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Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Fettnaepfchenfuehrer Frankreich

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Frankreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Bouju , Johanna Links
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man musste zunächst nur eine Karte ziehen. »Das ist ja wie im Parkhaus«, sagte Anton, der kurz von seinem Gameboy aufblickte. Manni zog eine Karte, die Schranke öffnete sich und er konnte wieder anfahren. Doch bevor er auf der Fahrbahn angekommen war, wurde er bereits rechts und links überholt und angehupt. Manni musste richtig Gas geben, um mit den anderen mithalten zu können, die so heftig beschleunigten, als seien sie beim Formel-Eins-Rennen. Das wäre schon mal geschafft!
    Manni war zufrieden mit sich und der Welt und stellte vergnügt das Radio an. Laute Musik ertönte. »Cool, Hip-Hop im Radio!« Anton war begeistert. Aber Eva meinte gleich: »Das kann ich nicht hören, davon kriege ich Kopfschmerzen.« »Dann such du doch was, Schatz!« Manni wollte sich seine gute Laune nicht verderben lassen. Eva drehte genervt am Regler. Ein Musiksender jagte den nächsten, dazwischen immer wieder plappernde Franzosen, die in einem Affentempo irgendetwas anpriesen: hypermarché , La Totale . »Ich finde nichts, das geht mir alles viel zu schnell.« »Jetzt hab dich doch nicht so.« Manni übernahm wieder die Radioführung. » Voyage, voyage « sang da jemand. »Oh ja, lass mal, das kenne ich, das ist aus den Achtzigern!« Eva war zufrieden. Und Manni auch. Anton spielte genervt weiter. Seine Eltern hatten eben einfach keinen Geschmack.
    Das Ziel der Familie Fischer war zunächst Paris. Dort hatte Paula gerade ihr Auslandsjahr begonnen. Sie wollten sich mal die französische Gastfamilie anschauen, bei der Paula für den Rest des Jahres bleiben sollte. Sie hatte durchblicken lassen, dass sie nicht so richtig glücklich war und die Umstellung doch größer, als sie gedacht hatte. Manni würde notfalls mal ein Wörtchen mit denen reden oder Paula einfach wieder mitnehmen. Schließlich geht es nicht an, dass sie dort unglücklich ist! Von Paris aus würden sie dann in die Bretagne fahren. Den Fotos nach zu urteilen, gab es dort malerische Orte. Da sie bisher fast alle Urlaube gemeinsam als Familie unternommen hatten, verbrachten sie dieses Jahr eben ihren Vierer-Urlaub in Frankreich, auch wenn Manni und Eva nicht besonders scharf auf ihre unheimlichen Nachbarn waren.
    Wieder verlangsamte sich der Verkehr und vor ihnen tauchte eine weitere péage -Station auf. Manni reihte sich schnurstracks in die kürzeste Schlange ein – nicht schlecht, nur zwei Autos vor ihm. Alles ging rasend schnell. Die Fischers waren dran. Manni ließ das Fenster runterfahren und wollte lässig die Karte in den Automatenschlitz einführen, doch da war kein Automat. Da war gar nichts. Kein Mensch, kein Automat! Wie sollte er denn jetzt diese Schranke passieren? Mit Magie? »Was soll das denn?«, fragte er seine Frau, die schließlich immer auf alles eine Antwort hatte. Eva stieg schnell aus und ging um das Fahrzeug herum auf die Fahrerseite. Dabei wurde sie von lautem, aggressivem Hupen begeleitet. Der Fahrer hinter ihnen brüllte etwas, das sie nicht verstand, und zeigte ihr wild gestikulierend einen Vogel. Eva betete, dass Manni das nicht gesehen hatte. Sie fand ebenfalls keinen Anhaltspunkt dafür, wo man hier die Autobahngebühren zahlen konnte. »Tja, so werden wir das nächste Level nicht erreichen«, amüsierte sich Anton auf dem Rücksitz. Er freute sich, dass was los war, und schnitt den anderen Autofahrern Grimassen. Manni hatte das zum Glück nicht gehört, denn er hatte jetzt einen unscheinbaren Knopf entdeckt, den er zu betätigen versuchte. Bestimmt käme dann jemand oder es würde eine Stimme erklingen, die ihnen weiterhalf. Aber er kam nicht an den Knopf heran. Sein Bauch war im Weg. Ein paar Autos hinter ihnen scherten schon aus der Reihe aus und stellten sich woanders an. Als Manni gerade ausstieg, kam der Fahrer aus dem Wagen hinter ihnen auf ihn zu. Manni war erfreut. Endlich ein Mensch, und er sah genauso aus wie Jean-Luc aus dem Sprachführer! » Je m’appelle Manfred «, sagte er und streckte dem Mann im Anzug erfreut die Hand entgegen. Der warf einen kurzen Blick auf Mannis Birkenstock-Sandalen, seine weißen Socken und die kurzen, beigefarbenen Hosen, erwiderte den Handschlag nicht, sondern fragte unfreundlich: » Êtes-vous abonnés au télépéage? « (Nehmen Sie an der Télépéage teil?). Eva und Manni schauten sich fragend an. » T «, sagte der Franzose und zeigte auf ein Zeichen. » Télépéage. Êtes-vous abonnés à la télépéage? « (Sind Sie zur Télépéage angemeldet?) Manni und Eva verstanden nur télé und

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