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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Theater mit, Ginger, und wir werden dieses Scharmützel lebend überstehen.«
    Von seinen geflüsterten Worten aus ihrer Betäubung herausgerissen, legte sie den Kopf ein wenig auf die Seite, sah ihn mit einem etwas verunsicherten Lächeln an und stammelte: »Ich bin es doch, der sein Glück noch gar nicht richtig fassen kann.«
    Da trat Catherine einen Schritt vor, und Michael folgte ihr auf dem Fuß. Und während Michael Kenneth die Hand schüttelte, rief Catherine: »Großartig! Ich glaube, ich darf Euch jetzt auch verraten, daß ich sofort eine Verlobung zwischen Euch vermutet habe/ als ich Euch beide das erstemal zusammen sah!« Sie küßte Rebecca auf die Wange.
    »Und Ihr seid die einzige Frau aus meinem Bekanntenkreis, die auch gut genug für Kenneth ist!«
    Einen Moment später gratulierten auch der Herzog und die Herzogin den beiden zur Verlobung, worauf sich die übrigen Gäste beeilten, deren Beispiel zu folgen. Sogar die begüterte ältliche Witwe, die sich so lautstark über das skandalöse Benehmen der beiden empört hatte, wünschte ihnen nun lächelnd alles Gute.
    Ein bißchen hysterisch erkannte Rebecca, daß es nur Lavinias Geistesgegenwart zu verdanken war, wenn sie sich binnen weniger Sekunden aus zwei verdammens-werten Sündern in ein bezauberndes romantisches Brautpaar verwandelt hatten. Ihr Ruf war gerettet -aber, gütiger Gott, zu welchem Preis!
    Obwohl die nächsten Stunden mit einer geradezu grausamen Langsamkeit dahinschlichen, gelang es Kenneth doch, die Fassade eines stolzen, frisch verlobten Mannes aufrechtzuerhalten, während Rebecca sich nie aus seiner Nähe entfernte und schüchtern lächelnd Glückwünsche entgegennahm. Aber ihm gefiel dieser etwas geistesabwesende Ausdruck in ihren Augen nicht. Er mußte mit ihr reden, bevor sie ihm zusammenbrach.
    Zum Glück hatten sie bereits zu Beginn des Balls vereinbart, diesen gleich nach dem Souper wieder zu verlassen. Doch Michaels und Catherines Anwesenheit in der Kutsche verhinderte, daß er ein vertrauliches Gespräch mit Rebecca führen konnte. Vermutlich hatten seine beiden besten und ältesten Freunde längst erraten, daß er und Rebecca gar nicht wirklich miteinander verlobt waren, es jedoch aus einem feinen Taktgefühl heraus vermieden, sie danach zu fragen.
    Kenneth atmete erleichtert auf, als sie endlich vor Sir Anthonys Haus abgeladen wurden. Rebecca klammerte sich an seinen Arm, als sie die Vortreppe hinaufstiegen und er die Vordertür aufsperrte. Sie winkte den Ken-yons zum Abschied sogar noch zu, riß sich jedoch, sobald sie in der schwach erleuchteten Vorhalle standen, sogleich von Kenneth los. Unter ihren leuchtend kastanienroten Haaren war ihr Gesicht schneeweiß.
    Um sie von dieser Verstörtheit, die er in ihren Augen las, zu befreien, sagte er: »Wir sind doch recht glimpflich davongekommen, würde ich meinen. Wir müssen jetzt nur ein paar Monate lang nach außen hin so tun, als wären wir tatsächlich verlobt, und dann in aller Stille verlautbaren lassen, daß wir zu der Einsicht gekommen wären, daß wir nicht zueinander passen.«
    »Um mir dann nachsagen zu lassen, daß ich nicht nur eine gefallene Jungfrau, sondern obendrein auch noch ein ihr Heiratsversprechen brechende Kokotte wäre.« Sie riß sich ihren Umhang von den Schultern und schleuderte ihn auf einen Stuhl. »Großartig.«
    »Eine aufgelöste Verlobung wird nur ein leichtes, rasch vorübergehendes Beben in der Gesellschaft auslösen im Vergleich zu dem verheerenden Vulkanausbruch, den wir heute erlebt hätten, falls Lavinia nicht so geistesgegenwärtig gehandelt hätte.« Er seufzte, als er seinen Hut abnahm und ihn auf den Tisch in der Halle legte. »Es tut mir leid, Rebecca. Ich schwöre, daß Ihr mich eines so dummen Zufalls wegen nicht heiraten müßt.«
    »War es wirklich nur ein Zufall, Captain?« Sie streifte ihre Handschuhe ab und setzte mit leicht bebender Stimme hinzu: »Ihr habt zu fast allen Papieren meines Vaters Zugang. Sollte es Euch etwa entgangen sein, daß der Tod meiner Mutter mich zu einer recht vermögenden Erbin gemacht hat? Ich denke, daß Ihr mit meiner Mitgift nicht nur Euren kostbaren Landsitz retten könntet, sondern danach noch genügend Mittel für die Einrichtung einer eigenen Gemäldesammlung übrig blieben.«
    »Himmel, glaubt Ihr etwa, ich hätte diese elende Szene inszeniert, um Euch in eine Heiratsfalle zu locken?« fragte er ungläubig.
    Sie starrte ihn mit düsteren Augen an. »Nein, das nehme ich nicht an. Dennoch habe

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