Feuer & Eis
enthält das Blut auch noch diese besondere Eigenschaft der Trägerin. Doch das müsste dir auch schon aufgefallen sein, oder?“
„Oh ja. Nie habe ich etwas vergleichbares gekostet wie das Blut von Edna. So rein und stark. Ein Tropfen steckt schon voller Energie“, gab Anthony zu.
„Dann kannst du dir ja ausmalen, wie man sich fühlt, wenn man das ganze fünffach hat. Mit der geballten Ladung göttlicher Kraft. Ich spüre sie, jede einzelne. Obwohl das Eis etwas überwiegt, denn das gibt’s ja zwei mal.“
Anthony nickte langsam.
„Dann hoffen wir, dass es tatsächlich noch ein wenig anhält. So in etwa bis am Morgen nach der Vollmondnacht.“
„Hey, seid ihr hier zum quatschen oder was?“, beschwerte sich Layla.
Sam sah Anthony an und grinste.
„Also gut, auf ein Neues“, meinte er und stürzte auf Layla zu.
Sie hatte schon damit gerechnet und wich ihm geschickt aus, nur um ihn dann von hinten anzugreifen. Sie sprang ihm in den Rücken und brachte ihn so zum straucheln. Dann kamen ihr Edna und Isa zur Hilfe. Mit viel Mühe und ein klein wenig List brachten sie ihn dann doch noch zu Fall. Isa setzte sich rittlings auf seinen Brustkorb.
„Ha. Jetzt haben wir es doch geschafft“, freute sie sich.
„Aber ihr brauchtet drei Engel um mich zu schlagen. Drei! Aber wenn ich wollte, könnte ich jede von euch an die gegenüberliegende Wand werfen. Doch das hebe ich mir lieber für die Bösewichte auf. Welchen Eindruck würde ich denn schon hinterlassen, wenn ich so mit meinen Familienmitgliedern umgehen würde“, gab er zurück.
„Oh ha, du bist also ein Gentleman.“
„Wenn ich das will, ja.“
Sie trainierten noch zwei Stunden weiter, die Hexen schlossen sich ihnen an. Denn nur mit Magie bewaffnet zu sein, war doch ein bisschen wenig. Trotzdem unterlag Sam nur, wenn er es wollte. Und Leander ... nun ja, es war furchtbar ermüdend gegen ihn anzutreten. Selbst bei zwei oder drei Gegnern parierte er die Angriffe und blieb stets ungetroffen. Als keiner mehr sein Glück versuchen wollte, setzte er sich zu Jojo auf den Boden und sah den anderen zu. Dabei strich er dem Waschbären immer wieder durchs Fell. Der Kleine schien das richtig zu genießen, denn er sprach nicht und hatte seine Augen halb geschlossen.
Leander genoss es ebenso, die Hand im warmen Pelz des Tieres vergraben. Vor seinen Augen das absolute Gegenteil dieser friedlichen Ruhe. Die wuselnde Menge an Leuten und sehr schnelle Bewegungen, die mit den Augen kaum zu verfolgen waren. Flott ausgeführte Tritte, Schläge und Boxhiebe – das war wie Karate im Schnelldurchlauf. Eine Zeit lang sah er noch zu, dann stand er auf.
„Ähm, Leute, während ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlagt, gehe ich mal was kochen.“
„Oh, das wäre super. Ich bin schon ganz kraftlos vor Hunger!“, keimte Raven.
„Was? Im Sinne von: Du kannst echt kochen?“, fragte Layla verblüfft.
„Sicher. Du nicht?“, stichelte Leander zurück.
„Pff. Keine der Engel kann kochen“, meinte Anthony.
Fragend hob Leander eine Braue, drehte sich dann aber auf dem Absatz um und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen.
„Dann sehen wir mal, was die Elfe so alles zu bieten hat“, gab Isa ihren Kommentar dazu ab.
„Mehr als du denkst“, war der Konter von Lisa.
Layla wollte gerade zu einem Kommentar ansetzen, als Valerian sie von den Füßen holte. Sie von hinten anzugreifen war nicht fair, aber welcher echte Kampf verlief schon fair? Während dem Sturz drehte Layla sich, so dass sie sich mit den Händen abfangen konnte. Dann drehte sie sich über den Rücken und kam mit Schwung wieder hoch. Automatisch griff sie hinter sich. Doch ihre Hände fassten ins Leere.
„Also, wenn ich einmal mein Schwert vergessen sollte, bevor wir losziehen, dann erinnert mich bitte daran. Es ist so zur Gewohnheit geworden danach zu greifen, dass es schon komisch ist, wenn es nicht da ist.“
„Klar, als ob du jemals vergessen würdest, es anzulegen. Und zum Glück hattest du es jetzt nicht. Denn sonst wäre Val jetzt wahrscheinlich einen Kopf kürzer“, witzelte Sam.
„Oh, stimmt. Entschuldige Val. Aber wenn mein Gehirn auf Kampfmodus umstellt, kann ich nicht mehr normal denken.“
„Nichts für ungut. Du hattest ja dein Schwert nicht und mein Kopf ist noch da, wo er hingehört. Aber im Ernstfall werde ich demnächst schön weit von dir wegbleiben.“
Stephan ließ sich, auf der anderen Seite des Raumes und nach seiner letzten Auseinandersetzung mit Edna und Anthony,
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