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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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dicht nebeneinanderher, ihre Schulter an seinen Arm gedrückt.
    Sie muss an Gustaf denken.
    Gustaf, der jetzt vermutlich in der Schule ist. Entweder alleine unter Hunderten von Zombies oder als einer von ihnen. Minoo weiß nicht, was schlimmer ist.
    Sie denkt daran, wie er gestern Abend ihre Hand genommen hat. Sie darf sich nicht in ihn verlieben. Er ist Rebeckas Freund. Er wird immer Rebeckas Freund bleiben, auch wenn sie tot ist.
    Das weiße Haus zeichnet sich gegen den schwarzen Himmel ab. Mit jedem Schritt, den Minoo darauf zugeht, wächst ihre Angst. Sie erreichen den weißen Holzzaun, folgen ihm bis zum Gartentor.
    »Ich weiß nicht, ob ich das hier schaffe«, sagt sie zu Viktor.
    »Denk positiv«, sagt er.
    »Sehr witzig.«
    Er öffnet das Tor und sie gehen über die Steinplatten durch den Garten, ein paar Schneeglöckchen leuchten in den Beeten. An der Tür zieht Viktor einen Schlüsselbund aus der Manteltasche.
    »Wird sie bewacht?«, fragt Minoo leise.
    »Das ist nicht nötig«, sagt er und steckt den Schlüssel ins Schloss.
    Er öffnet die Tür und macht eine Geste, dass sie eintreten soll. Minoo glaubt fast, Linnéas Stimme zu hören.
    Tretet ein in das Haus des Grauens
.
    »Was ist?«, fragt Viktor.
    »Nichts«, sagt Minoo. »Nur ein kleines Déjà-vu.«

    Eiskalte Regentropfen wehen in Anna-Karins Gesicht und sie schlägt die Kapuze ihres Dufflecoats hoch. Ida, Vanessa, Linnéa und sie stehen fröstelnd in einem Wäldchen. Sie beobachten die Schule, die sich am Horizont auftürmt.
    »Was machen sie?«, fragt Vanessa.
    Anna-Karin schließt die Augen und gleitet in das Bewusstsein des Fuchses.
    Er steht dicht an der Schule, an einem der Oberlichtfenster, und späht nach unten in die Turnhalle.
    Die Vogelperspektive ist schwindelerregend. Anna-Karin und der Fuchs blicken auf zahllose Menschen hinunter, die in der Halle durcheinanderwuseln. Über den graugrünen Boden sind Striche und Linien verteilt. Verschiedene Farben für verschiedene Sportarten. Anna-Karin hasst sie alle.
    Die empfindsamen Ohren des Fuchses schnappen die ausgelassenen Stimmen der Gäste auf. Alle Gespräche drehen sich um dieselbe Sache. Wie
lustig
es ist, hier zu sein. Wie
hübsch
das Deko-Team alles gestaltet hat. Wie
gelungen
das Fest werden wird. Das Einzige, worüber keine Einigkeit herrscht, ist die Frage, wer zum jungen PE -Mitglied des Jahres gewählt wird. Die meisten tippen auf Erik, andere auf Rickard. Manche auf Kevin. Aber sie sind alle drei so fantastisch, deshalb spielt es ja eigentlich gar keine Rolle. Bei PE kann jeder ein Sieger sein, man muss nur das Richtige denken.
    Tommy Ekberg und der Biologielehrer Ove Post stehen an den Eingängen der Turnhalle. Sie erinnern Anna-Karin an die Sicherheitsmänner beim Prozess. Dieselben wachsamen Gesichter. Kevin schenkt allen Neuankömmlingen Bowle ein. Vor der Sprossenwand steht eine lange Tischreihe mit gelben Papierdecken, auf denen sich unterschiedlichste Leckereien türmen. Robin und Erik helfen gerade, einen großen Lautsprecher auf die Bühne zu verfrachten, die am Ende der Halle unter dem Basketballkorb aufgebaut worden ist.
    »Sie bereiten immer noch vor«, sagt Anna-Karin und sucht weiter nach bekannten Gesichtern in dem Gewimmel.
    Sie entdeckt Gustaf. Er sitzt auf der Tribüne und unterhält sich mit Felicia.
    »Ich sehe Gustaf.«
    »Hat er ein Amulett um?«, fragt Ida.
    Gustafs gelbes Polohemd ist bis zum Hals zugeknöpft.
    »Ist nicht zu erkennen«, sagt Anna-Karin.
    Sie versucht, Gustafs Gesicht zu deuten. Er sieht genauso hysterisch fröhlich aus wie alle anderen. Spielt er nur?
    Die hellen Deckenlampen, die auf Höhe der Fenster hängen, blenden den Fuchs. Ab und zu blitzt ein Amulett auf, wenn sich die Gäste durch die Halle bewegen.
    Es sind so viele und es kommen immer mehr.
    Solange sie Amulette tragen, sind sie Feinde. Feinde, gegen die sie nicht kämpfen dürfen, sondern Feinde, die sie beschützen müssen.
    Anna-Karin öffnet die Augen und schaut die anderen an.
    »Ich glaube, es ist so weit«, sagt sie.
    »Dann gehen wir«, sagt Linnéa und hebt einen großen Stein vom Boden auf.

70. Kapitel
    I
n Adrianas Haus ist alles so, wie Minoo es in Erinnerung hat. Der unnatürlich saubere Geruch. Die schweren antiken Möbel, die mit absoluter Präzision aufgestellt sind. Die düsteren Bilder an der Wand. Minoo fragt sich, ob einige der Porträts Adrianas und Alexanders Vorfahren darstellen. Sie geht hinter Viktor durch die dunklen Räume, folgt ihm die knarrende

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