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Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt

Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt

Titel: Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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was du mit eigenen Augen überprüft hast.«
    Was können Sie besser machen?
    Gehen Sie den Spaniern und ihrer mit Vulgärausdrücken durchmischten Umgangssprache nicht auf den Leim. Glauben Sie zum einen nicht, jeder sei minderbemittelt oder ein unerzogener Grobian, der diese Wörter gebraucht, denn den Sprechern selbst ist die Herkunft der Wörter oft gar nicht so richtig bewusst. Sie verwenden sie automatisiert, ohne nachzudenken und sie zu hinterfragen. Wenn Sie Filme von Pedro Almodóvar im Original ansehen, dann können Sie dabei eine umfangreiche Sammlung »schlechter Wörter« hören, bei denen Sie einen Satz rote Ohren bekämen, würden Sie sie wirklich alle verstehen.
    Zweitens: Ahmen Sie diese Sprechweise besser nicht nach. Was in der Bar ein Lacherfolg ist, ist am Arbeitsplatz schon nicht mehr ganz so lustig und bei Vorgesetzten schon gar nicht. Selbst bei den »positiven« Adjektiven aus der Vulgärsprache ist höchste Vorsicht geboten. Denn der Grat zwischen treffend und völlig daneben ist gefährlich schmal und für einen Nicht-Muttersprachler fast undurchschaubar. Lassen Sie es also lieber. Denn hier bewegen Sie sich auf bestem Fettnäpfchen-Terrain. Um nicht ganz leer auszugehen in diesem vielversprechenden Kapitel bieten sich das Ersatzwort ¡jolín! [cho lin ] an oder das ganz un-vulgäre ¡maldito! für »verdammter Mist!«. Auch das Äquivalent zu unserem Allerweltswort »Sch...« ist harmlos und tut keinem weh. Verwenden sie also ¡mierda! , wenn Sie ein schlimmes, aber kein zu schlimmes Wort brauchen.

    Pedro Almodóvar (Filmregisseur/Drehbuchautor)
    Geboren 1950 in Ciudad Real, La Mancha, wuchs Almodóvar in der Extremadura, im Südwesten Spaniens, auf. In Madrid arbeitete er viele Jahre bei der Telefongesellschaft Telefónica , dann drehte er einen Film nach dem anderen, wurde international bekannt und heimste jede Menge Preise ein. Man muss sein Milieu der gesellschaftlichen Randfiguren (Huren, Schwule, Transvestiten, Stierkämpferinnen, starke Frauen ...) natürlich mögen. Die Spanier lieben Almodóvar. Für den Film Todo sobre mi madre (Alles über meine Mutter, 1999) bekam er zwei Goyas, den Golden Globe und einen Oscar. Weitere bekannte Filme von Almodóvar, die nach 2000 erschienen sind: Hable con ella (Sprich mit ihr, 2002), La mala educación (Schlechte Erziehung, 2004), Volver (Zurückkehren, 2006), Los abrazos rotos (Zerrissene Umarmungen, 2009).

21. Großstadtverkehr
    oder: Bekanntschaft mit dem coche grúa
    Endlich zeigt der Bildschirm, den Tom schon die ganze Zeit beobachtet, an, dass der Flug IB 3457 aus Berlin-Tegel gelandet ist. Toms Bruder Nico kommt mit Freundin Annika zu Besuch. Tom holt die beiden vom Flughafen Barajas [ba ra chas] im Nordosten Madrids ab. Nico hat aus Deutschland über das Internet ein Auto gemietet, einen kleinen SEAT ► Ibiza, den sie zusammen am Schalter des Autovermieters im Flughafen abholen. Tom, der mit U-Bahn und RENFE ►, der spanischen Eisenbahn, bisher prima klar gekommen ist, hielt das mit dem Mietwagen eigentlich für keine so gute Idee. Aber Nico und Annika haben das Auto im Internet zum Spottpreis bekommen und konnten trotz Toms Bedenken einfach nicht widerstehen. »Außerdem können wir mit dem Wägelchen eine supergünstige Spanienrundfahrt machen«, sagte Nico, als Tom ihm das Auto ausreden wollte.

    SEAT
    Der spanische Autohersteller SEAT wurde 1950 als staatlicher Konzern gegründet. Seit 1986 gehört er zum VW-Konzern. Der Firmensitz befindet sich in Martorell bei Barcelona. Seit den 80er-Jahren wurden bisher etwa eine Million Seat-Fahrzeuge nach Deutschland exportiert. Der Marktanteil von Seat liegt in Deutschland aber nur bei 2 %. Daran soll sich durch die aktuelle Marketing-Offensive – Slogan: auto-emoción – für die u.a. die kolumbianische Sängerin Shakira engagiert wurde, etwas ändern. Produktionsverlagerungen nach Brasilien und Mexiko sind geplant, eventuell auch ein Werk in China, um Kosten zu sparen. Leider auch Arbeitsplätze im Land. Nebenbei bemerkt: Die Arbeitslosenquote in Spanien hat im Sommer 2010 die 20-Prozent-Marke überschritten, bei den jungen Leuten unter 25 sind es sogar doppelt so viele, nämlich skandalöse 40 %.

    RENFE
    Die staatliche Eisenbahngesellschaft RENFE ( Red Nacional de Ferrocarriles Españoles ) verfügt derzeit über ein Streckennetz von 11.000 km Breitspur, 1.500 km Normalspur und 18 km Meterspur. Sie ist besonders erfolgreich auf den seit 1992 gebauten Hochgeschwindigkeitsstrecken,

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