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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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erhoben haben, haben Sie mit ihm über meinen … meinen Ruf gesprochen?“
    „Was glauben Sie, aus welchem Grund ich seinen Allerwertesten bearbeitet habe, Miss Hamilton? Jedenfalls nicht aus Gründen der Körperertüchtigung. Das sollte ihm deutlich machen, wie ernsthaft ich ihn erniedrigen, verletzen und zerstören werde, falls er es wagen sollte, auch nur ein einziges Wort über das Geschehene zu verlieren.“
    Halb ausgezogen und verwirrt hatte sie keine Ahnung, was sie von der Sache halten sollte. Wie konnte ein Straßenräuber ihr ritterlicher Beschützer sein? „Aber er ist Ihr Bruder, und er wird wissen, dass Sie ihn nicht ernsthaft verletzen würden …“
    Zur Faust geballt ruhte Mr. Sharpes Hand am geriffelten Pfosten ihres Bettes. Seine Grübchen wurden tiefer. „Er weiß, ich würde es tun. Was meinen Sie denn, wie ich ihn dazu gebracht habe aufzuhören, sich wegen seiner legitimen Herkunft und seines Titels mir gegenüber aufzuspielen? Ich habe ihn in der Schule mit meinen Stiefeln in seinen kleinen Hintern getreten.“
    Grace bemerkte, dass Mr. Sharpe ihr trotz ihrer unzulänglichen Kleidung unablässig ins Gesicht schaute. Das machte ihr auf seltsame Weise Mut und brachte sie dazu, sich vollkommen auf ihn zu konzentrieren. „Sie haben die Schule besucht?“
    „Wirke ich ungebildet? Mein Literaturlehrer war überzeugt, ich würde als begriffsstutziger, halb gebildeter Wilder enden.“
    „Aber Sie nutzen Ihre Ausbildung nicht!“, protestierte sie. „Sie …“
    Er lehnte sich ihr entgegen, und der würzige Duft von Sandelholz zusammen mit dem köstlichen, warmen Geruch seiner Haut berauschte sie und erzählte ihr von den intimsten Dingen, die er tat – baden, rasieren, sogar schwitzen.
    „Sie können sicher sein, dass ich das Wissen aus jeder meiner Lektionen nutze, Miss Hamilton. Es ist schon passiert, dass ich Shakespeare zitiert habe, während ich den Mast eines englischen Kriegsschiffes fällte.“
    „Das haben Sie auf keinen Fall gemacht!“
    Nun lachte er, sehr leise, kehlig und tief. „Was glauben Sie mir nicht – die Sache mit Shakespeare oder die mit dem Kriegsschiff?“
    „Die mit dem Kriegsschiff“, erwiderte Grace in energischem Ton, weil er sie aufzog. „Hätte man Sie nicht verfolgt und mittlerweile aufgeknüpft? Sie sind nicht gerade verschwiegen, nicht wahr?“
    „Zum Ausgleich habe ich für Seine Majestät einige wichtige Aufgaben erledigt.“
    „Zum Ausgleich für die Zerstörung von Schiffen? Was haben Sie getan? Einen Kontinent erobert und mittendrin die englische Fahne aufgestellt?“
    „Im Wesentlichen.“ Er lachte. Es faszinierte Devlin, dass Miss Grace Hamilton ausschließlich über ihn sprach. Daran war er nicht gewöhnt – normalerweise ließ er die Frauen über ihr Leben plappern und war zufrieden damit, dem Singsang ihrer Stimmen zu lauschen, während sie den neuesten Klatsch verbreiteten.
    Er sollte lieber gehen. Es war seine Absicht, ihren Ruf zu schützen und nicht, ihn zu zerstören, indem er sich in ihrem Schlafzimmer häuslich niederließ. Doch als er Anstalten machte, sich zu verbeugen und von ihr zu verabschieden, sah er in ihrem Augenwinkel eine Träne schimmern und wusste, dass sie langsam der Mut verließ.
    „Und was kann ich tun?“, fragte sie. „Gouvernante werden? Oh, warten Sie – meine Schulausbildung ist so gut wie nicht vorhanden, und die meisten Damen möchten junge Frauen mit tadellosem Ruf für ihre Kinder. Vielleicht bin ich qualifiziert, die Fußböden zu schrubben …“
    „Wohlerzogene Frauen sind darin selten gut. Ich würde niemals eine einstellen, um sich um mein Haus zu kümmern.“
    „Mr. Sharpe, ich meine es ernst. Ich …“ Ihre Wimpern senkten sich über ihre Augen, und eine Träne, funkelnd wie ein Diamant, rollte an ihrer schmalen Nase entlang.
    „Nicht.“ Innerhalb einer Sekunde stand er neben ihr und hatte seine Handschuhe ausgezogen. Mit seinem Zeigefinger wischte er die Träne fort, wobei seine raue Fingerspitze über ihre weiche, schimmernde Haut glitt. Sein Finger zitterte. Nur leicht, aber er spürte es.
    Unfähig zu widerstehen, ließ er seine feuchte Fingerspitze über ihre runde Wange bis zu ihren leicht geöffneten Lippen wandern.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte die Hand um sein Kinn. Verdammt, er hatte sich an diesem Morgen nicht die Mühe gemacht, sich zu rasieren und sich darauf gefreut, im Ballsaal mit Stoppeln zu erscheinen, die einen Tag alt waren, obwohl es ihn kitzelte. Er

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