Feuer & Eis
glauben.“
Basti machte eine Geste, die soviel heißen sollte wie: S ag ich doch!
„Auch auf die Gefahr hin, das du mich für unhöflich hältst, geh ich jetzt in mein Zimmer. Denn ich habe einen Anruf vor mir, den ich mich schon die ganze Zeit nicht getraut habe, zu machen.“
„Geh nur. Viel Glück.“
14
Nach dem Frühstück verzogen sich die drei Hexen nach draußen. Wenn sie das erste Mal ihre Magie zusammenlegten, wollten sie nicht unbedingt das Haus der Königin in Schutt und Asche legen.
Nun standen sie auf der Straße. In einer normalen Stadt wäre das absoluter Irrsinn gewesen. Paris allerdings war bei Tag eine Geisterstadt.
Valerian stand links, Sebastian rechts und Christoph mittig gegenüber, sodass sie ein Dreieck bildeten. Zuerst griff jeder nach seiner eigenen Macht. Chris bezog seine Kraft aus den Pflanzen und es erschien ihm wie ein Wunder, dass es in Paris noch genügend davon gab. Basti nahm seine Kraft aus der Luft, was sich schon als schwieriger herausstellte. Durch die negative Spannung blieb nicht viel Gutes in der Luft. Am einfachsten hatte es Val, da er von ihnen die einzige reine Hexe war. Seine Kraft lag in der Erde und die gab es überall. Er hatte zwar ein wenig suchen müssen, um eine starke Kraftquelle zu finden, doch die zapfte er dann problemlos an. Er war es auch, der den Bündelzauber ausführte. Leise murmelte er die Worte und die Magie begann zu wirken. Die Kräfte von Basti und Chris flossen zu ihm, verbanden sich mit seiner eigenen Kraft. Anschließend gab er den beiden je ein Drittel des gewaltigen Magiepaketes zurück. Basti stöhnte auf unter der Menge an Energie, die in ihn floss. So viel hatte er selbst nie in sich ziehen können.
„Oh Mann! Was bin ich voll“, stöhnte auch Chris.
„Ist es euch zu viel?“, fragte Val.
„Nein. Nur alleine hätte ich das nicht gekonnt. Ich brumme ja richtig“, meinte Chris.
„Zu viel nicht. Doch ungewohnt“, gab Chris zu.
„Seid ihr zwei sicher, dass ihr überhaupt Hexen seid? Ich bin nämlich noch lange nicht voll“, neckte Val.
„Witzig. Wie lange haben wir jetzt gebraucht, bis die Kraft verteilt war?“, fragte Basti.
„Von der Magieaufnahme bis ich sie euch zurückgab etwa zwanzig Sekunden. Das ist gut. Also können wir im Ernstfall schnell handeln.“
„Und jeder von uns kann mit der vereinten Kraft seine gewohnte Magie ausführen? Die Zeit um Neues zu lernen haben wir sicher nicht“, bohrte Basti weiter.
„Klar. Das habe ich euch doch schon gesagt. Ich habe das schon einmal gemacht. Du kannst also alle Sprüche anwenden, die du kennst. Und sollte es wirklich hart auf hart kommen, kann ich eure Kraft zu mir zurückziehen, so wie ich sie euch gegeben habe. Dann bin ich voll und könnte gewaltige Magie freisetzten“, erklärte Valerian geduldig.
„Aber einen wirklichen Testlauf sollten wir unterlassen. Wir wollen ja nicht auffallen und wenn die Luft nicht nach Magie schmeckt, wähnt sich unser Freund in Sicherheit“, gab Chris dazu.
Währenddessen hatten sich die anderen in einen großen und recht leeren Raum zurückgezogen, um zu trainieren. Sam hatte erklärt, das es früher ein Ballsaal gewesen war. Doch heutzutage gab es keine Bälle mehr, daher blieb das Zimmer die meiste Zeit unbenutzt.
Sie traten in Zweier- und Dreiergruppen gegeneinander an, wechselten hin und her, sodass jeder gegen jeden kämpfte. Jojo saß am Rand und sah dem Schauspiel gebannt zu.
Gerade gewann Sam gegen Edna und Raven. Seine Kraft und Schnelligkeit hatte enorm zugenommen, seit er das Blut aller Engel in sich trug. Er hoffte, es würde noch ein paar Tage so bleiben. Layla und Stephan versuchten sich gegen Leander, doch es war aussichtslos. Ihn zu treffen war unmöglich. Denn immer wenn ein Schlag oder Tritt ihn treffen würde, wurde sein Körper an dieser Stelle zu Luft. Der Angriff lief ins Leere, wortwörtlich.
„Ehrlich, du besitzt die beste Verteidigung, die ich jemals gesehen habe“, bewunderte Anthony ihn.
„Danke. Ich habe es mir allerdings nicht so ausgesucht. Manchmal ist es echt ätzend, etwas besonderes zu sein.“
„Tja, ich hingegen würde mir wünschen immer so stark wie jetzt zu sein. Doch aller Wahrscheinlichkeit nach, verliert sich die Kraft wieder“, bedauerte Sam.
„Ist es denn so ein großer Unterschied zu deiner normalen Verfassung?“, wollte Anthony wissen.
„Oh ja. Stell dir vor du trinkst so viel, dass du eigentlich schon überlaufen müsstest. Und dazu
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