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Fetjaine, Jean-Louis - Die Elfen 02

Titel: Fetjaine, Jean-Louis - Die Elfen 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der Elfen
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Gardisten im roten Mantel vorgetreten und hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt. Der Mann war so groß, dass er sie mit einer Hand hätte zerquetschen können, und doch war er derjenige, der zitterte, rot vor Verlegenheit wie ein kleiner Junge.
    »Dein Name?«, fragte sie.
    »Antor, Majestät.«
    »Deine Besitzung?«
    »Ich besitze keine Ländereien, Majestät. Ich bin Sergeant der Wachen in Loth, meine Familie stammt von dort...«
    Igraine bedachte ihn mit einem Lächeln, und ihre zierliche Hand wanderte bis zu der Kapuze aus Kettengeflecht, die sein Gesicht zur Hälfte verdeckte. Energisch schob sie die Kettenhaube nach hinten und enthüllte einen kurz geschnittenen und krausen braunen Schopf sowie ein jugendliches Gesicht, auf dem gerade die ersten zarten Barthaare sprossen. Sie betrachtete ihn eine Weile, dann wandte sie sich wieder der Gruppe Soldaten zu und herrschte einen von ihnen an.
    »Gib mir dein Schwert!«
    Der Mann fügte sich schweigend und zog sich dann mit respektvoll gesenktem Blick zurück. Die Waffe war dermaßen schwer, dass Igraine sie mit beiden Händen packen musste, um sie Uther zu überreichen, der sie ergriff, die Königin jedoch verständnislos ansah. Dann wandte sie sich mit wohl einstudierter Grazie an Antor.
    »Messire Antor, auf die Knie vor Eurem König!«
    Uther verstand endlich. Antor riss die Augen auf und blickte ihn an, als sähe er einen vom Himmel gefallenen Engel vor sich; er zitterte derartig, dass man hätte befürchten können, er würde in Stücke gehauen. Er setzte ein Knie auf den Boden und beugte den Nacken in Erwartung des Schlages, der aus ihm einen Ritter machen würde, wobei er vor Glück zuckte wie ein junger Hund.
    Die Klinge in Uthers Faust war noch mit Blut befleckt. Dem eines Elfen, vielleicht sogar dem Blut Dorians oder Kevins ... Uther warf das Schwert mit einer ungestümen Bewegung fort, und es fiel scheppernd auf die Steinplatten des königlichen Schlafgemachs.
    Antor blickte verängstigt zu ihm auf, Igraine presste die Fäuste an ihren Leib, ihre Augen schwammen plötzlich in Tränen, und die Wachen starrten ihn in einer Mischung aus Furcht und Bestürzung an.
    »Diese Klinge ist besudelt, Antor«, erklärte er, während er dem Sergeanten besänftigend die Hand auf die Schulter legte. »Sie würde Euch Unglück bringen ...«
    In den Augen des jungen Mannes war erneut das blinde Vertrauen eines seinem Herrn ergebenen Hundes zu lesen ...
    »Man hole mir Excalibur!«
    Die Männer verzogen das Gesicht und wechselten ratlose Blicke, als hätten sie nicht die geringste Ahnung, wovon er sprach, doch blitzschnell schaltete Igraine sich ein.
    »Das goldene Schwert mit den kostbaren Edelsteinen, in Gorlois’ Truhe ... Du da gehst. Los, mach schnell.«
    Sie sah ihn nicht an, ja sie drehte ihm sogar den Rücken zu, um Morgause der Amme anzuvertrauen und sich selbst einen Umhang aus Zobelpelz umzulegen, aber Uther spürte die Erleichterung in ihrer Stimme. Einen Moment hatte sie geglaubt, indem er das Schwert zurückwies, würde er sie zurückweisen. Sie und den Thron von Logres ... Dann hätten sich Illtuds Befürchtungen bewahrheitet, und alles wäre verloren gewesen.
    Illtud ... Sie sah wieder vor sich, wie die Wachen ihn in der Nacht zuvor rücksichtslos aus ihrem Schlafgemach abgeführt hatten.
    »Der Mönch!.«, sagte sie völlig unvermittelt. »Wo steckt er eigentlich?«
    Sie wusste noch nicht, dass man eine Frage nie an eine ganze Gruppe richten darf, vor allem nicht in einem vorwurfsvollen Ton. Die Männer schwiegen und mieden ihren Blick.
    »Majestät, er sitzt im Kerker«, erklärte Antor im Aufstehen. »Sire Gorlois hat ihn unter Einzelhaft gestellt und hat die anderen hinausgeworfen ...«
    Igraine versuchte, nicht an das Schicksal jener Unglücklichen zu denken, die einfach auf die Straße hinausgejagt und den Unbilden des Winters ausgeliefert worden waren.
    »Geh ihn holen«, befahl sie. »Und nehmt den Leichnam des Regenten mit... Richte Bruder Illtud aus, dass ich ihm zu Diensten stehe und dass ich ihn anflehe, für meine Seele zu beten.«
    Sie räumten alle das Feld, wobei sie die Leiche Lilians hinter sich über den Boden herschleiften, die von Gorlois auf den Schultern trugen, und sie ließen die beiden allein.
    Wieder ging Igraine bis zur Türe, und, als sie diese geschlossen hatte, wandte sie sich um und lehnte sich mit einem erleichterten Seufzer gegen ihre dicken, eisenbeschlagenen Eichenbohlen. Endlich konnte sie in aller Ruhe Uther

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