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Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Titel: Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cannonball Randall
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gefallen.
    Ein Lächeln huschte über Kittys Gesicht, bessere Freunde konnte sie sich nicht vorstellen. Dabei war sie beileibe keine geduldige Patientin. Sobald OBC das Material schickte, würde sie sich selbst ein Bild davon machen.
    Kitty wusste, sie würde schnell wieder zu Kräften kommen. Manchmal hatte es etwas für sich, ihre Gene zu haben. Sie war die Tochter eines Engels und eines Dämons, eine nicht einfach zu verdauende Tatsache. Sie war das Ergebnis eines Zuchtprogramms, das Gott (oder wer auch immer auf der guten Seite die Fäden zog) und sein böser Widersacher gemeinsam angeleiert hatten. Sie war sozusagen der Joker in einem kosmischen Kräftemessen, das die Vorstellungskraft eines Menschen bei Weitem überstieg.
    Nach einer Reihe fehlgeschlagener Versuche war sie das Endprodukt. Sie war ausgestattet mit einem Körper, der in seinem perfiden Perfektionismus wie geschaffen war für sexuelle Spielchen und der gleichzeitig einen Tötungsmechanismus darstellte, der seines gleichen suchte. Die Regeneration verkürzte sich deshalb auf ein Minimum. Das war auch bitter nötig. Sie hatte sich viel vorgenommen. Eine Menge Arbeit wartete auf sie. Es gab eine Menge offener Fragen zu klären. Deshalb würde Celine alle Termine der nächsten Tage absagen.

17
    E ntschlossen stieg Kitty Moan die Treppe hinab. Von Stufe zu Stufe wurde es kühler. Das Sezieren von Leichen war ein lichtscheues Gewerbe. Kitty erinnerte sich an keinen Obduktionssaal, der nicht in einem kalten Kellergewölbe untergebracht gewesen wäre. Irgendwie war man immer auf so etwas wie Frankensteins Labor gefasst.
    Der alte Monsterbastler hätte seine Freude gehabt an der lang gestreckten Höhle des Gerichtsmedizinischen Instituts der Stadt New York. Die runden ausladenden Formen der weiß getünchten Decke hatten grün geflieste Stalaktiten ausgebildet und deren Enden in den Boden gerammt. Zwischen den massiven Stützen durchsetzte Neonlicht die formaldehydgetränkte Luft. Das ungefilterte Weiß schmerzte in den Augen.
    Die Edelstahltische waren sämtlich belegt. An den Wänden entlang standen weitere Wagen, darauf weiße Laken zu menschlicher Gestalt gefaltet. Und an jedem dicken Zeh ein kleiner Zettel. Mehr blieb nicht übrig, wenn man hier landete.
     
    Kitty entdeckte Doc Solomon an einem der Sektionstische. Der Rest der Mannschaft war nicht zu sehen. Vielleicht machten die Jungs gerade Pause. Kitty hatte nichts dagegen nach ihrem Auftritt in Benny Gold’s Midnight Talk. Auf anzügliche Blicke und dumme Bemerkungen konnte sie verzichten. Solomon hackte mit zwei Fingern ein paar Zeilen in den Computer. Neben der Tastatur lag ein angebissenes Sandwich.
    »Hallo Doc! Eine Menge los bei Ihnen!«, sagte Kitty.
    »Die Kundschaft einer einzigen Nacht! Im Winter ist es besonders schlimm!«, sagte Solomon kauend ohne sich umzudrehen. Er riss ein Stück Plastikfolie von einer Rolle, wickelte das Brot umständlich darin ein und stopfte es in die Tasche. Er grinste. »Entschuldigung, Kitty. Nicht mal zum Essen kommt man hier.«
    Solomon steckte in einer grünen OP-Kluft, die wenigen Haare auf seinem Kopf waren unter einer Papierhaube verborgen. Sein Gesicht war grau und müde.
    Willkommen im Club, dachte Kitty. Harmon Solomon war Mitte Fünfzig, untersetzt und akut Herzinfarkt gefährdet. Der Job fraß den Mann auf. Er war einer der besten seines Fachs. Vor ein paar Jahren hatte man ihn zum Leiter des ganzen Vereins gemacht. Und das machte alles nur noch schlimmer. Kitty kannte Doc Solomon nur am Rande des Zusammenbruchs. Er verbrachte zu viel Zeit mit seinen schweigsamen Kunden. Irgendwann würde er sich kalt und steif danebenlegen.
     
    Der Typ auf dem Obduktionstisch war ein junger Bursche. Blond, nackt und sehr tot. Irgendjemand hatte ihm den halben Schädel weggepustet und ein ziemliches Blutbad angerichtet.
     »Siebzehn«, sagte Doc Solomon, als hätte er Kittys Gedanken gelese n. Mechanisch fischte er einen einzelnen Latexhandschuh aus einer Pappschachtel und zog ihn über. Mit Zeigefinger und Daumen hob er den schlaffen Penis des Jungen an. »Kaum gebraucht. Eine Schande.«
    »Armer Teufel«, sagte Kitty.
    »Kommt auf den Blickwinkel an.« Solomon hob die Schultern. »Taugt nichts wenn Kinder mit Waffen spielen. Russisch Roulett. Als er dran war, hat er sich ne Kugel ins Gehirn gejagt.«
    »Doc, ich bin hier um Walt Bowers zu sehen.«
    »Klar. Der Bursche hier läuft mir nicht weg. Lassen Sie uns rüber gehen.«
    Solomon entsorgte

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