Feuer der Unschuld
wie eine Prinzessin fühlte.
Dann löste sie die Haarspange und ließ ihr Haar locker auf die Schultern fallen. Sie fuhr sich mit den Händen hindurch, um es ein wenig zu zerzausen, und trat dann wieder vor den Spiegel.
Das Negligé war tief ausgeschnitten und betonte ihre Brüste, ohne zu viel von ihnen zu zeigen.
Der seidige Stoff floss fast an ihrem Körper hinunter und umspielte locker ihre Beine. Dieser Hauch von einem Kleidungsstück umgab sie mit der Aura einer Verführerin und ließ sie alles andere als brav aussehen.
Genau richtig für eine Hochzeitsnacht.
Sie verabschiedete sich von ihrem Spiegelbild mit einem spitzbübischen Lächeln und drehte sich um. Beschwingt streckte sie die Arme aus und begann, mit einem imaginären Tanzpartner durchs Zimmer zu tanzen.
Leise summend drehte sie ein paar Runden und dachte dabei seufzend an ihren Hochzeitswalzer mit Devon.
Mit geschlossenen Augen tanzte sie weiter, bis sie mit der Hand gegen etwas Hartes stieß und sie durch einen Schmerz und einen lauten Knall aus ihren Träumen gerissen wurde.
Devons Laptop, den er auf dem Kaminsims deponiert hatte, war zusammen mit seinem Portemonnaie und seinem Schlüssel, die er dort ebenfalls abgelegt hatte, auf den Boden gefallen.
Stöhnend kniete Ashley sich hin. So wie es aussah, war nur der Akku herausgefallen. Aber wie konnte sie da sicher sein? Was, wenn sie ihn kaputt gemacht hatte? Vielleicht hatte er ja unglaublich wichtige Dinge gespeichert?
Schön. Sie war zwar leidenschaftslos, was Computer betraf, wusste aber, wie man damit umging. Oder wie man herausfand, ob man den seines Ehemanns zerstört hatte oder nicht.
Sie setzte den Akku wieder ein und drückte den Einschaltknopf, innerlich betend, dass dieses Ding noch funktionierte. Als der Bildschirm schwarz blieb, stöhnte sie wieder auf.
Deprimiert drückte sie ein paar Tasten, damit sich wenigstens etwas tat. Daraufhin tauchten wiederum so viele Dateien auf dem Bildschirm auf, dass Ashley erst recht nicht wusste, was sie tun sollte.
Immerhin funktionierte dieses Ding noch.
Konzentriert biss sie sich auf die Unterlippe und schloss eine Datei nach der anderen. Als sie ungefähr die Hälfte geschafft hatte, war sie sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie alle womöglich wertvollen Informationen gespeichert hatte.
Sosehr sie sich auch auf diesen Abend gefreut hatte, sie musste Devon von dem Malheur erzählen, damit er am nächsten Tag keine böse Überraschung erlebte.
Gerade wollte sie eine weiterte Textdatei schließen, als sie plötzlich ihren Namen entdeckte. Neugierig hielt sie inne und begann zu lesen. Es war eine E-Mail ihres Vaters. Als sie sah, dass er sie als sein Baby bezeichnete, musste sie lächeln. Doch das, was danach kam, ließ sie erstarren.
Ich habe noch einmal über Ihre Bedenken bezüglich Ashley nachgedacht. Natürlich kann ich Ihre Besorgnis verstehen. Aber glauben Sie mir, ich möchte Ashley um jeden Preis schützen und finde es aus diesem Grund absolut unnötig, sie über unsere Vereinbarung zu informieren. Sie ist meine einzige Tochter, und ich liebe sie über alles. Deshalb darf sie auch nicht erfahren, dass ich der Fusion unserer Firmen nur unter der Bedingung zustimme, dass Sie sie heiraten. Sie sind ein großer Gewinn für unsere Familie, und ich vertraue Ihnen Ashley an, weil ich weiß, dass Sie immer nur zu ihrem Besten handeln werden. Aus diesem Grund bitte ich Sie inständig, Ashley gegenüber Stillschweigen zu bewahren.
Regungslos starrte Ashley auf den Bildschirm. Hatte sie das richtig verstanden? In ihrem Kopf purzelten die Gedanken geradezu durcheinander.
Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, obwohl ihr Puls raste und sie ein Gefühl der Übelkeit überkam.
Sie las die E-Mail ein weiteres Mal.
„Ashley?“
Erschrocken sah sie hoch zu Devon, der vor ihr stand.
„Ich bin gestolpert“, brachte sie hervor. „Als ich mich am Kaminsims abstützen wollte. Ich hatte Angst, den Laptop kaputtgemacht zu haben. Als ich den Akku wieder eingesetzt hatte, waren plötzlich die ganzen Dateien auf dem Bildschirm. Ich habe versucht, sie zu schließen.“
Er griff nach dem Laptop, doch sie hielt ihn fest umklammert.
Er glaubte zu sehen, was sie gerade las und wand ihr das Gerät schließlich aus den Händen.
„Gib ihn mir wieder, Devon. Ich will wissen, was da steht.“
Er klappte schnell den Deckel zu und klemmte sich den Laptop unter den Arm. „Nichts, was für dich bestimmt wäre.“
„Lüg mich nicht an“, brachte sie
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