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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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muss hart daran arbeiten, es hinterher wieder aufzurichten.

    Begrüßungsformeln
    Die formalen Regeln der Begrüßung nehmen die Franzosen sehr wichtig. Wenn man in ein Geschäft oder in ein Zimmer kommt, grüßt man immer mit Bonjour (was sowohl »Guten Morgen« als auch »Guten Tag« heißt). Ab etwa 17 Uhr beginnt die Zeit für ein Bonsoir (Guten Abend). Bonne nuit (Gute Nacht) sagt man, wenn man ins Bett geht. Man verabschiedet sich generell mit einem Au revoir (Auf Wiedersehen). Salut zur Begrüßung sagt man nur »unter sich«, wenn Gleichaltrige, enge Verwandte oder Freunde sich treffen. Salut wird sowohl für »Hallo« als auch für »Tschüss« verwendet.
    Die Verkäuferin oder der Verkäufer eines Geschäftes wird Sie wahrscheinlich mit Bonjour Monsieur oder Bonjour Madame zurückgrüßen. Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie in Frankreich mit Mademoiselle angesprochen werden. Der Begriff »Fräulein« ist in Frankreich keineswegs so verpönt wie bei uns, sondern eher ein Kompliment. Wenn Sie nicht mehr ganz so jung sind und jemand Sie mit Mademoiselle anspricht, hält er sie auf jeden Fall noch für eine junge Frau – aufgrund Ihrer jugendlichen Erscheinung. Ein junges Mädchen mit Madame anzusprechen, wäre hingegen eine echte Beleidigung. Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, dann sprechen Sie junge und nicht mehr ganz so junge Frauen lieber mit Mademoiselle an, das ist in jeden Fall die charmantere Variante.

4. Le dernier cri
    Wie Paula es schafft, nicht dazuzugehören
    Eines hatte Paula inzwischen begriffen: Französinnen sind immer und überall schick. Ob in der Metro, im Supermarkt, im Café oder in der Schule – Paula sah nur adrett gekleidete, dezent oder auffällig zurechtgemachte Mädchen und Frauen. Selbst die jüngeren, alternativeren unter ihnen schienen ihr »Gegenmodell« überaus ernst und ambitioniert anzugehen. Wie viel Zeit und Kraft hinter einem so legeren, aber doch schicken Outfit steckte! Trotzdem gefiel es Paula, dass das Frausein hier eine wichtige Rolle zu spielen schien. Irgendwie bewegten die sich alle einfach viel eleganter, unbeschwerter und um einiges graziler als in Deutschland. Sie musste sich richtig zusammenreißen, diesen vielfältigen Schönheiten nicht permanent hinterherzustarren. Jede hatte irgendetwas an, das Paula sich unbedingt merken und zu Hause gleich ausprobieren wollte. Plötzlich ging sie in Gedanken ihre gesamte Garderobe durch und überlegte fieberhaft, ob sie nicht auch einen Rock in dieser Länge hatte, den sie mit einem genauso eng anliegenden Rollkragenpulli auf eben diese Art und Weise kombinieren könnte. Meistens hatte sie gleich beim ersten Blick in den Schrank dann wieder aufgegeben: Es war einfach alles nicht schick genug! Sie musste dringend etwas von ihrem Taschengeld sparen und bald mit Marie shoppen gehen. Die würde ihr dann schon zeigen, was eine echte Französin so trägt. Aber bis dahin musste sie mit dem auskommen, was sie vorfand. Pas le choix! (Keine Wahl!)
    An einem Samstagabend hatte Paula es sich auf dem Sofa der Gasteltern bequem gemacht und schaute Fernsehen. Claudine hatte gesagt, dass das gut für ihr Französisch sei. Und dass sie dringend etwas Übung brauche, weil ihr einfach die Vokabeln fehlten. Und damit hatte sie bei Paula voll ins Schwarze getroffen. Denn eines war klar: Wenn ihre Familie kommen würde, um sie für den Campingurlaub in der Bretagne abzuholen, wollte sie mit ihrem Französisch mehr als glänzen. Ihre Eltern sollten sehen, dass sie das Geld nicht umsonst für sie gespart hatten! Also saß Paula jetzt allein auf dem großen Familiensofa und sah sich eine langweilige Samstagabendshow an, von der sie so gut wie nichts verstand. Aufgeregtes, affektiertes Geplapper, schöne Frauen und ein kleiner Moderator, der immerzu Witze machte, die sie überhaupt nicht kapierte, obwohl sie die einzelnen Wörter sogar verstand. Das Ganze erinnerte sie an die Muppet Show. Bis Marie plötzlich vor ihr stand, die Fernbedienung an sich riss und das Monstrum ausschaltete. » Ça va pas, toi?! On est samedi soir, ma belle! « (Geht’s noch?! Es ist Samstagabend, meine Schöne!) Paula erklärte, was Claudine ihr verordnet hatte, woraufhin Marie nur lauthals lachte und ihr zu verstehen gab, dass sie sich jetzt blitzschnell umzuziehen hatte. Na gut, dachte Paula, dann eben kein Fernsehen, soll mir auch recht sein. Marie hatte etwas sehr Schlichtes, fast Biederes an, fand Paula. Also gab sie sich besonders Mühe, ein halbwegs hippes

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