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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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weil Ihr sie angeblich vergewaltigen wolltet.«
    »Du meine Güte«, erklärte Kenneth erschüttert. »Daran hätte ich niemals gedacht, aber das scheint mir auf eine schreckliche Weise plausibel zu sein.«
    »Wegen dieser Frau habt Ihr ein Dutzend Jahre in der Hölle verbracht, gekämpft und getötet, obwohl das das Letzte gewesen ist, was Ihr Euch auf Erden wünschtet.« Rebecca schlang die Arme um seinen Hals und legte ihre Wange an seine. »Himmel, was für ein grausames Schicksal«, klagte sie leise.«
    »Rebecca, Gott, Rebecca.« Er zog sie hinunter auf seinen Schoß und preßte sie, heftig atmend, an sich. »Es tut mir leid, daß ich jetzt aus den Fugen gerate. Die meiste Zeit hindurch habe ich das, was damals passierte, in einem dunklen Winkel meines Geistes vergraben können. Doch jetzt, wo ich so unerwartet mit ihr zusammentreffe … Das ruft mir alles mit einem Schlag wieder ins Gedächtnis zurück …«
    »Sie wußte, daß Ihr ein durch und durch ehrenhafter Mensch seid, und sie hat das gegen Euch verwendet.« Rebecca barg ihr Gesicht an seinem Hals und spürte den harten Rhythmus seines Pulses. Es war ein absoluter Wahnsinn, sich auf seinen Schoß zu setzen, wenn jeder der Ballgäste, die den Korridor herunterkamen und in ihre Nische blickte, das sehen konnte. Aber sie vermochte sich nicht zu bewegen.
    Er hielt sie ein Dutzend Herzschläge lang, seine Wange an ihre gelegt, fest umschlungen. Dann drehte er ihr das Gesicht zu und fing ihre Lippen mit einem Kuß ein, der wohl mehr dem Bedürfnis entsprang, diese schrecklichen Erinnerungen zu verdrängen, als einem leidenschaftlichen Verlangen. Doch das folgte diesem rasch und heiß auf dem Fuße, und sie erwiderte nun seinen Kuß, nach dem Geschmack seines Mundes hungernd, diesem Dahinschmelzen und heftigen Entzücken ihres Körpers, das sie schon früher bei ihm verspürt hatte.
    Das war alles da und noch mehr. Ein sinnliches, lebendiges Feuer. Seine Hand glitt zu ihrer Hüfte hinunter und zerdrückte die bernsteinfarbene Seide, als er sie noch fester an sich preßte. Unter ihr spannten sich auf eine sachte, erotische Weise die Muskeln seiner Schenkel an, als sie sich auf seinem Schoß herumschob, um sich ihm noch näher zu bringen. Als sie nun so Brust an Brust aneinandergepreßt waren, schob sie die Arme unter seinen Rock, den Stoff verfluchend, der sie voneinander trennte.
    Da rief eine keuchende weibliche Stimme hinter ihr:
    »Schamlos! Absolut schamlos.«
    Rebecca erstarrte, und Kenneth murmelte einen leisen Fluch an ihren Lippen. Sie drehte sich auf seinem Schoß herum und sah eine ganze Gruppe von Leuten, die in ihren Alkoven hineinstarrte. Zu ihrem Schrecken wurde ihr nun bewußt, daß das Orchester zu spielen aufgehört hatte und die Gäste nun durch den Korridor zum Speisesaal hinunterströmten. Der Schrei war aus dem Mund einer ältlichen begüterten Witwe gekommen, die nun, die Hände entsetzt gegen die Lippen pressend, dastand. Sie wurde von dem Herzog und der Herzogin von Candover, Michael und Catherine Kenyon und ein Dutzend anderer Gäste flankiert, die nun alle bei dem skandalösen Anblick von Rebecca auf Kenneths Schoß zu Salzsäulen erstarrt zu sein schienen.
    Rebecca begann zu zittern. Nachdem sie sich drei Stunden lang ihrer wiedergewonnenen Respektabilität hatte erfreuen können, hatte sie abermals ihren Ruf ruiniert, und diesmal für immer. Schlimmer noch, sie würde Leuten wie Catherine und Michael, die ihr trotz ihrer Vergangenheit geholfen hatten, sich wieder einen Platz in der Gesellschaft zu erobern, das Gefühl geben, daß sie ihr Vertrauen mißbraucht hätte. Sie wünschte sich, daß der Fußboden sich unter ihr öffnen und sie verschlingen würde.
    Dann schob sich Lavinia in den Vordergrund der Gruppe.
    »Nun, ihr beiden verliebten Turteltäubchen«, sagte sie mit nachsichtigem Humor, »ihr werdet nun wohl eure Verlobung nicht mehr länger geheimhalten können, wie ich sehe!«
    Kenneth fing Rebecca jetzt rasch in seinen Armen auf, erhob sich von seinem Stuhl, stellte Rebecca neben sich ab und schlang den linken Arm um ihre Hüften, um sie zu stützen. »Ich bitte um Vergebung«, sagte er mit ent-waffnender Liebenswürdigkeit, »seit Rebecca sich damit einverstanden erklärt hat, meine Frau zu werden, benehme ich mich wie ein Mondkalb, weil ich mein Glück noch immer nicht zu begreifen vermag.« Und dabei sah er Rebecca mit einem schmachtenden Lächeln ins Gesicht und raunte ihr dann mit leiser Stimme ins Ohr: »Spiel das

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