir müssen sie nur finden!« Kitty wunderte sich, woher sie diesen Optimismus nahm. Welche Teufelei war hier im Gange? Und vor allem, wie passte dieser verdammte Knochenkerl da rein? Sie knöpfte langsam ihre Bluse zu, der unheimliche Fleck würde fürs Erste ihre Privatsache bleiben.
      »Kitty, einen Moment noch!« Solomon fischte ein zusammengefaltetes Stück Papier aus der Brustasche seines OP-Kittels. »Das geht wohl Sie an. Die Cops legten keinen Wert drauf!«
    Der Zettel war an Kitty adressiert. Bowers Handschrift, fast zur Unleserlichkeit verschmiert. Kitty überflog die wenigen Zeilen und steckte ihn ein.
    »Danke, Doc!«
    »Ich melde mich, wenn es was Neues gibt. Passen Sie auf sich auf!«

19
    K itty schlug die kalte Februarluft entgegen. Vor ihr lag das Herz der Stadt mit seinem Stoßverkehr und den hetzenden Menschen. Die aufgehende Sonne zerteilte den Smok, es würde ein schöner Tag werden nach dem Blizzard.
    Kitty nahm sich vor, den Ratschlag des Gerichtsmediziners zu beherzigen. Sie legte keinen Wert darauf, vor der Zeit auf einem seiner Tische zu landen.
    Es waren nur wenige Blocks bis zum

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