Feuer der Unschuld
loszuschreiten.
Dann setzte die Musik ein, die Flügel der Doppeltür wurden weit aufgeschwungen, und alle Gäste in der Kirche wandten den Kopf, um die Braut hereinkommen zu sehen.
Ashley spürte, wie ihr die Hände, mit denen sie den Brautstrauß umklammerte, zitterten und hoffte, ihre Beine würden durchhalten.
Vorn am Altar erspähte sie Tabitha, Carly, Sylvia und Pippa, die sie aufmunternd anlächelten. Pippa hielt den Daumen nach oben, deute mit einer Kopfbewegung zu Devon und fächelte sich spielerisch Luft zu.
Und dann endlich erblickte sie Devon. Schlagartig fiel alle Nervosität von ihr ab. Er stand da und wartete auf sie, denn von nun an würde sie zu ihm gehören!
Eine angenehme Wärme durchströmte sie.
Ihr Dad übergab sie in Devons Hände. Devon lächelte sie beruhigend an, als sie vor den Priester traten und die Zeremonie begann.
Bestimmt würde es ihr später ein bisschen leidtun, dass sie sich an nichts erinnern konnte außer an Devons Augen und seinen liebevollen Blick, als er ihr Liebe, Treue und Hingabe schwor. Und an den Kuss, den er ihr gab, nachdem sie zu Mann und Frau erklärt worden waren.
Als sie gemeinsam den Gang entlangschritten, taten sie es als verheiratetes Paar. Während sie einen Bogengang durchschritten und kurz stehen blieben, um auf die anderen Gäste zu warten, drückte Devon sie fest an sich.
„Du siehst absolut atemberaubend aus.“
Er gab ihr einen Kuss, der dieses Mal intensiver und prickelnder war. Verlangender. In aller Ruhe eroberte er ihren Mund, und als er wieder von ihr abließ, war ihr ganz schwindelig.
Hinter ihnen und um sie herum wurde der Jubel der Gäste laut, die aus der Kirche strömten.
„Schon bald fahren wir in die Flitterwochen“, flüsterte sie ihm zu.
Lächelnd drückte er ihr die Hand. „Der Gedanke daran ist das Einzige, was mir die nächsten Stunden erträglich macht. Oder die Vorstellung, wie du und ich den ganzen Tag in der Suite verbringen werden.“
Seine Worte ließen sie erröten und bescherten ihr einen lustvollen Schauer. Auch sie konnte es kaum abwarten, allein mit ihm zu sein.
Gleichzeitig war das natürlich ihr großer Tag, den sie auch genießen wollte. Sie lächelte, als sie von ihrer Familie und ihren Freundinnen umringt wurde. Unzählige Cousins und Cousinen, Tanten und Onkel, ihre Eltern, ihr Bruder und Bekannte bildeten eine Traube um sie herum, um ihr zu gratulieren.
Es war der glücklichste Tag ihres Lebens.
Als Devon sich ein Glas Wein nahm, nutzte Ashleys Bruder die Gelegenheit und entführte die Braut auf die Tanzfläche.
Als Cameron sich zu ihm gesellte, pfiff Devon ebenso anerkennend wie ironisch, da sein Freund einen Smoking trug.
„Diese Aufmachung ist nur für euch“, sagte Cameron finster. „Nicht einmal auf Rafes Hochzeit hatte ich so ein Ding an. Und Ryan und Kelly haben so schnell geheiratet, dass wir froh waren, es überhaupt zu erfahren.“
„Bei Rafes Hochzeit wurde auch nicht um Abendgarderobe gebeten “, gab Devon zu Bedenken.
Cameron zuckte die Schultern. „Stimmt. Aber nur für dich habe ich ihn auch nicht angezogen. Ich wollte Ash einfach nicht enttäuschen. Sie findet, ich sehe heiß aus.“
Devon schüttelte den Kopf. „Du lässt einfach nicht locker, was? Man könnte meinen, du bist gerade erst aus deiner Höhle in die zivilisierte Welt gekrochen. Als wenn ausgerechnet du, Mister Ich-hasse-jeden-und-Frauen-ganz-besonders, ausgesprochen rücksichtsvoll wärst.“
„Ich hasse Frauen nicht“, erklärte Cameron nüchtern. „Dafür mag ich sie viel zu sehr. Abgesehen davon macht es mir großen Spaß, dich auf die Palme zu bringen. Ich finde, Ashley ist genau die Richtige für so einen spießigen Langeweiler wie dich.“
„So habe ich es doch gar nicht gemeint“, sagte Devon. „Ich bin einfach nur fertig mit den Nerven und froh, wenn das alles endlich vorbei ist. Es stresst mich. Jeden Tag habe ich Angst davor, dass Ashley die Wahrheit herausfindet und mich zum Teufel schickt. Je früher wir im Flugzeug nach St. Angelo sitzen und dem ganzen Zirkus hier entkommen, desto besser.“
Cameron sah zu Ashley hinüber, die von ihrem Bruder auf der Tanzfläche herumgewirbelt wurde. Ihr helles Lachen hallte durch den Saal. Es war ihr anzusehen, dass es der schönste Tag in ihrem Leben war.
„Wenigstens wirst du nicht an einem gebrochenen Herzen leiden“, sagte Cameron leise. „Kannst du das auch über Ashley sagen?“
„Ich werde ihr verdammt noch mal nicht das Herz brechen.
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