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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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meinte jedoch, daß sie gelungen wären.«
    »Damit hat sie allerdings recht. Ihr beide werdet sogar noch besser zusammenpassen, als ich glaubte.« Hampton schlug die Mappe wieder zu und legte die Hand auf den mit Leder überzogenen Deckel. »Würdet Ihr mir gestatten, von all den Zeichnungen, die diese Mappe
    enthält, Stiche anzufertigen? Obwohl der Krieg vorbei ist, besteht noch ein erhebliches Interesse an militärischen Themen.«
    »Ich hoffte, daß Ihr mich das fragen würdet.« Kenneth zögerte und versuchte die richtigen Worte zu finden, um dem Graveur klar zu machen, daß er nicht nur die Ehre, daß seine Werke veröffentlicht wurden, zu schätzen wußte, sondern auch an dem Geld interessiert war. »Obwohl ich Sir Anthonys Konten führe, habe ich keine Vorstellung davon, was für eine finanzielle Vereinbarung man für die Bilder eines Unbekannten treffen sollte.«
    »Hm, eine gute Frage.« Die Stirn nachdenklich in Falten legend, holte Hampton eine Zigarre aus der Tasche und zündete diese an. »Eigentlich sollte ich jetzt Eure Ignoranz ausnützen und Euch zehn Pfund für die ganze Mappe bieten, die Ihr dann annehmen oder den Handel vergessen könnt. Aber ich möchte den zukünftigen Ehemann meines Patenkindes nicht so schäbig behandeln.«
    Seine Gewissensbisse unterdrückend, die ihn bei dem Gedanken daran, daß es nur eine vorgetäusche Verlobung war, befielen, sagte Kenneth: »Tatsächlich ist mir zu Ohren gekommen, daß Ihr Künstler, deren Arbeiten Ihr für Eure Stiche benützt, mit einer geradezu notorischen Großzügigkeit bezahlt.«
    »Nur ein gutes Geschäftsgebaren. Das gibt mir die Gewähr, daß sie mit ihren besten Arbeiten immer zuerst zu mir kommen«, erwiderte Hampton mit einer so bitteren Miene, als hätte man ihn soeben des Diebstahls bezichtigt.
    »Ihr habt einen sehr ausgeprägten, eigenwilligen Stil. Wie könnte man daraus wohl am besten Kapital schlagen?« Er trommelte nachdenklich mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. »Vielleicht damit, daß wir eine Serie mit dem Titel >Ansichten eines Offiziers vom letzten Krieg< herausbringen. Wir könnten die meisten Stiche von dieser Serie einzeln verkaufen und sie dann mit ein paar zusätzlichen neuen Bildern als Buch herausbringen.
    Auf diese Weise wären die Leute dazu gezwungen, sich das Buch zu kaufen, wenn sie auch die neuen Stiche erwerben wollen.«
    Eine Serie. Ein ganzes Buch! Sich bemühend, dem anderen Mann seine Aufregung nicht zu offen zu zeigen, sagte Kenneth: »Dann werdet Ihr also noch mehr Bilder brauchen. Welcher Art?«
    Der Graveur blies einen dünnen Rauchfaden durch die Nase. »Ganz bestimmt noch mehr Kampfszenen, von den wichtigsten Gefechten so viel wie möglich. Und nicht nur Bilder von den militärischen Ereignissen, sondern daneben auch noch Ansichten von den Leuten, den Städten und den Landschaften der Kriegsschauplätze. Könnt Ihr das machen?«
    »Ich war an fast allen wichtigen militärischen Opera-tionen damals beteiligt und habe ein gutes Gedächtnis für Details.« Ein zu gutes, hatte Kenneth oft gedacht. Nun schien es so, als würde diese Fähigkeit ihm nun auf eine lukrative Weise zugutekommen. Ihm gefiel der Gedanke von einer Serie. Seine ersten Versuche, sich von seinen dunkelsten Erinnerungen zu befreien, indem er sie als Bilder zu Papier brachte, hatten in ihm den Wunsch geweckt, diese Arbeit fortzusetzen - sich in einer Chronik von Bildern seine Alpträume von der Seele zu malen, um dann hoffentlich für immer von ihnen befreit zu sein.
    Noch mehr Rauch ringelte sich nun an die Decke, als Hampton laut überlegte: »Wie wäre es mit zweihundert Pfund als Anzahlung für eine Beteiligung am Erlös aller in Zukunft verkauften Bilder? Wenn ich recht habe
    - und in der Regal habe ich recht -, könntet Ihr Euch mit diesem Projekt in den nächsten paar Jahren ein hübsches kleines Einkommen verdienen.«
    Das war weitaus mehr, als Kenneth sich erhofft hatte
    - genug, um Beth und Jack ein anständiges Hochzeitsgeschenk machen zu können. »Einverstanden«, sagte er, dem Graveur die Hand reichend, »und vielen Dank.«
    »Wir werden uns beide etwas Gutes antun«, sagte der Graveur, als sie sich die Hände schüttelten. Dann stand er vom Schreibtisch auf und klemmte sich die Mappe unter den Arm. »Macht mir eine Liste von den Szenen, die Ihr anfertigen wollt. Ich werde inzwischen einen Vertrag aufsetzen und Euch einen Scheck über die zweihundert Pfund schicken.« Er musterte nun Kenneths breite, muskulöse

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