Feuer & Eis
gerade auf den Boden fallen.
„Ich bin erledigt!“, keimte er.
„Das schon. Aber du wirst auch immer besser“, lobte Edna.
„In Sachen Schnelligkeit hast du schon ganz schön aufgeholt“, lobte auch Anthony. „Allerdings siehst du jetzt gerade eher nach platter Schnecke aus.“
Das brachte Steph sofort auf die Beine. Er schlug Anthony, innerhalb eines Sekundenbruchteils, eine Faust auf den Oberarm.
„Ich gebe dir gleich platte Schnecke!“, drohte er scherzhaft.
„Du hast recht, du bist nicht der Schneckentyp. Du schleimst nicht so rum“, warf Basti ein.
„Da hörst du es. Ich würde im Leben nicht die Gestalt einer Schnecke annehmen. Viel zu langsam. Und das Verhalten erst recht nicht. Und dann sind diese Viecher auch noch Zwitter“, Steph schauderte.
„Ist doch gar nicht so verkehrt, die können sich wenigstens in das andere Geschlecht hineinversetzten“, meinte Sam zwinkernd.
„Trotzdem bääh“, schmollte Steph.
„Gut, Thema gegessen. Das nächste mal lasse ich mir einen anderen Vergleich einfallen“, gab sich Anthony geschlagen und hob beschwichtigend die Hände.
„Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich für meinen Teil hätte jetzt wahnsinnig gerne eine Dusche“, erklärte Chris.
„Gute Idee. Und dann sehen wir mal, was der neue Küchenchef so gezaubert hat“, meinte Layla.
Zwanzig Minuten später fanden sich alle nacheinander in der Küche ein. Und ehrlich, es duftete schon herrlich. Leander werkelte am Herd, die größten Töpfe des Haushaltes auf den Platten. Sam sah an ihm vorbei um einen Blick in die Töpfe zu erhaschen. Über die Schulter konnte man diesem Riesen von Mann ja nicht blicken.
„Du steigst in meiner Achtung gerade einen riesigen Schritt. Wo hast du das alles bloß gefunden?“
„Euer Kühlhaus ist gut bestückt“, meinte Leander nur.
„Und das hast du alles in der kurzen Zeit hinbekommen?“, fragte Isa, die sich neben Sam gestellt hatte.
„Sicher.“
Isa schaute in die Töpfe und fing an zu schwärmen.
„Mmm. Ich muss schon sagen, echt super“, dann drehte sie sich um und sagte mit lauter Stimme: „Leute. Unsere Superelfe hier hat einen Braten mit Rotweinsoße, buntes Gemüse und einen Berg von Kartoffeln auf dem Herd!“
„Wow. Wo lernt man denn so was?“, fragte Raven.
„Ach wisst ihr, man kann ja nicht sein ganzes Leben lang immer das gleiche tun. Daher habe ich auch schon zwanzig Jahre in den verschiedensten Küchen verbracht. Da hinten habe ich übrigens noch eine Schüssel mit Bohnensalat und eine riesige Schale voller Mousse Au Chocolat. In vielen Küchen lernt man viel. Zu lange konnte ich ja nirgends bleiben“, erklärte Leander.
„Wieso?“, wollte Lisa wissen.
„Na vor der Revolution wäre es aufgefallen, dass ich augenscheinlich nicht altere. Also bin ich alle zwei bis drei Jahre weitergezogen.“
„Oh, natürlich. Da habe ich nicht dran gedacht“, meinte Lisa achselzuckend.
„Ich sollte mal wieder mit Matalina telefonieren. Ob alles soweit in Ordnung ist und so“, sagte Isa.
„Musst du nicht. In Berlin ist alles okay, Matalina und Tom genießen ein bisschen die ruhige Zeit“, erklärte Chris.
„Ach, und das weißt du woher?“, bohrte Sam.
„Ich habe mit Cal telefoniert. Er sagte, dass die beiden schon ein paar Mal bei ihm zum Tanzen waren. Und dass sie die Leere im Haus zwar komisch finden, es aber genießen.“
„Hmm. Und warum du mit meinem Onkel gesprochen hast, willst du uns nicht erklären?“, fragte Anthony.
„Das ist einfach zu erklären. Er gefällt mir“, meinte Chris knapp.
Nun war die Katze aus dem Sack, denn nur Leander und Basti hatten bisher gewusst, dass Chris beide Geschlechter mochte. Auf seine kurze Erklärung folgte zunächst sprachloses Staunen, dann jedoch grinste Anthony von einem Ohr bis zum anderen.
„Das wäre doch mal eine Konstellation, die ich begrüßen würde. Was hält Onkel Cal denn von dir ?“
„Das möchte ich hier lieber nicht vertiefen. Nur soviel, er war etwas erstaunt über meine Ausführung wer oder was ich bin. So wie ihr eben.“
„Verstehe ich das richtig? Mein Halbbruder ist schwul?“, fragte Layla.
„Nicht wirklich. Zumindest nicht so wie Cal. Ich finde beide Geschlechter anziehend, also ist Bi-sexuell wohl die richtige Bezeichnung.“
„Aha.“
„Wichtig ist der Mensch, der Charakter in einem Körper. Nicht das Geschlecht das er trägt“, meinte Chris noch.
„Na dann hast du dir mit Cal ja einen guten ausgesucht. Stark und
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