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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Absicht, dich wieder gesellschaftsfähig zu machen, und nicht, deinen Ruf noch mehr zu ruinieren.«
    »Es war … ein Unfall.«
    Er funkelte sie wütend an. »Du bist gestolpert und Kenneth zufällig in die Arme gefallen?«
    Sie gab seinen Blick ärgerlich zurück. »Natürlich nicht.
    Er hatte etwas auf diesem Ball erlebt, was ihn innerlich sehr aufgewühlt hat. Ich bemühte mich dann, ihn wieder ein wenig zu beruhigen, und dabei haben wir einen …
    einen freundschaftlichen Kuß getauscht.«

    Der Kuß war weitaus mehr gewesen als nur freundschaftlich. Doch sie vermutete, daß selbst ihr sehr liberal eingestellter Vater nicht alle diskriminierenden Einzelheiten hören wollte.
    »Wir befanden uns in einem Alkoven, und ein Dutzend Gäste oder mehr kamen dort auf ihrem Weg zum Speisesaal vorbei. So eine alte Schnepfe sah uns und erboste sich lautstark über unser unsittliches Betragen. Lavinia gehörte ebenfalls zu dieser Gruppe von Leuten, in der sich diese alte Schnepfe befand, und rettete den Tag damit, daß sie behauptete, Kenneth und ich wären verlobt. Da Lavinia als gute Freundin unserer Familie bekannt ist, zweifelte niemand ihre Behauptung an.«
    »Dem Himmel sei Dank, daß sie zugegen war und einen klaren Kopf bewies«, sagte ihr Vater grimmig. »Etwas, das Kenneth und dir offensichtlich fehlte. Ich hätte von Euch etwas Besseres erwartet.«
    Eindeutig überwog bei ihm nun der Zorn über das ihr anfänglich bekundete Vergnügen. »Es war ein unglückseliger, im Grunde jedoch harmloser Vorfall«, sagte sie nun in dem Bemühen, sich zu rechtfertigen. »Jeder nahm es als Tatsache hin, daß wir Verlobte seien. Wir werden das Verlöbnis in ein paar Monaten wieder für aufgelöst erklären, müssen es jetzt aber in den Zeitungen offiziell bekanntmachen, um den Schein zu wahren.«
    »Den Schein zu wahren?« wiederholte ihr Vater. »Was meinst du damit?« Er faltete seine Zeitung zusammen und schlug damit neben seinem Teller auf den Tisch. »Ich war bereit, großzügig über die Tatsache hinwegzuschauen, daß du mit diesem blödsinnigen Dichter durchgebrannt bist.
    Aber was genug ist, ist genug. Du wirst diesen Kenneth natürlich heiraten müssen!«
    Sie verschluckte sich nun fast an ihrem brühend heißen Kaffee. »Werdet jetzt bitte nicht absurd, Vater. Daß ich wegen so einer Lappalie, so einer unbedeutenden Indiskretion heiraten soll, gehört genau zu dieser Sorte von törichten sozialen Konventionen, gegen die Ihr ständig zu wettern pflegt. Natürlich denken wir gar nicht daran, zu heiraten.«
    Sir Anthony blickte sie nun finster über den Tisch hinweg an. »Ich bin all die Jahre über viel zu nachsichtig mit dir gewesen. Es wird Zeit, das zu ändern. Du bist eine erwachsene Frau und solltest respektabel heiraten. Kenneth wird eine absolut passende Partie für dich sein. Zumindest vermag er ein gutes Gemälde von einem schlechten zu unterscheiden, wenn er eines sieht. Was dein Poet übrigens niemals konnte.«
    Da sie nicht glauben konnte, was sie da hörte, fragte sie, wobei sie sich über den Tisch beugte: »Was bringt Euch eigentlich auf die Idee, daß Ihr jetzt bei mir im achtundzwanzigsten Jahr nach meiner Geburt anfangen könntet, über mein Leben zu bestimmen?«
    »Besser spät als nie!« Seine Augen verengten sich. »Ich bin dein Vater und es ist meine Pflicht, dir Wegweiser und Stütze zu sein. Du wirst deshalb tun, was ich dir sage. Und ich sage dir, daß du Kenneth heiraten mußt.«
    Da explodierte Rebecca nun förmlich vor Wut. Sie sprang von ihrem Stuhl auf, beugte sich vor und stemmte die zu Fäusten geballten Hände auf die polierte Maha-goniholzplatte. »Wie könnt Ihr Euch erdreisten, so mit mir zu reden! Ihr habt mit jeder attraktiven Frau, die Euer Interesse erregte, Ehebruch begangen! Ihr habt es sogar zugelassen, daß einer Eurer besten Freunde der Liebhaber Eurer Frau wurdet. Und Ihr wollt jetzt das Recht in Anspruch nehmen, mir Wegweiser und moralisches Vorbild zu sein? Ihr seid ein … ein verdammter Heuchler!«
    Erschrocken stammelte ihr Vater: »Das — hat nichts mit deiner Situation zu tun.«
    »So, das hat nichts mit meiner Situation zu tun?« Sie knüllte ihre Serviette zu einem Ball zusammen und warf sie über den Tisch. »Nach dem Beispiel, das Ihr mir als Ehemann gegeben habt, würde ich lieber in der Hölle schmoren als mit einem Mann zum Traualtar zu gehen.
    Wenn Euch das nicht paßt, auch gut. Dann werde ich Euch eben verlassen und meinen eigenen Hausstand gründen. Ich kann

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