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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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dass mit dir was nicht stimmt«, sagt Mama, stellt eine Tasse an der Spüle ab und geht zurück ins Wohnzimmer.
    Gleich darauf sind Schüsse und ein dramatisches Streichorchester zu hören.
    Anna-Karin muss den anderen von ihrem Familiaris erzählen. Morgen. Aber heute Abend ist der Fuchs ihr Geheimnis, wie damals Peppar, als er noch ein Kätzchen war und sie ihn in der Jackentasche mit in die Schule nahm.
    Ein heimlicher Freund, ein Lichtblick in der Dunkelheit, die sich um sie schließt.

    Ein Tanzlied dröhnt aus dem Wohnzimmer.
    Vanessa macht die Wohnungstür hinter sich zu und nimmt Frasse die Leine ab. Er spaziert sofort in die Küche, um den Inhalt seiner Futterschüssel zu verschlingen.
    »Du lieber Himmel, ihr wart aber lange weg!«, sagt Mama, die wippend auf dem Sofa im Wohnzimmer sitzt. »Komm her und setz dich!«
    Sie klopft auf den Platz neben sich. Vanessa schielt zu dem Karton mit Roséwein und den beiden Gläsern, die auf dem Tisch stehen. Das eine ist halb voll.
    Mama nimmt den Wein und füllt die Gläser spritzend und kleckernd bis zum Rand.
    »Hach, ist das schön, heute sind nur wir Mädels zu Hause«, sagt sie und reicht Vanessa ein Glas.
    Vanessa schaut ihre Mutter fragend an. Ist das eine Falle?
    »Gegen ein kleines Schlückchen ist doch nichts einzuwenden, finde ich«, sagt Mama und zwinkert. »Du bist schon groß. Und ich bin auch nicht so naiv, wie du denkst, Nessa. Ich weiß, dass du ab und zu Alkohol trinkst.«
    Vanessa nimmt das Glas und trinkt einen Schluck von dem Wein, der wie eiskalter Preiselbeersaft schmeckt.
    Sie wirft unauffällig einen Blick auf die Uhr ihres Handys. Noch über eine Stunde, bis Mama sich mit ein paar Arbeitskolleginnen trifft und zum »Singlesonntag« ins Götvändaren geht. Sie trinkt noch einen Schluck und stellt das Glas ab. Es kommt ihr wirklich bescheuert vor, mit ihrer Mama im Wohnzimmer zu hocken und Wein zu trinken.
    »Unglaublich, dass du nächstes Jahr schon achtzehn wirst«, sagt Mama. »Dann können wir zusammen ins Götis gehen. Zwei hübsche Singlemädels wie wir, das wird der
Knaller

    Na klar, denkt Vanessa. Hätte ich im Götis nicht Hausverbot auf Lebenszeit und sollte die Apokalypse bis dahin nicht über uns hereingebrochen sein, wäre es mein größter Traum, mit meiner Mutter auszugehen und Typen aufzureißen. Genau so ein Singledasein habe ich mir schon immer gewünscht.
    Sie schaut auf ihr Handy. Fängt an, eine SMS zu schreiben, löscht, fängt von vorne an. Entscheidet sich schließlich.
    NEUER VERSUCH AUF NEUEM SOFA ?
    »Bin ich das eigentlich?«, sagt Mama.
    »Was?«, sagt Vanessa und schickt die SMS an Jari, bevor sie es sich wieder anders überlegt.
    »Hübsch? Ich meine, sehe ich annehmbar aus?«
    Sie fährt sich vorsichtig mit der Hand durch die Haare. Die Geste rührt Vanessa auf seltsame Weise. Mamas Haare sind ein bisschen zu stark aufgeföhnt, sie erinnern irgendwie an eine Löwenmähne. Diese Frisur war vielleicht vor fünfzehn Jahren modern. Aber Mama hat sich gut geschminkt und ein knallrotes Top angezogen, das einen imponierenden Ausschnitt präsentiert.
    »Du siehst toll aus«, sagt Vanessa.
    Mama lächelt dankbar und trinkt noch einen Schluck.
    »Weißt du, Nessa, es geht mir so unglaublich gut«, sagt sie und lehnt sich im Sofa zurück. »Ich hätte Nicke schon längst rausschmeißen sollen. Er war ein richtiger Energievampir. Ihm hat einfach nichts Spaß gemacht! Und außerdem war er so schrecklich geizig! Wir sind ja nicht mal in den Urlaub gefahren. Nächsten Sommer, da fahren du, Melvin und ich in die Ferien. Wir brauchen keine Kerle, um glücklich zu sein. Was meinst du?«
    »Von mir aus gerne«, sagt Vanessa und versucht, begeistert auszusehen, aber die Gedanken an die Apokalypse überwältigen sie.
    In einer toten Welt kann nichts mehr den Ordnungssinn der Dämonen stören
.
    Wie wird das aussehen? Wird es Feuer und Asche regnen? Ein schwarzer, verrauchter Himmel über den Ruinen der Welt? Toter Meeresgrund, wo die Hitze das Wasser verdampft hat?
    Vanessa wünschte, sie hätte nicht so viele Katastrophenfilme gesehen. Und sie wünschte, es würde ihr genauso leichtfallen, sich die Beschützer auszumalen, die von sich behaupten, über die Menschheit zu wachen.
    »Dann ist es abgemacht«, sagt Mama und füllt ihr Glas. »Ich werde sofort anfangen zu sparen. Es ist wichtig, ein Ziel zu haben, auf das man sich freut.«
    Ein ruhiges Lied tröpfelt aus den Boxen. Mama schaltet weiter zu einem schnelleren.
    »Aber

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