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Feuer in eisblauen Augen

Feuer in eisblauen Augen

Titel: Feuer in eisblauen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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Er starrte sie stumm an. “Hat dir noch niemand gesagt, dass du ein wenig lockerer sein solltest?”, flüsterte sie und schaute ihn zärtlich an.
    “Ja, manchmal.” Sein Atem beschleunigte sich, seine Stimme war rau.
    Annie wurden die Knie weich, als Mark sie mit seinen faszinierenden Augen erwartungsvoll ansah. Obwohl sie doch nur eine Szene aus einem Film nachstellte, spürte auch sie eine starke Erregung. Dieser Mann wirkte immer beherrscht und kühl. Aber das Feuer in seinen blauen Augen verriet, dass ein Vulkan in ihm brodelte.
    Annie lehnte sich gegen Marks breite Brust und genoss einen Moment das Gefühl, heiß begehrt zu sein.
    Er beugte sich ganz langsam zu ihr hinunter. Annie teilte unwillkürlich die Lippen.
    Aber in letzter Sekunde siegte ihre Vernunft. Schließlich hatte sie sich etwas vorgenommen, als Mark sie wie eine Stoffpuppe immer wieder auf die Matte geworfen hatte. Blitzschnell schlang sie ein Bein um seine Wade, stieß gegen seine Brust und rief: “Auf die Bretter.” Und der Ex-Cop krachte wie eine gefällte Eiche zu Boden.

4. KAPITEL
    “Jetzt konzentrieren Sie sich.” Mark war wieder voll und ganz Cop: kühl, distanziert und autoritär. Das passte auch zu ihm, er beherrschte die Szene und war selbstsicher. Völlig anders als vorhin im Fitnessraum, als es Annie gelungen war, ihn zu überrumpeln, weil er sich kurz seinen Gefühlen hingegeben hatte. “Wenn Sie das Haus verlassen wollen, müssen Sie erst hier einen Code eingeben.”
    “Ach ja, daran erinnere ich mich von gestern.”
    Zögernd reichte er ihr ein Blatt mit Zahlen.
    “Eine Sekunde”, bat Annie. Sie begann emsig in ihrer großen Tasche zu kramen. Endlich hatte sie ein altes Theaterprogramm und einen roten Filzstift in der Hand. “So, ich bin bereit, nennen Sie mir die Zahlen.”
    “Die dürfen Sie nicht notieren.” Mark lehnte an der Wand und hatte die Arme vor der Brust gekreuzt. Er sah sie frustriert an. “Wenn Sie die Zahlen aufschreiben, dann wären es doch keine Geheimnummern mehr”, belehrte er sie.
    Annie stöhnte. Ihr Kopf begann zu schmerzen. “Ich habe mich doch schon an den Code von gestern erinnert. Damit bin ich heute doch hier hereingekommen. Kann ich den nicht wieder benutzen, um das Haus zu verlassen?”
    Mark fiel es schwer, gelassen zu bleiben. Er atmete tief durch. Als er Annie gerade antworten wollte, schrillte ein Handy. Annie sah irritiert auf den kleinen Kasten an der Tür und schüttelte den Kopf. Das hier war wirklich wie in einem Krimi. Langsam bekam sie Panikzustände. Sie selbst fand es nicht einmal nötig, ihren Wagen abzuschließen.
    Mark sprach in ein winziges Handy. Das musste er irgendwo an seinem Körper versteckt haben. Wenn ihr jemand all das vor ein paar Tagen erzählt hätte, würde sie nichts davon geglaubt haben.
    War dies wirklich derselbe Mann, der sie vorhin so leidenschaftlich angesehen hatte und sie küssen wollte? Ein Mann, der jetzt sachlich, knapp und kompetent das Telefongespräch führte? Ihre überraschende Attacke musste auf ihn wie eine eiskalte Dusche gewirkt haben. Danach war er wieder der distanzierte, sachliche Cop gewesen. Sein Verlangen war wie auf Kommando ausgelöscht gewesen.
    Mark schwieg jetzt und hörte weiter zu. Dann holte er tief Luft. “Gut, ich komme so schnell wie möglich.” Das winzige Handy verschwand in einer Hülle und dann steckte er es in seine Hosentasche.
    Annie kicherte. “Sie haben sogar die gleichen Anfangsbuchstaben.”
    “Wie, bitte?”
    “Ja, die von Maxwell Smart.”
    Mark sah Annie an, als zweifelte er an ihrem Verstand. “Und wer ist das?”
    “Kennen Sie denn Maxwell Smart nicht? Er ist die Hauptfigur aus der Serie
Get Smart
. Mark ist sicherlich Ihr Codename.” Annie nahm eine verführerische Pose ein und hauchte: “Und Sie können mich jetzt 99 nennen, das ist mein Codename. Ich würde Ihnen ja gern meinen richtigen Namen nennen, aber dann wäre er nicht mehr geheim.” Annie bekam fast einen Lachkrampf, so erheiternd fand sie das Ganze.
    Mark schien das nicht lustig zu finden. Er schwieg ziemlich lange. Annie war sicher, dass er leise bis zehn zählte, um nicht aus der Haut zu fahren. “Für solche Scherze habe ich keine Zeit. Ich muss weg. Ich werde die Alarmanlage so einstellen, dass der Türcode erst mal für zwei Tage gilt. Danach erwarte ich allerdings von Ihnen, dass Sie sich täglich die neuen Zahlen merken. Und noch etwas: Diesen Knopf können Sie drücken, wenn Ihnen jemand in der Nähe des Hauses

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