Fettnaepfchenfuehrer Frankreich
gern.) Paula schaute sie etwas irritiert an, aber nickte höflich. Wer um Himmels Willen war Lody? » Oui «, stimmte Bernard zu, » on aime bien Lody ! Elle est grande, elle va vite, elle est fiable ... elle est – parfaite! « (Ja wir haben Lody sehr gern. Sie ist groß, sie ist schnell, sie ist zuverlässig ... sie ist perfekt!) Er lächelte. Paula lächelte zurück. Dass Claudine nicht eifersüchtig wurde, wenn er so von dieser Lody schwärmte! » Et toi? « (Und du?), fragte er Paula freundlich. » Tu aimes Lody ? « (Magst du Lody?) Paula nickte eifrig; » Oui! Oui, oui, bien sûr « (Ja! Ja, ja, klar), antwortete sie schnell, hoffentlich fragte sie keiner nach Details. Bernard lächelte. Die Familie redete noch eine Weile über Lody, bis sie auf ein anderes Thema zu sprechen kam.
Claudine wollte Paula etwas näher kennenlernen und testete ihren kulturellen Hintergrund. Nachdem sie ein Kartoffelgratin und ein riesiges Stück Fleisch auf den Tisch gestellt hatte, wandte sie sich an die junge Deutsche und fragte: » Tu aimes Back ? « (Magst du Back?) Paula war wieder irritiert. Während der Vater das Fleisch aufschnitt und Marie ihr das Kartoffelgratin reichte, lächelte Paula höflich zurück. »Back, comme ›back‹ en anglais? « (Back, wie »back« im Englischen?), fragte sie höflich. » Non , Back« (Nein, Back), erwiderte Claudine und betonte das Wort noch etwas härter. » Ça vient du mot allemand ›Backen‹, c’est à dire cuisson? « (Kommt das vom deutschen Wort »Backen«? Also Backen?) Paula war stolz, dass ihr das französische Wort für »das Backen«, cuisson , so schnell eingefallen war. Sie nahm sich etwas von dem leckeren Kartoffelgratin und reichte die Platte an Claudine weiter. Die war sprachlos. » Je ne sais pas « (Ich weiß nicht), sagte sie. » Je n’ai jamais entendu ça. « (Das habe ich noch nie gehört.) Der Vater schüttelte den Kopf. » Non, je ne crois pas. « (Nein, ich glaube nicht.)
Jetzt hatten die Bouchards wirklich ein interessantes Gesprächsthema gefunden, denn sie waren auf einmal ganz vertieft und tauschten schnelle Sätze über »Back«, cuisson (das Backen) und Deutschland aus. Dass sie sich so für deutsches Backen interessierten, wunderte Paula. Das hätte sie ihnen gar nicht zugetraut. Paula beschäftigte sich währenddessen mit dem rohen Fleisch, das ihr Bernard auf den Teller gelegt hatte. » Mais tu aimes Back ? « (Aber du magst Back?), wurde sie nun von Claudine gefragt. Der Braten war innen fast dunkelrot und mit jedem Schnitt lief noch mehr Blut auf den Teller. Paula ekelte sich fürchterlich. Sie stocherte möglichst elegant in dem Fleisch herum und lächelte Claudine an. » Je ne sais pas, Madame. « (Ich weiß es nicht, Madame.) Was waren denn das für Fragen?! Bei allen Essensregeln schienen ihr die Bouchards nicht gerade kulturell versiert. » Mais le nom Back, ça veut dire quelque chose? « (Aber das Wort Back, hat das eine Bedeutung?), insistierte nun Claudine. Paula versuchte, das Stück Fleisch aus ihrem Mund in der Serviette verschwinden zu lassen. Aber da es Stoffservietten waren und alle Augen auf sie gerichtet, spülte sie es schnell mit einer großen Menge Wasser hinunter. » Je ne sais pas « (Ich weiß es nicht), antwortete sie. Claudine und Bernard warfen sich einen bedeutenden Blick zu. Claudine ahnte Schlimmes. » Mais tu connais Back ? « (Aber du kennst Back?), fragte sie jetzt ganz langsam. Paula ließ das Fleisch liegen und konzentrierte sich auf die Kartoffeln. Was für einen Hunger sie hatte! Sie überlegte kurz. Woher sollte sie Back kennen? » Je ne pense pas « (Ich glaube nicht), antwortete sie. » C’est qui? « (Wer ist das?), fragte sie neugierig. Das würde man ihr ja wohl schnell erklären können. Doch Madame und Monsieur schauten nur betreten auf ihre Teller. Marie lächelte sie vergnügt an. Sie schien nicht länger das einzige schwarze Schaf der Familie zu sein. Paula ahnte, dass hier etwas komplett schieflief, aber sie wusste nicht so recht, wie sie das Rätsel lösen sollte. » Qui veut encore de la viande? « (Wer möchte noch Fleisch?), fragte Claudine nun eifrig. »Paula?« Paula schüttelte etwas zu schnell den Kopf. » Non! Non! «, rief sie entsetzt aus und schob ein leises Merci nach. Es war mehr als offensichtlich, dass ihr das Fleisch nicht geschmeckt hatte. Claudine schaute pikiert. Bernard griff ein: » Si tu n’aimes pas quelque chose, tu nous le dis! « (Wenn dir etwas nicht schmeckt, dann sag
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