Feuer (German Edition)
Gesichtszüge, die niedrige Stirn, das kurze Kraushaar, die starken Kiefer und der Stiernacken erinnerten an Köpfe aus der Zeit der Konsuln. Ihre Haltung, frei von jeder knechtischen Unterwürfigkeit, ließ sie ihrer Last würdig erscheinen.
Die sechs Gefährten, von gleichem Eifer beseelt, zogen um die Wette Zweige aus den Bündeln und streuten sie über die Bahre des Helden.
Sie waren von edelster Herkunft, diese römischen Lorbeern, im Haine jenes Hügels geschnitten, auf dem in fernen Zeiten die Adler sich niederließen, um Weissagungen zu künden, und auf dem vor kurzer und dennoch schon sagenhafter Zeit die Legionen des Befreiers endlose Ströme von Blut vergossen hatten um Italiens Schönheit willen. Sie hatten gerade, starke, braune Zweige, harte kräftige Blätter mit rauhen Rändern, die grün wie die Bronce der Springbrunnen schimmerten und sieghafte Düfte triumphierend ausströmten.
Und sie traten die Reise an nach jenem bayrischen Hügel, der noch im Frost erstarrt dalag, während die hochragenden Stämme im Lichte Roms, beim Murmeln verborgener Quellen, schon neue Triebe ansetzten.
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