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Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Titel: Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Calahan
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Mutter in Summit entfernt. Er öffnete die Tür und stellte mich seinen drei Kindern im Teenageralter und seiner Frau Marwa vor, einer entzückenden Frau mit heller Haut und hellem Haar, einige Jahre jünger als ihr Mann. Sie hatten sich 1989 im New York Infirmary Beekman Downtown Hospital (heute ein Teil der NYU) kennengelernt, wo er Neuropathologie studierte und sie im Labor arbeitete. Eines Nachmittags machte der schüchterne Souhel einen Scherz auf Arabisch und zu seiner Überraschung lachte Marwa. Sie sah nicht aus, als komme sie aus dem Mittleren Osten, aber als er sich ihr vorstellte, erfuhr er, dass sie ebenfalls aus Syrien stammte.
    Marwa bot mir Tee an, als wir im Wohnzimmer neben einem Flügel saßen. Während unserer Unterhaltung erwähnte Dr. Najjar seinen Vater, Salim Najjar, und schien stolz, seine unglaubliche Geschichte zu erzählen.
    Salim war in einem Waisenhaus aufgewachsen. Seine Mutter, die viele Stunden in einem Krankenhaus in der Nähe arbeitete, wo sie (welcher Zufall!) Arztkittel nähte, musste Salim als Kind weggeben, nachdem sein Vater plötzlich gestorben war. Alleine konnte sie mit ihrem mageren Einkommen nicht für ihn sorgen. Salim, der für seine eigenen Söhne auf eine hochwertige Ausbildung Wert legte, hatte nie einen Highschool-Abschluss machen können, sondern war nur durch seinen Willen und seinen Perfektionsdrang so weit gekommen, ins Baugewerbe einzusteigen, wo er auf dem Gipfel ankam, als seine Firma den Zentralflughafen der Stadt, Damascus International baute. Nichts davon kam jedoch dem Erfolg seines Sohnes in Amerika gleich.
    »Mein Vater hat Ihren Artikel gelesen. Er war in zahlreichen Zeitungen auf Arabisch erschienen. Nicht nur in einer«, sagte Dr. Najjar. »Er war zu Tränen gerührt.«
    »Nie im Leben!«, meinte ich.
    »Doch, er hat den Artikel und alles andere eingerahmt.«
    Nachdem mein Artikel erschienen war, hatte der syrische Botschafter bei den Vereinten Nationen versucht, Herrn Dr. Najjar zu erreichen, um ihm zu dieser großartigen Leistung zu gratulieren, und hatte anschließend meinen Post -Artikel an die SANSA geschickt, eine syrische Nachrichtenagentur. Über Nacht berichtete jede Zeitung über diese Geschichte von dem syrischen Jungen, der in Amerika ein Wunderdoktor geworden war.
    »Sie müssen bedenken, er war der Dummkopf. Der Klassendümmste, der nichts auf die Reihe bekam.« Marwa lächelte. »Der Lokalmatador hat alles wiedergutgemacht. Du hast es geschafft, Baby, weiter so.«
    Später in diesem Jahr wurde Dr. Najjar vom New York Magazine zu einem der besten Neurologen des Landes ernannt.

Kapitel 50
Ekstatisch
    I n der Zeit, als mein Artikel in der Post erschien, waren die meisten Leute, die mich kannten, der Meinung: »Susannah ist wieder da.« Ich arbeitete wieder in Vollzeit bei der Post. Dr. Najjar und Dr. Arslan hatten schließlich sämtliche Medikamente abgesetzt und ich hatte mich Anfang 2010 sogar auf das heimtückische Terrain einer Livesendung im Fernsehen gewagt, als Gast in der Today -Sendung, um über meine Krankheit zu sprechen.
    Da meine Mama und Allen beschlossen hatten, ihr Haus in Summit zu verkaufen, zogen Stephen und ich sehr viel schneller zusammen, als wir es vorhatten. Monatelang gingen wir dem Problem aus dem Weg, während ich ständig die Wohnungsangebote studierte, um eine Einzimmerwohnung zu finden, die ich mir mit meinen begrenzten Mitteln leisten konnte. Nachdem ich einige Wochen gesucht hatte, wurde klar, dass ich es mir nicht würde leisten können, alleine zu wohnen. Ich scheute mich davor, die Option des Zusammenziehens zur Sprache zu bringen – aus Sorge, ich würde Stephen damit zu bald zum nächsten Schritt unserer Beziehung drängen. Ich hielt es nicht für fair, ihm Druck zu machen: Wie hätte er Nein sagen können? Als ich das Thema jedoch ganz gelassen einmal ansprach, sagte er ohne zu zögern: »Ich hatte vorausgesetzt, das wir das tun würden.«
    Dennoch ängstigte es Stephen insgeheim etwas, die Rolle der Bezugsperson übernehmen zu müssen, egal wie gut es mir jetzt ging. Wenn mir unter unserem gemeinsamen Dach irgendetwas passieren würde, wäre er verantwortlich. Er beschloss jedoch, den Schritt zu wagen: Ich war finanziell, emotional und körperlich zu angeschlagen, um alleine leben zu können, und er hätte keinesfalls gewollt, dass wir uns trennen.
    So konnte man nun der Liste von Tatsachen, die zeigten, dass ich »wieder da« war, den erwachsenen Schritt hinzufügen, dass ich mit meinem Freund

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