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Feuer der Leidenschaft

Feuer der Leidenschaft

Titel: Feuer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Rebeccas Abscheu zuzuziehen, wenn er etwas erfahren sollte, das ihrem Vater schadete! Und so fragte er nun, sich seine Gefühle nicht anmerken lassend, im geschäftsmäßigen Ton:
    »Wie sieht es denn mit der Sitzung heute nachmittag aus -
    zu der üblichen Zeit?«
    Ihn nicht anschauend, nahm sie einen Pinsel vom Tisch und fuhr mit dessen Spitze über ihren Handteller hin, um die Elastizität der Borsten zu prüfen. »Zu der üblichen Zeit.«
    Da verließ er das Studio wieder, sich fragend, ob der Tag wohl jemals kommen würde, an dem er offen mit ihr reden konnte. Und was er zu ihr sagen würde, wenn dieser Tag tatsächlich kommen sollte. Oder was noch viel wichtiger war - was für eine Antwort sie ihm dann wohl darauf geben würde.
Kapitel 23
    A,
    L!S sie im Salon von Ashburton House auf die Kutsche warteten, die sie zur Trauung in die Kirche bringen sollte, ging Rebecca noch einmal langsam um die Braut herum, um einen letzten prüfenden Blick auf deren Kleid und Kranz zu werfen. Kenneths Schwester sah in dem cremefarbenen Hochzeitskleid bezaubernd aus. Es war ein Geschenk von Lavinia, die schon immer ein Faible für Hochzeiten hatte.
    Rebecca hielt einen Moment
    in ihrem Rundgang inne, um eine Kleinigkeit an der Schleppe zu richten.
    »Du bist ja noch nervöser als ich«, bemerkte Beth mit einem Lächeln.
    »Wahrscheinlich deswegen, weil ich bisher noch nie an einer Hochzeit teilgenommen habe«, gab ihr Rebecca zur Antwort, welche diese Kombination aus gespannter Erwartung und Hysterie sehr genoß, die zu solch einem Ereignis offenbar gehörte. Da sie sich so lange vor der Welt versteckt hatte, waren ihr so manche Freuden und vergnügliche Dinge, die diese zu bieten hatte, entgangen.
    Doch nun wartete sie ungeduldig auf die Kutsche. Kenneth und Catherine waren in die Küche gegangen, um dort mit dem Koch das Hochzeitsfrühstück zu besprechen, das die Kenyons den Gästen in Ashburton House geben wollten.
    Michael und Catherine waren beide wundervoll gewesen.
    Wenn Kenneth auch nicht sonderlich mit weltlichen Gütern gesegnet sein mochte, so hatte er doch in seinem Leben eine Menge unbezahlbarer Freunde erworben.
    »Du wirst ja jetzt auch bald diesen Schritt machen«, bemerkte Beth. »Wenn auch nicht so überstürzt wie ich.
    Habt ihr beide euch denn schon auf einen Termin geeinigt?«
    Rebecca blickte zur Seite. »Noch nicht. Es besteht kein Grund zur Eile.«
    »Also nicht so wie bei Jack und mir«, gab Beth zur Antwort und strich sich dabei mit einem leisen, versonnenen Lächeln über den Leib. »Wenn es auch ungehörig von mir war, bereue ich es keine Sekunde.«
    Rebecca starrte sie an, sich fragend, ob sie diese Geste vielleicht falsch interpretierte. »Willst du damit sagen, daß du …du…«
    »Daß ich schwanger bin?« gab ihr Beth heiter zur Antwort. »Ich dachte, Kenneth würde es dir inzwischen erzählt haben, weil du doch seine Verlobte bist. Ich schätze, er war schon immer ein sehr verschwiegener großer Bruder.
    Aber das ist keine Sache, die man lange geheimhalten kann.

    Wenn das Baby zur Welt kommt, wird sich so mancher, der rechnen kann, wundern, wenngleich die beiden Daten nicht gänzlich unmöglich sein werden,
    denke ich.«
    Deshalb hatte Kenneth also seine Einwilligung zu einer sofortigen Heirat der beiden gegeben, dachte Rebecca. Es überraschte sie auch nicht, daß Kenneth ihr nichts von der Schwangerschaft seiner Schwester erzählt hatte. Obwohl er sich am Nachmittag, wie vereinbart, zu einer weiteren Sitzung in ihrem Studio eingefunden hatte, hatten sie sich strikt an die Regeln des guten Benehmens gehalten. Es gehörte ja auch so wenig dazu, die Leidenschaft zwischen ihnen aufflammen zu lassen. Selbst ein kurzes, freundliches Gespräch zwischen ihnen war schon gefahrenträchtig.
    Da ging die Tür auf, und Kenneth und Catherine traten ins Zimmer. Kenneth, der ein ziemlich großes Paket unter dem Arm trug, sagte: »Beth, das ist vor ein paar Minuten hier abgeliefert worden und ist an uns beide adressiert.« Er stellte das Paket auf dem Tisch neben ihr ab. »Vermutlich ein Hochzeitsgeschenk für dich, obwohl ich mich wundere, daß dann auch mein Name daraufsteht.«
    Das Paket, das Beth nun auswickelte, enthielt eine reich verzierte, vergoldete Kassette. Und als sie deren Riegel öffnete und den Deckel zurückschlug, gab sie einen erstaunten, keuchenden Laut von sich.
    Die Kassette war mit schimmernden Juwelen und Geschmeide gefüllt, und obenauf lag ein versiegelter Brief.
    »Gütiger Gott!«

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