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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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aber Grace wusste, dass sie eine gute, respektable Ehe für sie gewollt hatte. Ihre Mutter wollte, dass Grace bekam, was sie selbst nicht hatte haben können.
    Wenn ihre Familie sie wegen einer Ehe mit Devlin verstieß, würde das die hochmütige und kalte Countess of Warren nicht erstaunen. Von der Familie ihrer Mutter wurde Grace bereits verachtet.
    Doch sie genügte ihm nicht. Verletzt verschränkte sie die Arme vor der Brust und grub ihre behandschuhten Fingerspitzen in ihre Oberarme. Wie konnte er es wagen? Er hatte sie entführt! Er war derjenige gewesen, der behauptet hatte, er könne ohne sie nicht sein. Sie war bereit gewesen, um das Vergessen zu kämpfen und ohne ihn zu leben, aber er hatte sich wieder in ihr Leben gedrängt.
    „Was hast du, Liebste?“, erkundigte sich Devlin, und in seiner Miene war deutlich seine Besorgnis zu lesen. Er verließ den Platz neben ihr und setzte sich auf die Bank ihr gegenüber, und obwohl er offensichtlich vorzog, Abstand zu ihr zu halten, sagte sie sich, dass es ihr egal war.
    Ungläubig starrte sie in sein gut aussehendes Gesicht. „Wie kannst du mich das fragen? Was denkst du denn, was ich habe, um alles in der Welt? Denkst du, ich bin so blöd, dass ich nicht verstehe, was du mir in Wirklichkeit sagen wolltest?“
    Ihr kühner Pirat schaute plötzlich sehr wachsam aus. „Was wollte ich denn in Wirklichkeit sagen?“
    „Du hast mir gesagt, dass ich dir zu dumm und zu langweilig bin und dass es schlimmer wäre, mit mir verheiratet zu sein, als in Newgate im Gefängnis zu sitzen. Und jetzt tust du, als wüsstest du nicht, worum es geht. Ich sollte …“
    „Ich wollte dich nicht verletzen, Liebste. Das Problem ist, dass ich nicht gut genug für …“
    „Anhalten und Geld her!“
    Als draußen auf der Straße der schroffe Ruf erklang, hielt die Kutsche ruckartig an, und Grace wurde Devlin entgegengeschleudert. Er fing sie auf, doch sie wehrte sich gegen seine Umarmung.
    Devlin sah vollkommen erstaunt aus, als er mit Grace auf seinem Schoß zum Fenster rutschte. Seine Arme waren wie Eisenbänder, seine Brust fühlte sich hart an und bewegte sich im Takt seiner raschen Atemzüge. „Was ist da los, zum Teufel?“
    „Es sieht so aus, als würden wir gerade ausgeraubt, mein berüchtigter Straßenräuber“, fuhr Grace ihn an.

15. KAPITEL
    „Ich sollte dir deinen verdammten Kopf wegpusten.“
    Grace stieß einen lauten Schrei aus, als Lord Wesley mit seiner Pistole auf Devlins Herz zielte. Sie sah den Lauf der Pistole leicht hin und her schwanken. Wesleys Worte klangen verwischt. Er war betrunken. Blind vor Zorn.
    Gütiger Gott, war er ihnen von der Isle of Wight bis hierher gefolgt? Warum?
    Verzweifelt schaute sie den Fahrweg auf und ab, aber dicht stehende Bäume versperrten die Sicht zur Hauptstraße, und sie sah kein einziges Haus in der Nähe. In der Umgebung gab es nichts außer Feldern und Wiesen, flachen grauen Flächen, die sich bis zu den bedrohlichen schwarzen Schatten der Wälder am Horizont erstreckten.
    Wesley hatte sie gezwungen, von der Hauptstraße in diesen Weg einzubiegen, indem er sein Gewehr auf den Kutscher gerichtet hatte, aber Grace vermutete, dass es Wesley nur gelungen war, sie anzuhalten und hierherzubringen, weil Devlin es zuließ. Sie hätten weiterfahren können; irgendetwas hätte er tun können, dessen war sie sich sicher. Er schien viel zu rasch nachgegeben zu haben.
    Nun stand sie neben Devlin auf dem stillen Weg, den Blick auf die Mündung der Pistole eines betrunkenen Mannes gerichtet.
    „Hände hoch, du Bastard! Du verdammter Verbrecher!“, schrie Wesley.
    Ohne jedes Zögern gehorchte Devlin und hob seine Hände, aber Grace zuckte zusammen, als sie im Mondlicht die kalte Wut in seinen Augen sah. In ihrer Familie war immer sie die Person mit dem Hang zum Drama gewesen, diejenige, die zu Gefühlsausbrüchen und Szenen neigte, aber nun erkannte sie, dass Männer viel dramatischer waren, als sie es in ihren kühnsten Träumen sein konnte. Was zweifellos nicht ungefährlich war.
    Einer dieser beiden Männer würde den anderen töten!
    Hatte Devlin aus diesem Grund so rasch nachgegeben – um die Gelegenheit zu schaffen, seinem Bruder gegenüberzutreten? Und ihn möglicherweise zu töten?
    „Du weißt, dass ich ein verdammt guter Schütze bin“, stieß Wesley hervor.
    „Na, na, Bruder“, erwiderte Devlin mit leiser, drohender Stimme. „Wenn einer von uns nach Vergeltung rufen kann, bin …“
    „Halt’s Maul“, fauchte

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