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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Val mein Shampoo nimmt“, meinte Raven.
    „Aber es riecht gut!“, verteidigte er sich.
    Kurz darauf waren alle in einem Gespräch über die Ticks der einzelnen vertieft. Christoph und Leander wurden wie selbstverständlich mit einbezogen. Von jetzt auf gleich gehörten sie einfach dazu.
    Nur Lisa blieb weiter sehr schweigsam. Sie hörte lieber zu, vor allem wenn Leander sprach. Seine Stimme war wunderbar. Volltönend. Der Klang ging ihr durch und durch. Mit jedem Wort, das er sprach, fühlte sie sich, als stünde sie in einem tosenden Wasserfall. Mit kochendem Wasser.
    Nach und nach löste sich die Versammlung in der Halle auf. Isa wollte zu Sam, schließlich musste auch noch ein Zimmer für die Neuankömmlinge her. Chris ging mit Layla und Stephan in das Empfangswohnzimmer.
    Edna und Anthony verabschiedeten sich gemeinsam. Sie würden sicherlich für einige Zeit im Zimmer verschwinden. Anthonys Augen sprachen Bände.
    Blieben noch Raven und Val, die sich einen Film ansehen wollten und nach oben gingen. Und zuletzt Basti und Lisa mit Leander alleine in der Eingangshalle.
    „Ich will dir nicht auf den Schlips treten, aber du siehst aus, als hättest du einen Drachen erlegt“, witzelte Leander und meinte Basti.
    „So ähnlich fühle ich mich auch. Ich habe zwar schon geschlafen heute, aber die letzte Nacht war echt anstrengend. So viele Seelenlose. Es kostet eine Menge Kraft, mein Feuer zu benutzen. Zumindest mit dieser Häufigkeit. Ich hau mich noch ein bisschen hin, denn zum Kämpfen ziehen wir heute Nacht sicher nicht los.“
    „Ich denke auch nicht. Geh ruhig, wir kommen schon klar“, sagte Lisa.
    Sanft berührte sie Basti am Arm, um ihre Entschuldigung nochmals zu wiederholen. Den ganzen Tag über war er etwas verdrießlich gewesen, hatte sich dann aber doch beruhigt. Er wollte auch nicht nachtragend sein. Und so wie Lisa Leander anstarrte, würde es wirklich nie wieder vorkommen, dass Lisa und er nochmals im Bett endeten. Was ihn einerseits erleichterte, andererseits aber auch traurig stimmte. Sie war eine tolle Frau – Engel. Wie auch immer.
    Er hob zum Gruß kurz die Hand und lief die große weiße Treppe hinauf. Jojo folgte ihm.
    „Magst du Kaffee?“, fragte Lisa Leander.
    „Ja, sicher.“
    „Die Küche ist gleich hier. Ich könnte jetzt eine Tasse gebrauchen“, meinte sie und stieß die Tür auf.
    „Klar“, gab er zurück und folgte ihr.
    Natürlich musste er sich auch hier wieder ducken, um nicht mit der Stirn gegen den Rahmen zu schlagen. Aber das war schon so zur Gewohnheit geworden, dass es ihm gar nicht mehr auffiel. Lisa hingegen schon.
    „Das muss lästig sein, wenn man sich immer kleinmachen muss“, sagte sie.
    Dann nahm sie zwei Tassen aus dem Schrank und sah ihn an.
    „Eigentlich nicht. Geht automatisch“, entgegnete er. „Schwarz bitte“, sagte er, als sie den Kaffeebecher unter der Maschine platzierte.
    „Wundert mich nicht. Ich hätte auch nichts rein getan. Denn hier trinkt jeder seinen Kaffee schwarz.“
    „Komischer Zufall.“
    „Ich glaube nicht an Zufälle. Dafür habe ich viel zu viel Zeit auf der göttlichen Ebene verbracht.“
    „Matalina hat es uns erzählt. Was denkst du, haben die Götter noch mehr Kinder?“
    „Ich weiß es nicht. Ich wusste ja nicht einmal, dass es Isa gibt, oder die anderen Engel. Man hat mir vieles verschwiegen“, erklärte Lisa achselzuckend.
    Sie tauschte die Tassen aus und reichte Leander die bereits gefüllte. Für einen kurzen Moment berührten sich ihre Finger, ein eigenartiges Gefühl durchströmte Lisa. Dann war es auch schon vorüber und sie glaubte, es sich eingebildet zu haben. Also nahm sie ihre Tasse und lehnte sich ihm gegenüber an den Tresen.
    „Wie habt ihr uns gefunden? Oder Matalina und Cal, sollte ich wohl eher fragen.“
    „Ganz kurz? Chris hat jahrelang die Anrufung der Götter zelebriert. Nie wurde auch nur ein Gesuch angenommen. Und dann erscheint Arthemis mir in unserem Wohnzimmer. Sagte, wir sollen zu Cal gehen. Ohne darum zu bitten, ohne Begründung, einfach so.“
    „Mein Vater hat den Hinweis gegeben? Nicht Oisin selbst?“
    „Richtig. Und ich kann noch immer nicht glauben, dass ihr die Engel seid“, meinte er.
    „Ach nein?“, gab Lisa gedehnt zurück.
    Dann entfaltete sie ihre Flügel und sah ihn fragend an. „Und jetzt?“
    „Jetzt schon eher. Darf ich mal?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten fasste er die Flügel an. Ganz sachte strich er darüber.
    „Die sind sehr schön“, sagte er

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